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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bis Sie mir ver­ra­ten ha­ben, wo­hin Sie Ivan ge­schickt ha­ben!“ rief sie. „Ich lie­be ihn – und er liebt mich!“
    Der Mann blieb stumm. „Dies scheint mir nicht der ge­eig­ne­te Au­gen­blick, Ih­re Sor­gen zu dis­ku­tie­ren“, sag­te Bru­der Paul zu dem Mäd­chen. „Se­hen Sie, Sie brin­gen Pfar­rer Siltz in die La­ge, ent­we­der die Gast­freund­schaft oder sei­ne Ver­pflich­tung zu ver­let­zen, in mei­ner Ge­gen­wart nicht über Re­li­gi­on zu re­den. Ich soll nicht be­ein­flußt wer­den …“
    Jean­net­te wand­te sich Bru­der Paul zu. „Nun, viel­leicht soll­te ir­gend je­mand doch mit Ih­nen über die Kir­chen re­den. Wie kön­nen Sie er­war­ten, ir­gend et­was für die­sen Pla­ne­ten zu tun, wenn Sie nichts dar­über wis­sen?“
    Siltz blick­te über­rascht drein. „Da hat sie recht.“
    „Viel­leicht hat sie das“, stimm­te Bru­der Paul zu. „Aber so­lan­ge die­ser Ver­trag in Kraft ist, ist es un­se­re Pflicht, ihn zu re­spek­tie­ren.“
    „Ich wer­de die An­ge­le­gen­heit beim mor­gi­gen Tref­fen zur Spra­che brin­gen“, sag­te Siltz. „Man muß nicht zwangs­läu­fig mit ir­gend­ei­nem Auf­trag ein­ver­stan­den sein, wenn man ihn lie­ber rich­tig aus­ge­führt als schlam­pig ha­ben will.“
    „Ich wer­de mei­ne Sa­che heu­te abend vor­brin­gen“, rief Jean­net­te. Laut zu ru­fen schi­en ih­re na­tür­li­che Sprech­wei­se zu sein. „Sie ha­ben Ivan ir­gend­wo­hin ge­schickt, da­mit er nicht mit mir zu­sam­men ist. So wer­den Sie es nie schaf­fen! Ich ha­be das Recht …“
    „Sie ha­ben über­haupt kein Recht!“ brüll­te Siltz. „Er ist mein Sohn, ein ein­ge­schwo­re­ner Kom­mu­nist! Er wird ein gu­tes, keu­sches, kom­mu­nis­ti­sches Mäd­chen hei­ra­ten!“
    Jean­net­tes Au­gen brann­ten. Bru­der Paul war sich nicht si­cher, ob dies ein op­ti­scher Ef­fekt der Lam­pe war oder ei­ne Il­lu­si­on, die durch ih­ren sons­ti­gen Ge­sichts­aus­druck er­zeugt wur­de, aber es wirk­te ein­drucks­voll. „Wol­len Sie et­wa be­haup­ten, ich sei nicht züch­tig?“
    Of­fen­sicht­lich merk­te Siltz, daß er zu weit ge­gan­gen war, doch er spiel­te das Spiel wei­ter. „Ih­re ge­sam­te Re­li­gi­on ist un­züch­tig!“ gab er zu­rück. „Eu­re O-Ma­ße, die Wol­ken …“
    „Das sind E-Ma­ße und Lich­tun­gen!“ rief sie. „In­stru­men­te und Klas­si­fi­ka­tio­nen, um das Er­rei­chen von Per­fek­ti­on im Le­ben zu ver­ein­fa­chen.“
    „In­stru­men­te und Mit­tel, Nar­ren um ihr Geld zu brin­gen!“
    „Es gibt hier auf dem Pla­ne­ten Ta­rot kein Geld, und Ihr Sohn ist nicht düm­mer als Sie auch, da er von Ih­nen ab­stammt!“
    Das er­in­ner­te Bru­der Paul auf un­an­ge­neh­me Wei­se an die Be­schimp­fungs­ka­no­na­de. Wenn es nicht auf­hör­te, wür­de auch hier das Ni­veau so weit her­ab­sin­ken. Die La­dy setz­te Siltz hart zu. „Si­cher …“
    Sie igno­rier­ten ihn. „Scien­to­lo­gy bleibt ein al­ber­ner Kult“, sag­te Siltz hit­zig. „Was kann auch schon dem Hirn ei­nes Science Fic­ti­on-Au­tors ent­sprin­gen, der sich zum Psy­cho­lo­gen auf­schwingt und schließ­lich zum Mes­si­as?’ Ich glau­be an die Tren­nung von Kir­che und Fik­ti­on.“
    „Sie glau­ben an die Tren­nung der Kir­che vom ge­sun­den Men­schen­ver­stand!“ schrie sie. „Wer­fen Sie et­wa gu­tes Holz fort, weil es von ei­ner an­ders­gläu­bi­gen Grup­pe ge­schla­gen wur­de?“
    Siltz er­bleich­te, of­fen­sicht­lich in Er­in­ne­rung an sei­ne Un­ter­hal­tung mit Bru­der Paul. „Nein, so­weit wür­de ich be­stimmt nicht ge­hen. Ich su­che ei­ne hö­he­re kom­mu­nis­ti­sche Art, es mir nutz­bar zu ma­chen.“
    „Wenn Sie den Kom­mu­nis­mus für so viel bes­ser hal­ten, warum stimmt Ivan dann nicht mit Ih­nen über­ein?“
    „Das tut mein Sohn doch! Er ist ein gu­ter Kom­mu­nist!“
    „Und warum las­sen Sie ihn dann nicht mich hei­ra­ten? Viel­leicht be­kehrt er mich?“ {1}
    Siltz brach in Ge­läch­ter aus. „Nie­mals! Ei­ne weib­li­che Wil­de wie Sie wür­de ihn si­cher­lich un­ter­krie­gen. Da­her muß er bei sei­nen ei­ge­nen …“
    „Wo?“ for­der­te sie. „Wo gibt es denn ein Mäd­chen Ih­rer Über­zeu­gung, die nur halb so­viel zu

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