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Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Campion
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Nachrichten zu überbringen.«
    »Zuerst erzählt, wie geht es Seiner Hoheit?«
    Stury senkte den Blick auf seine langgliedrigen Hände und schüttelte den Kopf. »Ich bin äußerst besorgt um ihn. Seine Hoheit braucht Euch dringend an seiner Seite.«
    Ich holte tief Atem und nahm hilfesuchend meinen Paternoster in die Hand. »Sagt, welch Los mir beschieden ist, Master Stury.«
    Ich wurde beschuldigt, meinen widernatürlichen Einfluss auf den König dazu genutzt zu haben, meine Freunde und den eigenen Hausstand zu begünstigen und zum Wohle meiner Gefolgsleute auf Gerichte eingewirkt zu haben.
    »Aber ich habe Seine Hoheit nur ganz selten zu Verhandlungen begleitet, und Gefolgsleute habe ich überhaupt keine. « Nicht einmal die Anstellung eigener Wachen hatte ich bislang in Erwägung gezogen. »Dagegen muss ich mich verwahren. «
    »Ihr seid weder vorgeladen noch ist Euch gestattet, etwas zu Eurer Verteidigung vorzubringen. An der Wahrheit ist ihnen nicht gelegen, Dame Alice, sie suchen nur jemanden, dem sie alle Missstände im Königreich anlasten können.«
    Ich bekreuzigte mich. Stury tat es mir nach. Er benahm sich respektvoll und freundlich, was ich sehr zu schätzen wusste. Allerdings ängstigte es mich nur noch mehr, dass der so stoische Stury plötzlich Mitgefühl zeigte.
    Ich wurde gewarnt: Sollte festgestellt werden, dass ich meine ›Leute‹ in irgendeiner Form zu schützen versuchte, etwa durch Beeinflussung der Gerichte oder Bestechung von Amtsträgern, würde mein gesamter Besitz beschlagnahmt. Dabei verunsicherte mich am stärksten, wie vage die Umstände einer möglichen Beschlagnahmung blieben, denn weder führten sie aus, wer darüber urteilen sollte, ob irgendeine meiner Handlungen als Beeinflussung zu werten sei, noch wen zu schützen sie mich eigentlich beschuldigten. Ich sah darin eine willkommene Einladung für all meine Feinde, die nun jederzeit eine Anklage gegen mich aus der Luft greifen konnten.
    Ungeachtet meiner jahrelang erwiesenen Treue und Hingabe verübelte man mir jetzt, dass ich mich um eine sichere Zukunft für meine Kinder bemüht hatte. Und jene, die geschworen hatten, mich zu schützen, ließen mich im Stich.
Wie hatte es so weit kommen können? Wie töricht es doch von mir gewesen war, meine Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Prince Edward und Duke John zu verdrängen. Wie töricht es von mir gewesen war, meinem Herzen zu folgen und nicht meinem Verstand.
    Meine vordringlichste Sorge bestand indes darin, dass ich offiziell von Edwards Seite verbannt war. Stury riet mir, einstweilen deutlichen Abstand zum König zu wahren.
    »Es wird nach Euch geschickt werden, sobald die nötigen Absicherungen getroffen sind.«
    So hatte Lancaster es versprochen. Ich hoffte zwar, dass er sein Wort hielt, wusste jedoch nicht, ob ich tatsächlich mit einer Rückkehr rechnen durfte. Lancaster hatte sich stark verändert und besaß nur noch wenig Ähnlichkeit mit dem hübschen, zuvorkommenden jungen Mann, der mich vor so langer Zeit in Begleitung seiner Großmutter besucht und mir Melisende zum Geschenk gemacht hatte.
    Nach Sturys Abreise saß ich schreckensstarr am Fenster und sah hinaus, ohne etwas wahrzunehmen. Ich fürchtete um meine Töchter, sollte ich inhaftiert werden. Sie brauchten ihre Mutter. Robert und Gwen fanden mich dort am Fenster, beruhigten mich und bestanden darauf, dass ich zunächst etwas aß und trank und dann hinaus an die frische Luft ging. Sie versicherten, stets für Joan und Jane sorgen zu wollen.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wir konnten uns auf eine von Roberts Besitzungen zurückziehen, aber ich hatte Angst, man würde ihn in diesem Fall der widerrechtlichen Unterstützung anklagen. Ich beschwor ihn, seinen Aufgaben im Stillen nachzukommen, und sich beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten auf seinen eigenen Besitz zu flüchten. Mein Bruder John schlug vor, ich solle mich mitten im Trubel verstecken, wo mich niemand vermutete, nämlich
in London, in seinem Haus. Doch ich sorgte mich um seine und Marys Familie, sollte ich doch entdeckt werden. Und was würde dann mit mir geschehen? Was mit meinen Töchtern? Drohend erhoben sich die Schemen des Towers in meinen Alpträumen.
    Hilfe kam von unerwarteter Seite – Robert Linton, ein Ritter in Edwards Gefolge, der mich stets freundlich behandelt hatte, bot mir an, auf einem Anwesen weit im Westen Englands Zuflucht zu suchen, wo ich gemeinsam mit meinen Töchtern eine Besserung der Lage abwarten könne.
    »Sie

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