Die widerwillige Prinzessin: Erotischer Roman (German Edition)
weiterhin Bestand, nachdem sie verboten wurde. Es gab immer einen Notfallplan, falls es zu Problemen kam. Die Faithful-Mitglieder wurden in zehn Einheiten aufgeteilt, mit einem vorher festgelegten Oberhaupt. Sondereinsatzkräfte hatten gegen einen guten Polygamisten selten etwas in der Hand. Man nannte es überleben. Langweilig und gefährlich.
Martha akzeptierte die Überlebensübungen, sie hatte sie bereits als Kind mitgemacht. Mehrere Wochen hielt sie den Mund und den Kopf gesenkt. Aber Augen und Ohren hielt sie offen.
Von Geburt an paranoid witterten die meisten Gläubigen überall Feinde. Konflikte und interne Positionskämpfe um die männliche Leitung waren zu allen Zeiten bösartig und gefährlich gewesen.
Blutrache. Menschen verschwanden ganz einfach.
Aber die Rivalität unter den Männern war nichts im Vergleich zum Konkurrenzkampf unter den Weibern. Die Glaubensdoktrin machte jeden Mann zum potentiellen Partner. Je mächtiger also ein Alphamännchen war, desto aggressiver waren diejenigen Weiber, die mit ihm eine himmlische Ehe eingehen wollten.
Konkurrenz auf Leben und Tod. Nichts Ungewöhnliches, aber trotzdem schrecklich.
Die Opfer mussten oft mit Verbannung leben.
Konzept mit Gänsehautfaktor.
Das Blutbad auf Whitmore und die anschließende, unerwünschte Publicity führten zu einem grundsätzlichen Hahnenkampf unter den Alphamännern um die Position des Leithammels. Plötzlich befand sich auch ihr neuer Kerl, Henry Bradford, inmitten des blutigen Hahnenkampfs.
Dass er die Prinzessin als seine dritte Frau in den Schoß der Faithfuls zurückgebracht hatte, wurde als besonders geglückter Coup betrachtet. Denn gemäß einem alten Dogma galten Blutlinien als für immer besiegelt. Da er nun mit der Prinzessin das Bett teilte, galt er als unangreifbar. Denn wer ihn auch nur in Gedanken oder unbewusst anzweifelte, verstieß damit gegen den Racheengel selbst. Bis zu dieser Schlacht hatte es kaum Todesfälle gegeben. Nie. Plötzlich war Bradford ein heißer Anwärter auf die Position des lebenden Propheten der Gläubigen.
So selbstverständlich, wie seine irdische Macht und sein Einfluss zunahmen, so nahm auch der Kampf um sein Bett zu. Martha störte es nicht. Je mehr, desto besser. Sie war von den sexuellen Qualitäten ihres neuen Hengstes ohnehin nicht beeindruckt.
Leider war Bradford einer von diesen religiösen Fanatikern, die die irdische und himmlische Ehre mit der Stärke ihrer Erektion gleichsetzten. Leider glaubte dieser Trottel, das Sex und Rock 'n' Roll mit dem lieben Gott und dem ganzen spirituellen Mist zu tun hatten. Einfach widerwärtig. Brechreiz aktiviert.
Er predigte ihr vor, damit er einen Ständer bekam. Das allein genügte, um in seinem Schwanz die Kampfkraft zu wecken. Während er sie fickte, laberte er sie fortwährend mit der göttlichen Vorsehung voll. Das meiste war frommer Quatsch, den sie schon oft genug gehört hatte. Und es war weder sexy noch aufregend. Von den Faithful-Weibern wurde erwartet, dass sie Sex mit unterwürfigem Schweigen und dankbarer Ergebenheit über sich ergehen ließen. Martha klinkte ihren Verstand aus und fickte in ihrer Fantasie mit Joaquin durch all das blödsinnige Palaver von Bradford. Sie konnte damit leben und machte ihr neues Leben erträglich.
Meistens dauerte es mehrere Stunden, bis sich Bradford eine gute Erektion zurechtgepredigt hatte. Und wenn es dann endlich zur Sache ging und sie vor ihm auf die Knie fiel, segnete er ihre Stirn mit Öl, legte ihr die Hände auf den Kopf und flehte zu Gott, dass er ihre Fleischeslust segne und sie beide mit dem göttlichen Licht erfülle. Und dann besprang er sie. Bradford war wahrlich ein Meister darin, sich rapide durch die sexuelle und göttliche Erleuchtung zu ficken, hatte aber nicht die geringste Ahnung, wie man eine Frau befriedigte. Bei all seiner Fleischeslust war er doch ein sexueller Blindgänger.
Die Prinzessin merkte schnell, wie sie hirntot wurde und sexuell aushungerte. Mit manchen war der Sex den Aufwand nicht wert. Egal, wie oft, egal, mit welchen Mitteln er sich zum Orgasmus kämpfte, es blieb eintönig. Trostlos sogar. Bradford konnte ihre fleischlichen Gelüste keinesfalls befriedigen, es war einfach zu seltsam. Unter den gegebenen Umständen betrachteten sie andere Sekten-Männer leider nur als wandernde Blutrache. Es gab also kein Kultliebesfest für sie. Ihre begrenzten Kontakte mit Außenstehenden waren viel zu selten und zu kontrolliert. Es reichte nicht einmal für einen
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