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Die Verschworenen

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Titel: Die Verschworenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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Kreislaufprobleme, zu hoher Blutzucker.
    Es liegen nicht besonders viele schwere Fälle hier; Hedgar mit seinem Herzinfarkt dürfte derzeit am schlimmsten dran sein. Wer mit lebensbedrohlichen Erkrankungen zu kämpfen hat, wird meist in eine Sphäre überstellt, an der es ein Medcenter gibt.
    Obwohl ich mich derartig bremse, habe ich Albinas Aufgabe in etwas mehr als einer halben Stunde erledigt. Die Versuchung, das Terminal für meine eigenen Zwecke zu nutzen, wächst ins Unermessliche.
    Ich gehe einen Kompromiss mit mir ein und wechsle zu den aktuellen Meldungen. Sieh an, Albinas Informationsfluss hat Status 3/6. Das sind weniger Einschränkungen als bei den meisten.
    Präsident Hammer hält eine Rede in Sphäre München 2. Lesen Sie hier ihren Wortlaut nach.
    Wieder Überfälle auf Stuttgart 1. Woher kommt die Aggression der Clans?
    Sehr witzig. Ich suche weiter, aber es dauert zu lange, ich kann unmöglich alle Meldungen prüfen.
    Ein schneller Blick zur Tür. Sie ist angelehnt, Menschen laufen vorbei und natürlich könnte jederzeit jemand hereinkommen. Ich bin geschickt genug in der Handhabung von Terminals, um binnen zwei Sekunden auf die Seite mit den Patientendaten zurückwechseln zu können. Soll ich es riskieren?
    Ja, beschließe ich. Unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen. Ich öffne zuerst eine beliebige Nachricht – Sturmschäden an zwei Kuppeln der Sphäre Hannover 4 – und schließe sie wieder. Öffne danach das Aktivitätsprotokoll, wo die Meldung jetzt an erster Stelle steht.
    Ich weiß, dass oberflächliches Löschen nicht reicht. Um wirklich alle Spuren zu verwischen, muss ich auf den Netzkern der Sphäre zugreifen, wo die Aktivitäten aller Datenterminals aufgezeichnet werden. Die Frage ist nur, ob das von Albinas Gerät aus möglich ist.
    Ist es. Ein schnell getippter Befehl und die Spur ist gelöscht, verschwunden, ohne Chance auf Wiederherstellung, wie mir Jola, meine Mentorin für Datentechnik, immer versichert hat.
    Ich gehe ins Meldungsarchiv, suche die Woche heraus, in der wir die Sphäre Hoffnung per Magnetbahn verlassen haben. Öffne die Übersicht.
    Die Nachricht hat tagelang alles andere überschattet. Elitestudenten auf dem Weg zu Präsident Hammer vermisst, lautet die erste Schlagzeile. Darunter steht kleiner: Vier Sentinel der Einheit Kommando grausam getötet.
    Das Bild unserer erschlagenen Bewacher taucht aus meiner Erinnerung auf. Ich dränge es zurück, dafür ist jetzt keine Zeit.
    Der Text ist nicht allzu lang und er birgt keine Überraschungen. Sechs verschwundene Studenten, eine herrenlose Magnetbahn. Barbarisch ermordete Sentinel, erschlagen mit primitiven Waffen. Das Wort primitiv wird mehrfach verwendet und mir ist völlig klar, welches Bild in den Köpfen der Leser gezeichnet werden soll.
    Von den Studenten bleibt nichts als Spuren im Schnee, aus denen man nicht recht schlau wird, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Clan für den Überfall verantwortlich ist. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von sieben Wochen, dass Studenten der Borwin-Akademie auf einer Außenmission zu Schaden kommen , schließt der Autor. Beim letzten Mal fielen drei junge Menschen einer Horde von Außenbewohnern zum Opfer – bleibt nur zu hoffen, dass es die diesmal Betroffenen schaffen, sich zu retten.
    Nichts Neues – ein gutes oder ein schlimmes Zeichen? , lautet der Titel des nächsten Artikels, der ausführliche Porträts von uns bringt. Mit Bildern. Ich ziehe unwillkürlich den Kopf ein.
    Aureljo haben sie den meisten Platz eingeräumt, sein Foto nimmt fast den ganzen Bildschirm ein. Ich kenne es gut, es ist nicht lang nach seiner Optimierungsoperation geschossen worden und er sieht fantastisch darauf aus.
    Der Autor nennt ihn einen der vielversprechendsten Anwärter für eine künftige Präsidentschaft und zählt alle seine Qualifikationen und Auszeichnungen auf.
    Mich hebt er ebenfalls in den Himmel, braucht dafür aber nicht ganz so viel Raum. Meisterin der Sprache, Genie der Kommunikation, liest aus Menschen wie aus Büchern .
    Tommas Foto kostet mich beinahe meine Fassung. Wie sie in die Kamera strahlt, so voller Leben. Ich weigere mich, an die Gruft unter der Stadt zu denken. An den steinernen Sarg.
    Gleich daneben Flemings Porträt, er wird als Hoffnungsträger der medizinischen Forschung beschrieben und blickt mir mit dem gleichen Ernst vom Bildschirm entgegen, den ich auch im Leben von ihm kannte.
    Tycho und Dantorian hat der Schreiber nur halb so viel Text

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