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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Beschwörungsformel ununterbrochen. Endlich loderte direkt in der Kurve ein wahrlich imposantes Feuer auf. Gelbrote, knisternde Flammen züngelten in den Himmel.

    Wo blieben ihre Kameraden? Anna hetzte schon den Pfad hinauf.
    Erik konnte sich nicht bewegen, starrte nur wie gebannt das Feuer an und erschauerte beim wüsten Gebrüll der Bestien.
    Nur Sekunden später sah er Gerrit mit einem Satz durch die Flammen kommen. Unmittelbar danach tauchte Adrian auf. Entgegen seiner Annahme hatten die Bestien offensichtlich auch keine größere Angst vor Feuer. Eine folgte ihm dicht auf den Fersen und holte zum Schlag aus.
    »Pass auf! Hinter dir!«, schrie Erik mit schriller Stimme.
    Gerrits Schwert schoss dicht an seiner Schulter vorbei und bohrte sich in die Brust des grünen Ungeheuers. Dessen unkontrollierter Schlag streifte nur noch Adrians rechte Schulter. Der keuchte auf, humpelte aber weiter.
    Die Bestie zerrte am Schwert, schwankte wie betrunken auf den Abgrund zu und stürzte mit tiefem Grunzen.
    Gerrit war direkt nach seinem Wurf weiter gesprintet. Erik rannte mit klopfendem Herzen zu Adrian und legte sich dessen linken Arm um die Schulter. Gemeinsam hasteten sie hinter dem Jüngsten her. Das Heulen der Monster folgte ihnen.
    Der Weg wurde steiler. Loser Schotter ließ sie immer wieder wegrutschen.
    Das brachte Adrian auf eine neue Idee. »Geröll, Anna! Geröll!«, keuchte er.
    Sie stolperten, so schnell es ging, bergauf und hörten Gerrits Stimme.
    »Geröll, Anna! Die haben keine Angst vor Feuer. Lass Steine krachen!«
    Das furchteinflößende Brüllen kam bedrohlich nahe. Fast glaubte Erik, den Atem der Verfolger im Nacken zu spüren.
    »Mach, Anna, mach!« hallte erneut Gerrits Stimme vom Berg.

    Endlich war sie da. Erik hätte gejubelt, hätte er sich dazu imstande gesehen, neben Keuchen noch einen anderen Laut herauszubringen. Sie stand da und fuchtelte wieder wild mit den Armen. Was sie rief, konnte er nicht verstehen. Die ersten Steine lösten sich aus dem Fels. Dem Poltern nach zu urteilen, purzelten sogar Felsbrocken den Abhang hinunter. Das Brüllen hinter ihnen bekam umgehend einen anderen Klang: nicht mehr bedrohlich, sondern wütend und schnell auch schmerzvoll.
    Gestein rumpelte allerdings auch den Jungen entgegen. Erik knickte ein und schrie auf, als ein fußballgroßer Stein sein Knie traf.
    Adrian ächzte und stöhnte. Sein Gewicht drückte Erik immer mehr nach unten. Schweiß lief ihm in die Augen. Der Weg schien immer steiler zu werden und einfach kein Ende zu nehmen.
    Sie bekamen Hilfe. Gerrit hatte gewartet und legte sich Adrians anderen Arm um die Schultern. Zu dritt kämpften sie sich weiter. Alle strauchelten und rutschten immer häufiger weg. Adrian wurde von seinen Freunden mehr oder weniger mitgeschleift. Ihr Keuchen klang gepresst, ihre Beine wurden schwerer, ihre Knie weicher.
    Aber die Laute der Bestien hinter ihnen wurden leiser, wurden vom Lärm der Steinlawine schließlich völlig übertönt.
    »Ich kann nicht mehr«, ächzte Adrian kaum hörbar.
    Um Atem ringend blieben sie stehen. Erik wagte es zum ersten Mal, sich umzusehen. Durch den aufgewirbelten Staub war der Weg höchstens zehn Meter weit zu sehen, aber zumindest konnte er auch keinen Verfolger mehr entdecken. Adrian brach vollends zusammen, riss dabei seine erschöpften Begleiter fast mit um.
    Lorenz kam mit den Armen wedelnd angelaufen und rief ihnen entgegen: »Ein Stück weiter oben ist eine Felsenhöhle. Seht zu, dass ihr da reinkommt. Ich bleib hier und beobachte die Lage. Glaub aber kaum, dass da noch jemand hochkommt.«
    Erik und Gerrit wuchteten sich den Kameraden wieder auf die Schultern und schleppten ihn und sich weiter.
    Anna stolperte leise wimmernd den Weg vor ihnen hinauf. Holly kam, nahm sie schweigend in den Arm und führte sie weiter.

    Die Höhle, von der Lorenz gesprochen hatte, war gottlob nicht weit.
    Erik und Gerrit legten ihren Kameraden sanft auf den Boden.
    Kaum konnte Erik wieder einigermaßen klar sehen, beugte er sich auch schon über Adrian. Hätte er nicht gesehen, dass sich dessen Brust hob und senkte, hätte er das Schlimmste befürchtet.
    Er sah sich nach Anna um, die zusammengesunken in Hollys Armen lag.
    »Verstehst du dich aufs Heilen?« Er fühlte sich allein durch das Rennen so ausgelaugt, dass er sich gar nicht vorstellen mochte, was jetzt in der Jungmagierin vorging.
    »Und wenn diese Biester kommen?«, krächzte sie mit Panik in der Stimme.
    Holly schüttelte den Kopf, während

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