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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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erwachte der mit einem leisen Seufzen. Er sah erst die beiden an, dann betont langsam an sich herunter. »Da laus mich doch der Affe! Kaum bin ich ein paar Minuten außer Gefecht, schon geht ihr Jungs mir an die Wäsche. Also bei Holly oder Anna hätte ich das verstehen können und auch nichts gesagt, aber ihr? Mannomann!« Seine Stimme klang stockheiser.
    »Schicke Boxershorts! Hätten wir die Aufschrift
Privat
früher gelesen, hätten wir uns natürlich die Mühe gespart.« Gerrit grinste ihn an.
    Adrian versuchte, seine Hose allein hochzuziehen, hielt jedoch mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder inne und umklammerte stattdessen seine Schulter. »Scheiße!«
    Erik zog ihm die Hose ohne weiteren Widerstand hoch. Erst als er die Knöpfe schließen wollte, wurde seine Hand von Adrian weggestoßen. »Ich darf doch sehr bitten, ja?!«
    Holly mischte sich ein und hielt ihm eine Flasche hin: »Trink etwas, du klingst furchtbar.«
    Er trank dankbar, sagte aber nichts mehr, sondern schloss die Augen. Auch seine Kameraden schwiegen und starrten nur erschöpft vor sich hin.

8
    Lorenz betrat die Höhle. »Draußen ist alles ruhig. Ich hab mir das Geröll genauer angesehen. Der Pfad ist unpassierbar. Diese grünen Dinger scheinen sich endlich verzogen zu haben. Ist nichts mehr von ihnen zu hören. Oben ist auch nichts zu sehen. Fragt sich nur, wie lange. Wir sitzen ganz schön in der Klemme. Wer anderer Meinung ist, sieht sich Adrian an. Was sollen wir denn jetzt machen? Ich jedenfalls trau mich nicht, weiter zu gehen. Sagt ruhig, wenn ihr mich für einen Feigling haltet. Das ist mir völlig wurscht.«
    Holly nickte ihm unglücklich zu. »Ich hab gedacht, mein letztes Stündlein hätt geschlagen. So ’ne Angst hatte ich noch nie.«
    »Das war wie in einem Horrorfilm. Ich will nach Hause« kam Annas weinerliche Stimme zwischen ihren Händen hindurch. »Jetzt gleich!«
    »Können wir irgendwie zurück?«, fragte Erik prompt.
    »Lennart hätte längst dafür sorgen müssen, dass wir nach Hause kommen. Der muss doch gesehen haben, was hier los war, und Aeneas Bescheid gegeben haben.« Lorenz schüttelte fassungslos den Kopf.
    Holly sah ihn mutlos an. »Hätte er es gesehen, wären wir längst zuhause. Weder er noch Aeneas würden uns im Stich lassen. Also hat niemand etwas gesehen. Das ist es, was ich nicht versteh. Irgendetwas stinkt.«
    Gerrit suchte in seinem Rucksack nach Essbarem. Dabei murmelte er: »Ja, das denk ich auch. Hier läuft etwas gewaltig verkehrt. Aber diese Ungeheuer sind unten und wir sind oben. Ich finde, wir haben uns gut geschlagen. Ich meine, nur die Biester haben doch ordentlich auf die Nuss gekriegt.« Er stutzte. »Und Adrian«, fügte er dann gewissenhaft hinzu.
    »Und das macht ja fast gar nichts«, murrte der, ohne die Augen zu öffnen.
    »Wir dachten, du schläfst. Wie geht es dir?«, fragte Holly sofort.
    »Wie fühlt man sich wohl, wenn man ordentlich was auf die Nuss bekommen hat? Sind unsere Heiler im Streik?«
    »Anna hat sich mit der Erfüllung deiner Wünschen draußen total verausgabt. Erik hat dich versorgt«, beantwortete sie die Frage.
    Adrian öffnete die Augen. Er schob sich behutsam und unter leisem Ächzen in eine sitzende Position. »Ach so! Und ich wundere mich noch, dass ich mich so mies fühle.«
    Über Eriks Gesicht glitt ein verständnisvolles Grinsen.
    Holly dagegen fuhr wütend auf: »Undankbarer Heini! Wäre er nicht gewesen, hättest du immer noch ’ne Riesenwunde am Bein. Anna hatte fast einen Zusammenbruch und Erik«, sie sah ihn an und vollendete matt, »grinst seitdem nur noch dämlich.«
    »Schon okay, Kleiner! Wenn mir das Bein nicht abfault, hast du was gut bei mir.«
    Holly wandte sich angewidert ab. »Männer!«
    Lorenz, der am Ausgang der Höhle kauerte und den Weg beobachtete, kam wieder auf ihr ursprüngliches Gespräch zurück. »Nie ist bei Wettkämpfen irgendetwas passiert. Ich komm einfach nicht drüber weg. Ich bin fast ein Dutzend Mal auf Lannea gewesen. Nie gab es irgendwelche Lebewesen. Warum tauchen hier plötzlich grüne Monster auf? Die muss doch jemand geschickt haben.«
    »Wer?«, fragte Erik. »Wer sollte so etwas tun? Ralfs Truppe vielleicht?«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Holly sofort. »Die sind zwar blöd und ganz schön hinterhältig, so wild treiben sie es aber garantiert nicht. Die Frage ist, was machen wir? Ich trau mich auch nicht mehr, weiterzugehen. Hierbleiben können wir ...«
    »Die Viecher von eben«, brüllte Lorenz dazwischen.

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