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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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was es damit auf sich hatte, von dem er aber wusste, dass es ihn nur dann packte, wenn es um ein Mädchen ging.
    Till stand mitten in dem Raum, aus dem die Frau gekommen war. Er lag so da, wie sie ihn kurz zuvor gesehen hatten: Ein verstaubter, unbenutzter Kellerraum ohne Fenster.
    „Hat sie sich hier drinnen materialisiert, oder was!“
    Max grinste zurück. „Oder reingebeamt?“
    Er wandte sich zu der Holztäfelung, die die Wände des Raumes bedeckte. Till schaute auf den Boden und an die Decke. Aber eine Klappe oder dergleichen war nicht zu sehen. Also begannen sie, die Wände abzuklopfen.
     
    Wenige Minuten später hatten sie sie gefunden. Eine Tür, die ihnen beim ersten flüchtigen Blick in den Kellerraum nicht aufgefallen war, die man jedoch, wenn man wusste, wo genau sie sich befand, in der Täfelung auch erkennen konnte, obwohl sie weder über eine Klinke noch einen Knauf verfügte. Auch die Scharniere der Tür waren so unsichtbar wie möglich in die Holztäfelung eingefügt und mit Brettchen überklebt worden.
    Till versuchte, seine Fingerkuppen in den winzigen Spalt zu klemmen, der den äußeren Umriss der Tür markierte, aber er war viel zu schmal.
    Max griff in seine Hosentasche und holte ein kleines Taschenmesser daraus hervor, das er zu Ostern geschenkt bekommen hatte. Doch als er die Klinge ausklappte, in den Spalt steckte und eben als Hebel benutzen wollte, hielt Till ihn zurück. „Die könnte abbrechen.“
    „Wollen wir nicht gucken, was dahinter ist?“ Max warf Till einen Blick zu und musste wieder grinsen, weil Till so ein Backpfeifengesicht aufgesetzt hatte.
    „Versuch‘s doch mal mit dem Korkenzieher.“ Till nahm ihm das Messer aus der Hand, klappte die Klinge ein und den kleinen Korkenzieher, der sich ebenfalls an dem Messer befand, aus. „Das macht zwar ein kleines Loch, aber das können wir nachher mit Dreck wieder zuschmieren.“
    Er lehnte sich gegen die Täfelung, drückte die Spitze des Korkenziehers ungefähr dort, wo sich eine Klinke befinden müsste, ins Holz und drehte mit zwei, drei kräftigen Bewegungen den Stahl in die Bretter.
    Dann ließ er das Messer los und nickte Max zu. „Willst du ziehen?“
    Max packte den Griff. Als er zog, fürchtete er erst, der Korkenzieher würde aus dem Holz brechen – doch dann spürte er, wie sich die Tür langsam bewegte. Mit einem Ruck riss er sie auf.
    Ein dunkler, schmaler Hohlraum kam dahinter zum Vorschein. Das diffuse Licht der Birne, die in dem Kellerraum hing, schnitt ein Dreieck aus Helligkeit hinein. Der Hohlraum war nicht größer als eine Besenkammer. Er war wesentlich schmaler als Max erwartet hatte, auf einer Seite durch eine Mauer begrenzt, auf den anderen drei durch Holzwände, die nur notdürftig mit einer Tapete überklebt worden waren.
    Max trat hinein und pochte gegen die Bretter auf der vorderen Schmalseite. Sie klangen hohl.
    „Dahinter ist noch ein Hohlraum“, sagte er.
    Aber Till hatte sich schon auf den Boden gekniet. Dort war eine Stahlplatte zu erkennen, die in den Beton eingelassen worden war. Er ließ seine Faust auf die Platte sausen. Der Klang war dumpf und hallend.
    Max stieß ihn an. „Vorsicht“, zischte er, „nachher hören die uns da unten noch.“
    Till lächelte. „‘Die da unten‘ … “
    Aber es stimmte natürlich. Die Frau musste von da unten gekommen sein. Till packte den Eisenring, der an der Platte befestigt war, und zog daran. Ein paar Millimeter ließ sie sich nach oben wuchten, dann klackte es und ein Riegel oder ein Schloss blockierte die Platte. Max stellte sich neben Till und griff ebenfalls nach dem Ring. Aber es war sofort zu spüren: Sie konnten noch so sehr ziehen, die Platte würden sie weder so, noch mit seinem Spielzeugtaschenmesser aufbekommen.
     


 
    Julia saß auf einem Stuhl in der Knabenabteilung des Kaufhauses und wartete. Till war mit einem Berg Anziehsachen in der Kabine verschwunden. Claire und Betty waren mit Jenna in die Spielwarenabteilung gegangen, um sich dort solange umzusehen, bis Till fertig sein würde. Nachdem Julia Xaver zum Flughafen gefahren hatte – er hatte den Tag über ein Meeting in München, zu dem er gemeinsam mit Felix geflogen war – war sie nach Hause zurückgekehrt und hatte Till und Max im Garten gesucht. Sie hatte sie in der Nähe des Gartenhauses auf dem Rasen liegend gefunden, wo die beiden ganz in ihr Gespräch vertieft gewesen waren. Da Julia schon länger vorgehabt hatte, Till ein paar eigene Anziehsachen zu besorgen,

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