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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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da­mit fest.
    Aber es stell­te sich her­aus, daß vie­le von ih­nen nicht gut ar­bei­ten konn­ten. Bru­der Paul muß­te al­les nach­se­hen und ver­bes­sern, ehe die Ar­beit vollen­det war.
    Er dach­te dar­an, daß die­ses Epos sich stre­cken­wei­se in sym­bo­li­schen Dia­lo­gen hin­zog, wäh­rend die Men­schen Be­wußt­sein, Ver­stand, Weis­heit und die Hei­li­ge Kir­che dar­stell­ten und mit an­de­ren Per­so­nen die Lü­ge, Falsch­heit, Ei­tel­keit und Maid Me­de hie­ßen, The­men der Mo­ral dis­pu­tier­ten. Es war viel­leicht ein groß­ar­ti­ges Werk mit­tel­al­ter­li­cher Li­te­ra­tur, aber es brach­te ihn nicht wei­ter an sein Ziel. Er muß­te aus die­ser Ge­schich­te aus­bre­chen und ei­ne an­de­re su­chen, die sei­nem Ziel bes­ser ent­sprach.
    Wahr­schein­lich wür­de ei­ne ge­ziel­te An­stren­gung nichts nüt­zen. Ani­ma­tio­nen neig­ten zur Prä­zes­si­on, wenn man ge­gen sie ar­bei­te­te; das wuß­te er zu sei­nem Kum­mer. Aber viel­leicht wür­de ihn ein heim­li­cher Schubs, ein Wei­ter­rücken zu Ähn­li­chem in ei­ne pas­sen­de­re Rol­le wer­fen …
    Was hat­te er hier vor sich? Piers Plow­man hat­te ver­sucht, die Men­schen zur Er­lö­sung zu brin­gen, in­dem sie sich sel­ber re­for­mier­ten. Gab es ein an­de­res Epos mit ähn­li­cher Bot­schaft und ähn­li­chem Sym­bo­lis­mus?
    Plötz­lich fiel es ihm ein: „Pil­grim’s Pro­gress!“ rief er. Bunyans Al­le­go­rie hat­te so­gar das al­li­te­ra­ti­ve ‚P’ mit dem vo­ri­gen ge­mein. Dort such­te der Mensch Chris­ti­an die himm­li­sche Stadt, un­ter­stützt von klei­ne­ren Rol­len wie Hel­fer, Welt­li­cher Wei­ser, Le­ga­li­tät und Evan­ge­list. Wür­de es je­mand mer­ken, wenn er in die­se Rol­le glitt? Der rich­ti­ge Piers Plow­man der Fik­ti­on könn­te hier ein­set­zen. Warum es nicht ein­fach heim­lich ver­su­chen? Nicht hef­tig, nur ein biß­chen stup­sen …
    Es klapp­te! Bru­der Paul fand sich im Tal der De­mü­ti­gung aus Pil­grim’s Pro­gress wie­der. Er war al­lein, trug aber ein gu­tes Schwert. Es soll­te ihm schon ge­lin­gen, sich den Weg in …
    Sei­ne Ge­dan­ken wur­den durch das Auf­tau­chen ei­nes Un­ge­heu­ers ab­ge­lenkt. Oh nein! Nun muß­te er mit den Ge­fah­ren die­ser Vi­si­on fer­tig wer­den, und sie wa­ren kaum an­ge­neh­mer als die der an­de­ren. Dies war das We­sen na­mens Apol­ly­on, und er wuß­te, er wür­de ihm nicht ent­rin­nen. Er müß­te kämp­fen, wenn er es nicht durch einen Trick ver­trei­ben konn­te. Er trat ihm al­so ent­ge­gen.
    Das Un­ge­heu­er war gräß­lich. Es hat­te Schup­pen wie ein Fisch, Flü­gel wie ein Dra­che, Bä­ren­fü­ße, ein Lö­wen­maul und den Bauch vol­ler Feu­er. Das Ge­sicht hin­ge­gen schi­en ver­traut: War das wie­der The­ri­on?
    Apol­ly­on starr­te ihn ver­är­gert an und schnaub­te übel­rie­chen­den Rauch aus. „Wo kommst du her? Und wo willst du hin?“
    „Ich kom­me aus der Stadt der Zer­stö­rung“, ant­wor­te­te Bru­der Paul. „Der Stät­te al­len Übels, und ich ge­he in die Stadt Zi­on.“ Er war in Dia­log und Hand­lung an den Klas­si­ker ein­ge­bun­den, nur sei­ne Ge­dan­ken blie­ben frei. Welch ei­nem ver­schlun­ge­nen Pfad folg­te er hier, um Lees Höl­le zu fin­den!
    Apol­ly­on spreiz­te die Bei­ne – um die vol­le Brei­te des Weges zu ver­sper­ren. „Be­rei­te dich auf dei­nen Tod vor, denn ich schwö­re bei mei­nem in­fer­na­li­schen Atem, daß du nicht wei­ter ge­hen sollst – hier wer­de ich dei­ne See­le ver­nich­ten!“
    Mit die­sen Wor­ten schleu­der­te das Un­ge­heu­er einen flam­men­den Pfeil auf Bru­der Pauls Brust zu. Doch Bru­der Paul hat­te ein Schild, rund und kup­fer­far­ben wie ei­ne große Mün­ze (war es vor ei­nem Au­gen­blick auch schon da­ge­we­sen?), und fing das Ge­schoß auf.
    Er zog sein Schwert – aber Apol­ly­on schleu­der­te be­reits wei­te­re Pfei­le in sei­ne Rich­tung. Bru­der Paul ver­such­te, sie ab­zu­weh­ren, doch sie schlu­gen auf ihn ein wie Ha­gel­schlag, auf zau­ber­haf­te Wei­se ver­viel­facht. Ei­ner flog ihm di­rekt ins Ge­sicht. Er riß das Schwert hoch, um ihn ab­zu­fan­gen, aus Angst den Schild zu he­ben und Bei­ne und Kör­per

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