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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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gesagt gäbe es sogar deren zwei, wenn das mit dem Dolch zutrifft. Alberich hat einst ein Schwert geschmiedet, das wohl geeignet wäre, den Hals seines eigenen Schöpfers durchzuschneiden. Dieses Schwert ist nicht hier, der Dolch aber schon.«
    »Woher stammt er? Woraus besteht er?«
    »Das ist mir unbekannt. Die Iolair wussten von seinem Aufenthaltsort, andernfalls hätten sie die Menschen nicht dorthin schicken können.«
    »Die Iolair ... immer wieder.« Leonidas war jetzt hellwach und stocknüchtern. »Dann müssen wir als Erstes den Dolch in unsere Gewalt bringen!«
    »Nun, genau das ist ja meine Absicht - ihn entweder zu bekommen oder ihn mit den Menschen da unten zu vernichten«, erklärte Fokke.
    »Noch einmal: Du wirst dich an Alberichs Befehl halten!«, warnte Leonidas ungehalten. »Laura und den anderen darf kein Leid geschehen! Jetzt erst recht nicht! Alberich wird sie alle verhören wollen - auch diese Seele namens Andreas.«
    Der Kapitän blieb ungerührt. »Laura gehört mir«, beharrte er.
    Der General griff nach seinem Helm. »Dann mach dich auf einiges gefasst«, fauchte er. »Solltest du diesen Angriff in Tötungsabsicht fortsetzen, werde ich das zu verhindern wissen!«
    Nun hatte er den Kapitän so weit, erbost trat der einen Schritt vor. » Du willst gegen mich antreten?«
    »Ich befolge meine Befehle«, gab Leonidas aufgebracht zurück. »Ich will nicht nur, ich werde .«
    »Dann denk mal weiter«, sagte Fokke. »Suchen wir den Dolch und nutzen ihn selbst!«
    Leonidas winkte ab. »Eine Allianz mit dir? Vergiss es, Untoter. Du bist nur darauf aus, Seelen zu verschlingen, und das wirst du tun, bis nur noch Elfen übrig sind, und dann wirst du ihnen die Lebenskraft absaugen, bis auch sie nicht mehr existieren. Alberich ist ein Herrscher, du aber bist nur ein Zerstörer. Ich weiß, wem ich meine Loyalität schulde, und ich verrate meinen Herrn nicht.«
    »Dann bist du ein Narr!«
    Fokke war groß und schwer, seine Tritte brachten das Holz zum Stöhnen. Doch er konnte sich unglaublich schnell bewegen, und er war sehr stark. Verschlagen und heimtückisch dazu.
    Leonidas, der beste Krieger des Reiches, sah weder den Angriff noch das Messer kommen. Nun geschah ihm das, was vor kurzer Zeit Finn dort unten beinahe zugestoßen wäre.
    Er entblößte die Reißzähne zu einem gehässigen Grinsen, als das Messer, das sein Herz durchbohren sollte, einfach durch ihn hindurchging, Fokkes Hand entrissen wurde und harmlos hinter dem Löwenkrieger zu Boden klapperte.
    Der untote Kapitän fing sich gerade noch rechtzeitig, bevor er das Gleichgewicht verlor. Fassungslos starrte er den General an.
    »Was ... Das ist ...«
    »Unmöglich?« Leonidas lachte. »Nein, ich bin kein Geist und ganz gewiss keine Seele. Aber stell dir vor, auch andere haben ihre Geheimnisse, und ich einen besonderen Schutz für Fälle wie diesen. Alberich hat vorgesorgt, weil er sich denken konnte, dass du unzuverlässig bist.«
    Seine Miene wurde abrupt grimmig. »Also sieh dich vor, Fokke! Unterschätze mich nicht, niemals! Es gibt nichts, was mich daran hindern kann, dich aufzuhalten. Überlege dir dein weiteres Vorgehen sehr gut, oder deine Schaluppe wird bald kentern.«
    »Galeone! Es ist eine Galeone!«, schrie der untote Kapitän ihm nach, als er die Kabine verließ.

7
    Über die
    Schwelle gestolpert
     
    L aura wurde von dem Licht wie magisch angezogen. Sie konnte nichts dagegen tun, so verzweifelt sie sich auch dagegen wehrte. Sie hörte Milt hinter sich rufen und antwortete ihm, doch zu ihrem Schrecken kamen ganz andere Worte heraus, als sie sie formuliert hatte.
    Sie hatte eigentlich um Hilfe rufen wollen, ihm erklären, dass etwas von ihr Besitz ergriffen hatte und sie zwang, hier entlangzugehen und sich immer weiter von den Freunden zu entfernen.
    Als sie merkte, was sie da von sich gab, wollte sie eine Warnung ausstoßen, doch auch diese wurde verdreht.
    Sie spürte, wie der Boden unter ihren Füßen wärmer wurde. Hier muss eine Ley-Linie verlaufen, dachte sie erstaunt.
    Es wurde heller. Vielleicht war es ja ein Ausgang, der weit genug entfernt lag, dass der Seelenfänger es nicht bemerken würde, wenn sich jemand hinausschlich. Dann könnten sie fliehen ... wohin auch immer.
    Dann begannen das Beben, das Donnern und die Einschläge. Es klang wie ein Gewitter in Verbindung mit einem Meteoritenschauer, doch Laura wusste, dass es Fokkes Angriff war. Er musste den Felsen gerammt haben. Sie schrie auf, als sich rings um sie die

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