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Die Verstummten: Thriller (German Edition)

Die Verstummten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verstummten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Fey
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wurde rot und hoffte, dass Peter das im Dämmerlicht des Lokals nicht sah. »Jedenfalls was das Essen betrifft«, ergänzte sie schnell. Als Vorspeise gab es nur einen Salat mit exotisch klingendem Namen und eine Rote-Rüben-Suppe. Zwei Hauptspeisen standen zur Wahl: Sojahackbraten im Wirsingmantel oder Kräuterknödel an gefüllten Zucchiniblüten.
    »Die haben wohl am Samstag vergessen einzukaufen.« Peter winkte dem Kellner.
    »Oder es ist eine exquisite Auswahl«, sagte Carina. Sie bestellten beide den Salat als Vorspeise und die Zucchiniblüten als Hauptgang, dazu eine Rhabarberschorle für Carina und für Peter eine Apfelschorle.
    »Rhabarber ist aus.« Der Kellner zupfte seine Fliege gerade.
    »Kirsche?«, versuchte es Carina.
    Er schüttelte den Kopf. »Gurke wäre noch da.«
    »Dann auch eine Apfelschorle, bitte.« Von Gurkenschorle hatte sie noch nie gehört. Ihr Handy klingelte. Wanda. Sie ging dran.
    »Störe ich dich gerade beim Rumschnippeln?«, fragte ihre Schwester.
    »Worum geht’s?« Carinas Herz klopfte. Sie lächelte Peter an.
    »Ich brauch dich als Babysitter.«
    »Und wann? Sag nicht, jetzt gleich.«
    »Doch, ein Notfall.« Im Hintergrund ertönte eine Sirene.
    Carina zuckte zusammen. »Wo seid ihr, ist was passiert?«
    »Was? Sandro, stell das verdammte Ding ab, ich versteh ja nichts.« Carina hörte ein Klopfen, dann ein Sirren. Wanda stöhnte. »Also, klappt das?«
    Carina überlegte. In zwei Stunden war sie mit Clemens verabredet. Vorher wollte sie noch nach Hause, duschen und was Frisches anziehen. Zum ersten Mal fragte sie sich, warum sie Clemens überhaupt traf.
    »Ich würde dich nicht bitten, wenn es nicht dringend wäre.«
    Das klang, als würde Carina nie auf ihren Neffen aufpassen, dabei sahen sie sich mindestens einmal in der Woche. Oft holte sie Sandro von der Mittagsbetreuung ab, und sie gingen ins Kino oder an den Isarauen schwimmen. »Sagen wir um halb drei?« Wanda stimmte zu. Clemens hin oder her, sie konnten auch zu dritt spazieren gehen. Vielleicht war es sogar gut, wenn Sandro dabei war, wer konnte wissen, was Clemens von ihr erwartete. Sie legte auf.
    »Hoffen wir, dass Flora sich wirklich nur irgendwo versteckt hat und trotz aller Befürchtungen gesund wieder auftaucht.« Peter hatte sein Notizbuch aufgeklappt und tippte auf seinem Handy eine SMS .
    »Gibt’s was Neues?« Carina steckte ihr Handy wieder ein.
    »Nein, die Soko ist dran, klappert alles ab. Ich kümmere mich dann gleich um die Rohwedder-Aufzeichnungen in dem Buch und um die Auswertung des USB -Sticks. Wo bleibt denn der Kellner, ich hab Durst. Muss der die Äpfel für die Schorle erst noch pflücken?« Er spähte zur Theke.
    »Mir war übrigens gar nicht klar, dass Anja und Richard Loos einen Sohn haben«, sagte Carina.
    »Das Kind kam etwas zu früh zur Welt, und seitdem machen sie alle Maßnahmen mit, um ihn in seiner Entwicklung zu fördern.«
    »Wie zum Beispiel Babyschwimmen?«
    »Ja, jeden Freitag, dafür gibt’s ein knappes Dutzend Zeugen. Er bringt seine Frau und das Kind um Viertel nach acht zur Schwimmhalle und winkt ihnen, wenn sie und die anderen Frauen ins Wasser gehen. Dann setzt er sich in den Kiosk und wartet auf sie. Die Mütter der anderen Kinder sind von dieser Fürsorglichkeit begeistert, die schwärmen von Richard und sind natürlich ganz entsetzt über die Todesfälle in der Familie.« Die Getränke wurden gebracht. Peter trank sofort in einem Zug sein Glas leer und bestellte ein neues.
    Carina fielen die großen gerahmten Schwarz-Weiß-Bilder in Richards und Anjas Haus ein. »Diese Schauspieler, die bei denen an den Wänden hängen, kennst du die?«
    »Ja, das sind Aufnahmen von Ono Millechner, Hairlock Shame, Erwin Gansneder, keine Schauspieler, sondern bekannte Kabarettisten. Dass die jemand an den Wänden hängen hat, habe ich bisher auch noch nicht gesehen, aber warum nicht, die sind wirklich gut.«
    Carina schüttelte den Kopf. »Ich kenne nur Karl Valentin, aber der war nicht dabei.«
    »Ono Millechner hat ein neues Programm. Wenn das hier abgeschlossen ist, gehen wir mal zusammen hin, wenn du magst.« Auf zwei ineinandergestellten Tellern sevierte der Kellner das Essen. Es war eine Augenweide, roch köstlich und schmeckte auch so.
    »Komisch, dass wir hier die einzigen Gäste sind. Es ist doch Sonntagmittag«, wunderte sich Carina.
    Peter zuckte mit den Schultern. »Schwer zu finden und wenig Auswahl, aber das, was sie haben, schmeckt.«
    »Millechner, ist das der mit der

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