Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
verärgerte Prinzessin fröstelte und atmete tief ein.
Was zum Teufel sollte sie hier? War jemand erkrankt?
Warum war sie hier und nicht in ihrem komfortablen Bett?
Langsam kam die Erinnerung zurück, dass sie jemand angekleidet und hergebracht hatte. Die netten Beruhigungspillen der Prinzessin führten gerade eine garstige Auseinandersetzung mit irgendwelchen grausamen Medikamenten, die ihr jemand verabreicht haben musste.
Wie ekelhaft! Nein! Nicht nett!
Ihr Herz hämmerte wild, und ihr Blut rauschte durch ihren gesamten Körper. Martha war nun hellwach und litt unter ihrem extrem trockenen Mund. Ihre Zunge war pelzig und schien wie gelähmt.
Was war denn los?
Obwohl sie noch ihre neue Seidenunterwäsche trug, ein beiges Leinenkleid und Designer Peeptoe-Pumps, hatte sie keinerlei Erinnerung daran, wie sie angezogen wurde, die Hotelsuite verließ und wegfuhr - sie hatte einen riesigen Filmriss. Doch, an etwas erinnerte sie sich. An diese fremden Hände, die ihre schönen Titten streichelten.
Was war passiert?
Sie bekam Angst. Sie betrachtete den Gang auf der Suche nach einem Anhaltspunkt.
Nichts - zunächst jedenfalls nicht.
Dann sah sie aus einem Augenwinkel etwas auf der anderen Seite der Schwingtür.
Nein.
Wie in Trance kam sie auf die Füße, bemerkte nicht, dass der Kaffee auf die Fliesen platschte, spürte nicht die heißen Spritzer, die auf ihren Füßen und Knöcheln brannten. Wie ferngesteuert trat sie durch die Schwingtür.
Es war unglaublich.
Es war schrecklich. Grausam.
Sie erinnerte sich an den Schrei einer Frau, hatte aber nicht bemerkt, dass es ihr eigener Schrei war. Das merkte sie erst später an ihrer rauen Kehle, und viel, viel später, als die schreckliche Szene im Krankenhaus längst Vergangenheit war und sie in eine warme Decke gehüllt sicher in Harveys starken Armen vor einem knisternden Lagerfeuer lag.
Harvey war der Fremde in der Nacht gewesen, ein Vaquero. Und nun war sie mit ihm allein irgendwo nördlich von St. George in Utah. In einem dieser bizzaren Canyons mit den seltsamen, runden, weißen Felsenbehausungen, die dramatisch an den blutroten Sandfelsen klebten. Der Fremde wiegte sie sanft und murmelte beruhigend auf sie ein. Irgendwie klang sein spanisches Wiegenlied gut. Aber sie mochte sich nicht auf Wörter oder Meinungen einlassen. Nicht auf tröstenden, melodischen Singsang in einer fremden Sprache.
Ihr Körper war bis zum Zerreißen gespannt. Sie zitterte und fröstelte, wie sie es noch nie erlebt hatte. Dabei hatte sie die Kälte immer geliebt. Aber jetzt konnte er noch so viel Holz in das Lagerfeuer werfen, ihr wurde einfach nicht warm.
Brrr. Kalt. Durchgefroren.
Harvey war eine ältere mexikanische Cowboy-Version, mit vornehmen Silberfäden in seinem kurzen, schwarzen Haar und einem dichten Schnurrbart. Er behauptete, Joaquin Xavier Lees Partner und bester Freund zu sein. Zwar sprach er auch Englisch, redete aber meistens auf Spanisch mit ihr, wovon sie nur sehr wenig verstand.
Die Prinzessin war sehr unglücklich.
Nicht zufrieden.
Martha starrte in die Flammen und sah den zerschlagenen und aufgeschlitzten Körper ihres Warrior-Ehemanns in seinem Hospitalbett vor sich. Man hatte ihn fast zu Tode geprügelt und mit einem Messer attackiert. In den wütenden Zedernflammen sah sie seinen besiegten und ramponierten Torso. Selbst wenn er das überleben sollte, war für ihn alles vorbei.
Er würde nie wieder ein Gott sein.
Er würde nie wieder ein Krieger sein.
Verdammt, er konnte sich glücklich schätzen, wenn sich sein Gehirn so weit regenerierte, dass er wieder mehr konnte, als nur noch zu sabbern.
In ihrem Leben hatte es nie einen solchen Warrior wie ihn gegeben. Keinen.
Sie war überrascht, dass sie ihn vermisste, und stöhnte leise und bedauernd.
Gewaltverbrechen in Amerika.
Ihr Krieger hatte einen göttlichen Körper gehabt. Bei ihm war sie wie ein vollbeladener Güterzug gekommen. Mitten in einem ihrer Zusammenbrüche und einem ihrer ausgeflippten Anfälle hatte er ihr einen Job angeboten und die Chance, von Margaret ihr Geld zu bekommen. Mr Lee hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, sie geheiratet, verdroschen und geliebt. Das Schlimmste aber war, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
Nicht gut.
Er hatte Gefühle bei ihr ausgelöst, die sie noch nie für einen Mann empfunden hatte. Sie waren es nie wert gewesen. Nie. Kein Mensch war es wert gewesen.
In den Flammen des Lagerfeuers sah sie ihre Reflexion in dem großen Spiegel. Wie sie in
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