Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
von dir ist schul­dig. Sie­ben Ach­tel sind un­schul­dig, und die­sen Teil ha­be ich als Freund ken­nen­ge­lernt. Es ist, als seist du von ei­nem Dä­mon be­ses­sen. Da du aber mit die­sem Dä­mo­nen ge­bo­ren bist, kann man ihn nicht ex­or­zie­ren … aber ich kann nicht zu­las­sen, daß auch das Gu­te in dir we­gen des schlech­ten Teils mit in die Höl­le fährt. Aber ich weiß auch, daß man Gu­tes nicht von Bö­sem tren­nen kann; bei­des ist in dir. Einen ge­wöhn­li­chen Dä­mo­nen könn­te ich ver­trei­ben, auch ein ge­wöhn­li­ches Lei­den hei­len oder ei­ne ge­wöhn­li­che Sün­de ver­ge­ben. Aber ich kann ei­nem Sohn Kains kei­nen Platz im Him­mel ge­wäh­ren. Es liegt jen­seits der Macht des Soh­nes, ein Ur­teil des Va­ters rück­gän­gig zu ma­chen.“
    Je­su Au­gen schie­nen zu glü­hen. „Aber ich kann dich ret­ten“, sag­te er. „Ich brau­che nur dei­ne Sün­den­last auf mich zu neh­men. Ich muß zur Höl­le fah­ren … da­mit du in den Him­mel kannst. Um der Freund­schaft wil­len und des Gu­ten, wel­ches in dir steckt. Oh, ein­sa­mer Mensch von So­dom, ich tue dies gern. Das ist mein Han­del mit Gott.“
    Bru­der Paul ver­stand den Kon­text – ein ein­zi­ger gu­ter Mensch in ei­ner schlech­ten Um­welt –, aber er wünsch­te sich, Je­sus hät­te nicht ‚So­dom’ für die­se Al­le­go­rie ge­wählt. Das Wort So­do­mie hat­te hier sei­nen Ur­sprung, und die­se vor­he­ri­ge Sze­ne mit The­ri­on …
    „Die Ent­schei­dung ist un­wi­der­ruf­lich“, fuhr Je­sus fort. „Es bleibt nur ei­ne ein­zi­ge Fra­ge, näm­lich, auf wel­che Wei­se ich Zu­tritt in die In­fer­na­li­sche Re­gi­on er­hal­te. Ich su­che ihn mir so aus, daß es al­le an­de­ren Sün­den der Welt süh­nen hilft. Wenn ich die­ses Mal da­mit Er­folg ha­be, wird die Welt bald ein En­de ha­ben, und mein Ver­bleib in der Höl­le wird kein lan­ger sein. Aber du wirst in je­dem Fall ge­ret­tet wer­den – und da­für bin ich be­reit, die Welt aufs Spiel zu set­zen. Le­be wohl, mein Freund.“ Und Je­sus/Lee streck­te die Hand aus.
    Bru­der Paul war so er­staunt, daß er die dar­ge­bo­te­ne Hand nur er­grei­fen und fei­er­lich drücken konn­te. Er hat­te hier auf ein zu­fäl­li­ges Wort rea­giert und die wich­ti­ge Bot­schaft ver­säumt. Je­sus ging zur Höl­le – für ihn! In die­sem Au­gen­blick war Bru­der Paul nicht in der La­ge, über die Fol­gen die­ses Op­fers nach­zu­den­ken.
    Je­sus wand­te sich ab. Vor ihm er­öff­ne­te sich das Pan­ora­ma des ge­gen­wär­ti­gen Ame­ri­kas, wo es noch hoch­ent­wi­ckel­te Tech­no­lo­gie gab. In der Fer­ne er­kann­te man ein Kern­kraft­werk, und im Vor­der­grund füt­ter­ten Men­schen ein Com­pu­ter. Je­sus ging auf die­se Sze­ne zu.
    Bru­der Paul er­kann­te, was Je­sus vor­hat­te. Er nahm sein Amt auf Er­den wie­der auf, in­dem er die­ses Mal einen an­de­ren Kör­per be­nutz­te: den Gast­kör­per Lees. Das war die Zwei­te An­kunft!
    „Tu es nicht, Je­sus!“ schrie Bru­der Paul. „Sie sind noch nicht be­reit für das Reich Got­tes. Sie wer­den dich wie­der kreu­zi­gen!“
    Je­sus blieb am Rand der Sze­ne­rie ste­hen und wand­te sich noch ein­mal für einen Mo­ment zu Bru­der Paul um. Hel­le Trä­nen lie­ßen sei­ne Au­gen er­strah­len. „Ich weiß“, sag­te er.
    Dann dreh­te er sich um und ging wei­ter – in die Ge­gen­wart. Sein Kör­per ver­fes­tig­te sich, wäh­rend er in die Com­pu­ter hal­le trat, um ei­ne Ecke her­um – und au­ßer Sicht­wei­te.
    Bru­der Paul schloß die Au­gen und blieb, wo er war. Es schi­en nur einen Au­gen­blick zu dau­ern, ehe der schreck­li­che Auf­ruhr be­gann und man einen Ham­mer auf einen Na­gel schla­gen hör­te.



 
X Vision Trumpf 18
     
    Und sie­he, ein Rechts­an­walt aus Phil­adel­phia stand auf, ihn zu prü­fen, und frag­te: „Leh­rer, was soll ich tun, da­mit ich das ewi­ge Le­ben er­lan­ge?“ Je­sus ant­wor­te­te: „Was ist das Ge­setz? Wie legst du es aus?“ Der Rechts­an­walt gab zu­rück: ‚Du mußt Gott aus gan­zem Her­zen lie­ben, mit all dei­ner Kraft und dei­nem Ver­stand, und dei­nen Nächs­ten eben­so wie dich selbst.“ Je­sus sag­te: „Rich­tig. Tue der­glei­chen, und du wirst le­ben.“ Aber der

Weitere Kostenlose Bücher