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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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holten die sich auch mal einen Pudell, aber das kam wohl nur selten vor.
    »Was ist mit den menschlichen Besuchern? Sind die schon tot?«, fragte Erik, sobald der Trainer schwieg.
    »Angeblich nicht! Vor längerem kam ein Magier hierher. Irgendwann hat er sie verlassen und wohnt nun in einem Berg. Die Pudell haben ihn zwar ewig nicht mehr gesehen, behaupten jedoch, er müsse noch leben.«
    Lennart schaute in die Runde, um zu sehen, wie seine Rede auf die anderen gewirkt hatte.
    »Wenn ich deinen Blick richtig deute, sollen wir uns den Typen krallen und uns von ihm nach Hause bringen lassen«, spekulierte Adrian.
    »So könnte es funktionieren. Schließlich ist er hergekommen, also müsste er uns auch zurückbringen können.« Er sah mit ernster Miene drein. »Es gibt da nur zwei Probleme.«
    »Und welche?«, fragte Holly mit Resignation in der Stimme.
    »Der Weg zum Berg führt durchs Gebiet der Quinn.«
    Adrian nickte versonnen. »Im Gegensatz zu unseren hünenhaften Gastgebern haben wir natürlich keine Angst vor ihnen.«
    »Doch!«, widersprach Lennart sofort. »Wir müssten ausgerechnet ihr Jagdrevier durchqueren. Sie sind nach Angaben der Pudell Meister der Tarnung und lautlose, gefährliche Jäger. Jagen nie allein und töten schnell und unbarmherzig. Die Pudell würden niemals wagen, in ihr Terrain vorzudringen.«
    »Aber wir schon?«, fragte Erik mit besorgter Miene. »Wir ignorieren einfach die Gefahr?«
    »Wenn uns nichts anderes übrig bleibt?!«
    »Und die Quinn, die uns über den Weg laufen, machen wir platt?«, wollte Adrian wissen.
    »Du bist doch verrückt«, keuchte Anna. »Wir haben noch nie gegen richtige Feinde gekämpft - mit Ausnahme dieser grünen Monster und das wäre um ein Haar ins Auge gegangen.«
    Lennart schüttelte den Kopf und wollte gerade etwas sagen, als Gerrit ihm zuvorkam. Seine Stimme klang ausgesprochen schrill: »Hallo! Habt ihr da nicht was vergessen? Wir sind nicht einmal erwachsen. Da zieht man nicht einfach mir nichts dir nichts in einen Kampf. Ich will nicht, dass man mich jagt oder tötet und, wisst ihr was: Ich will auch keinen Anderen verletzen oder gar töten, nicht mal diese Quinn - nicht einmal, um nach Hause zu kommen. Ich kenn die doch gar nicht. Die haben uns nichts getan. Da zieh ich nicht los und hau die um - vorausgesetzt, ich könnte das überhaupt. Ich hör immer gut zu, wenn Aeneas uns etwas über die Einstellung der Rhan erzählt. Also, der sagt, dass sich niemand zum Herrn über andere aufschwingen darf, egal, ob die rot, schwarz oder grün-kariert sind, egal, ob sie einen anderen Glauben haben, oder mit den Fingern essen. Ich sehe das genauso. Auf Lannea mussten wir uns wehren. Das war etwas anderes. Nur weil wir diese Quinn für primitive Fleischfresser halten, können wir sie nicht einfach aus dem Weg räumen, um unsere Wünsche zu erfüllen. Ich will das nicht, und meine Eltern würden das auch nicht wollen. Die denken wie Aeneas und empfinden jede Fremdenfeindlichkeit als so gehirnbeschränkt, wie sie ist. Denkt euch gefälligst etwas anderes aus!«
    Lennart schüttelte seufzend den Kopf. »Vielleicht hättet ihr mich einfach ausreden lassen sollen. Wofür haltet ihr mich eigentlich? Für einen Erben Dschingis Kahns? Ich habe nicht die Absicht, jemanden anzugreifen oder gar zu töten. Ich suche keine Begegnung, hatte eher an Umgehen gedacht. Wir müssen uns einen Plan ausdenken, wie wir möglichst unbemerkt an den Berg herankommen. Unsere magischen Fähigkeiten könnten uns dabei gute Dienste leisten.«
    »Na, ansehen können wir uns die Sache ja mal«, stimmte Erik zu, erleichtert darüber, dass seine Freunde genauso wenig einen Kampf wollten wie er. »Aber du sprachst von zwei Problemen. Was ist das Zweite?«
    »Der Magier selbst!« Er machte eine bedeutungsvolle Pause. »Wenn ich die Beschreibung der Pudell nicht missverstanden habe, ist es Vermeer.«
    Erik hörte entsetzte Ausrufe um sich herum und fragte verständnislos: »Wer ist das denn jetzt wieder?«
    »Vermeer ist ein sehr großer Magier. Er lebte auf Krossos, wo er es verstand, die gesamte Bevölkerung zu tyrannisieren. Er vernichtete ihre Ernten, zerstörte ihre Siedlungen, und ließ sich nur davon abhalten, wenn er regelmäßig Lebewesen bekam. Die benutzte er für Experimente, die niemand lebend überstand. Das ging etliche Jahre so. Schließlich wurde der Rhanlord um Hilfe gebeten. Der schickte einige Ringlords. Die haben Vermeer durchs halbe Universum gejagt, bis er plötzlich auf

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