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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Füßen und faßte sich mit einer Hand an die Brust.
    Sie warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. »Was ist los?« Ihr fiel auf, wie bleich er war. »Geht es dir nicht gut?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, ging es mir schon mal besser«, murmelte er. Sein Kopf kippte nach rechts, die linke Seite schien hinabzusacken.
    »Ich begleite ihn«, sagte Lee.
    Als die beiden zur Treppe gingen, schien Connie das Gleichgewicht zu verlieren, und er drückte die Hand fest auf die Mitte seiner Brust. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz. »Verdammt. O Gott!« Er fiel stöhnend auf ein Knie; Speichel tropfte ihm aus dem Mund, und er lallte leise etwas vor sich hin.
    »Connie!« Brooke lief zu ihm.
    »Er hat einen Herzanfall!« rief Faith.
    »Connie!« sagte Brooke erneut, während sie ihren schmerzgepeinigten Partner anstarrte, der zu Boden sank. Sein Körper zuckte.
    Die Bewegung war schnell. Eigentlich viel zu schnell für einen Mann in den Fünfzigern; andererseits konnte Verzweiflung sich mit Adrenalin zu einem Blitz vermischen.
    Connies Hand zuckte zum Knöchel. Dort befand sich eine kleine Pistole in einem Halfter. Bevor jemand reagieren konnte, hatte er die Waffe gezogen und zielte. Connie hatte mehrere Personen zur Auswahl, entschied sich aber für Danny Buchanan und schoß.
    Lediglich Faith Lockhart reagierte genauso schnell wie Connie.
    Sie stand neben Buchanan und sah die Pistole eher als alle anderen. Sie sah auch, daß der Lauf auf ihren Freund gerichtet war. In ihrer Vorstellung hörte sie bereits die Detonation, sah die tödliche Kugel in Danny Buchanans Leib einschlagen. Es war unerklärlich, wie Faith sich so schnell bewegen konnte.
    Die Kugel traf sie in die Brust; sie keuchte einmal und brach dann vor Buchanan zusammen.
    »Faith!« rief Lee. Statt auf Connie loszugehen, sprang er zu ihr.
    Brookes Waffe war auf Connie gerichtet. Als er die Pistole zu ihr herumriß, blitzte in ihr das Bild der Handleserin auf. Die allzu kurze Lebenslinie. FBI-AGENTIN ERSCHOSSEN - HINTERLÄSST ZWEI KINDER. Sie sah die Schlagzeile in fetten Lettern vor ihrem geistigen Auge. Die überwältigende Erinnerung lahmte sie fast. Fast.
    Sie und Connie starrten sich an. Er riß die Pistole hoch, richtete sie auf Brooke. Er würde abdrücken, daran hegte sie nicht den geringsten Zweifel. Er hatte eindeutig die Nerven, den Mut, jemanden zu töten. Und sie? Ihr Finger krümmte sich um den Abzug, während die ganze Welt langsamer zu werden schien, als befände sie sich unter Wasser, wo die Schwerkraft entweder aufgehoben oder vergrößert wurde. Ihr Partner. Ein FBI-Agent. Ein Verräter. Ihre Kinder. Ihr eigenes Leben. Jetzt oder nie.
    Brooke drückte ab, einmal, zweimal. Der Rückstoß war kurz, und die Kugeln saßen perfekt. Als sie in Connies Körper schlugen, zitterte und zuckte er: Sein Hirn schickte noch Befehle aus, hatte noch nicht registriert, daß der Körper bereits tot war.
    Brooke glaubte zu sehen, daß Connie sie forschend anstarrte, als die Pistole aus seiner Hand fiel und er langsam zusammenbrach. Dieses Bild würde sie ewig verfolgen. Erst als Agent Howard Constantinople auf den Boden schlug und sich nicht mehr rührte, atmete Brooke wieder ein.
    »Faith, Faith!« Lee zerrte an ihrem Sweatshirt, legte die schreckliche, blutige Wunde an ihrer Brust frei. »O Gott. Faith.« Sie war bewußtlos, ihr Atem ging kaum noch wahrnehmbar.
    Buchanan starrte mit nacktem Entsetzen auf sie hinunter.
    Brooke kniete neben Lee nieder. »Wie schlimm ist es?«
    Lee schaute gequält auf. Er brachte kein Wort hervor.
    Brooke betrachtete die Verletzung prüfend. »Schlimm«, sagte sie. »Die Kugel steckt noch in der Brust. Direkt neben dem Herzen.«
    Lee blickte Faith an. Ihre Haut erbleichte bereits. Mit jedem flachen Atemzug, den sie tat, schien die Wärme des Lebens aus ihr zu strömen. »Oh, Gott. Nein. Bitte!« rief er.
    »Wir müssen sie in ein Krankenhaus bringen«, sagte Brooke. »Sofort!« Sie hatte keine Ahnung, wo das nächste Krankenhaus war, geschweige denn ein Traumazentrum, und nur dort konnte Faith geholfen werden. Und wenn sie auf der Suche danach mehr oder weniger ziellos durch die Gegend fuhren, unterschrieben sie damit Faiths Todesurteil. Sie konnte einen Rettungswagen anfordern, aber wer wußte schon zu sagen, wie lange es dauerte, bis der Wagen hier war? Das Dröhnen des Flugzeugmotors draußen ließ Brooke zum Fenster schauen. Der Plan bildete sich innerhalb eines Sekundenbruchteils in ihrem Kopf. Sie lief zu Connie zurück und

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