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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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pro­du­ziert pro Fest­me­ter mehr Ka­lo­ri­en aus Holz?“
    „Oh, das Holz kann wirk­sa­mer ver­bren­nen. Ich ha­be von der Nütz­lich­keit für Sie ge­re­det und wie ihr die Über­le­bens­zeit im Win­ter ver­län­gern könnt. Im Mo­ment ver­geu­det ihr den Groß­teil der Wär­me.“
    „Ver­geu­den? Nie­mand ver­geu­det Holz vom Baum des Le­bens.“
    „Las­sen Sie es mich er­klä­ren. Im Ori­ent, auf der Er­de, gibt es Ge­bie­te mit ex­tre­mem Kli­ma. Sehr heiß im Som­mer, eis­kalt im Win­ter. Das asia­ti­sche Volk hat für sich Cha­rak­te­ris­ti­ka ent­wi­ckelt, die die­sen Be­din­gun­gen ent­spre­chen: di­cke­re Ge­we­be­fett­schicht für Ge­sicht und Kör­per, ei­ne klei­ne­re Na­se, gelb­li­che Haut und be­son­ders ge­schütz­te Au­gen. Aber der Win­ter blieb rauh, be­son­ders, als Über­be­völ­ke­rung die Res­sour­cen re­du­zier­te. Holz und an­de­re Brenn­stof­fe wur­den rar, da­her lern­ten sie, es spar­sam zu nut­zen. Sie merk­ten, daß es nutz­los war, einen Raum zu wär­men, wenn nur der mensch­li­che Kör­per die Wär­me brauch­te. Da­her …“
    „Man muß aber ein Haus hei­zen, um einen Kör­per warm zu hal­ten“, ent­geg­ne­te Siltz. „Wir kön­nen uns die Holz­ka­lo­ri­en nicht ein­fach in die Ve­nen sprit­zen.“
    „Da­her ha­ben sie nied­ri­ge, fla­che Öfen ent­wi­ckelt, die in den Bo­den ein­ge­las­sen wur­den, den Brenn­stoff lang­sam ver­brauch­ten und im­mer nur we­nig Hit­ze ab­ga­ben“, fuhr Bru­der Paul fort.
    „Die Mit­glie­der ei­ner Fa­mi­lie la­gen auf oder an ei­nem sol­chen Ofen und ab­sor­bier­ten die Hit­ze di­rekt oh­ne grö­ße­re Ver­schwen­dung. Moch­te die Zim­mer­tem­pe­ra­tur auch um den Ge­frier­punkt lie­gen, so blie­ben die Men­schen doch warm.“
    „Ich be­gin­ne zu be­grei­fen“, rief Siltz aus. „Den Kör­per hei­zen und nicht das Haus! Wie die­se elek­tri­schen Steck­do­sen auf der Er­de. Am Tag be­we­gen wir uns hier und brau­chen auch im Win­ter den Ofen nicht. In der Nacht hin­ge­gen, wenn wir still lie­gen, wür­den wir er­frie­ren. Aber an ei­nem ge­heiz­ten Ofen wür­de nie­mand er­frie­ren, son­dern eher lang­sam auf ihm ge­kocht. Si­cher, un­se­re Öfen müß­ten neu ge­baut wer­den, aber es wür­de un­ser wert­volls­tes Ma­te­ri­al spa­ren hel­fen und Le­ben ret­ten. Und im Som­mer, wenn wir we­ni­ger Holz schlep­pen müs­sen, kön­nen wir uns mehr um die Fel­der küm­mern und an­de­re Din­ge tun.“ Er blick­te Bru­der Paul an und nick­te. „Ich war von Ih­rer hie­si­gen Missi­on nicht be­geis­tert, aber viel­leicht ha­ben Sie der Ko­lo­nie heu­te abend einen be­mer­kens­wer­ten Dienst ge­leis­tet.“
    „Nicht den, den ich er­war­tet ha­be“, sag­te Bru­der Paul iro­nisch. „Aber ich bin froh, wenn ich …“
    Un­ver­mit­telt klopf­te es hef­tig an der Tür. „Pfar­rer Siltz, ich muß mit Ih­nen re­den“, rief ei­ne weib­li­che Stim­me.
    Siltz’ Freund­lich­keit ver­schwand au­gen­blick­lich. „Ich ha­be kei­ne Zeit“, rief er.
    „Oh doch, das ha­ben Sie“, sag­te sie und stieß die Tür auf. „Ich for­de­re …“
    Beim An­blick von Bru­der Paul brach sie ab. Sie war ein dün­nes Mäd­chen mit dunklem Haar, das um ih­ren Kopf stand wie nach Art des alt­mo­di­schen Afro­looks, wenn auch ih­re Haut über­aus hell war. Sie strahl­te ge­ra­de­zu Ver­är­ge­rung aus. Sie war nicht son­der­lich hübsch, aber gut ge­baut, und ih­re Auf­re­gung ließ sie an­zie­hend tem­pe­ra­ment­voll wir­ken.
    „Mein Haus­gast, Bru­der Paul vom Hei­li­gen Or­den der Vi­si­on“, sag­te Pfar­rer Siltz mit iro­ni­scher Höf­lich­keit. „Jean­net­te von der Scien­to­lo­gy-Kir­che.“
    „Der For­scher von der Er­de?“
    „Die Freun­din Ih­res Soh­nes …?“ Bru­der Paul re­de­te zu­gleich mit dem Mäd­chen.
    „Ge­nau“, be­stä­tig­te Pfar­rer Siltz, wo­mit er bei­den Ant­wort gab. „Aber da wir Re­li­gi­on nicht dis­ku­tie­ren dür­fen und ich nicht gern Pri­vat­an­ge­le­gen­hei­ten …“
    „Aber ich möch­te gern über bei­des re­den!“ braus­te Jean­net­te auf. „Was ha­ben Sie mit ihm ge­macht?“
    Siltz gab kei­ne Ant­wort.
    „Ich wer­de die­ses Haus nicht ver­las­sen,

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