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Die Widmung: Roman (German Edition)

Die Widmung: Roman (German Edition)

Titel: Die Widmung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunonia Barry
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schläft im Fernsehzimmer. Ich habe versucht, das Mehl von ihm abzuwischen. Es ging nicht alles weg.« Jessina war sichtlich mitgenommen.
    »Schon gut«, sagte Zee.
    Sie half Jessina beim Saubermachen, dann öffnete sie die Packung des neuen Medikaments, das Mattei verschrieben hatte, und weckte Finch, um ihm die erste Dosis des Antidepressivums zu geben. Sie hoffte bei Gott, dass es wirkte.

42
    Zee rief Hawk am Samstag nicht an, und sie rief ihn auch den ganzen Sonntag nicht an. Am Sonntagabend beschloss er, bei ihr vorbeizuschauen, falls sie ihn bis zu seinem Feierabend nicht angerufen hatte. Es war schon nach 21 Uhr, als er bei ihr vor der Tür stand. Er sah Licht oben in ihrem Fenster, aber ihm war nicht mehr wohl dabei, den Efeu hinaufzuklettern. Stattdessen klopfte er an der Küchentür.
    Sie schob den Riegel auf und ließ ihn ein.
    »Entschuldige, dass ich mich nicht gemeldet habe«, sagte sie. »Ich wollte dich anrufen.«
    Hawk schloss vorsichtig die Tür hinter sich, damit sie nicht zuschlug und Finch weckte.
    »Mein Vater hat Schwierigkeiten«, sagte sie.
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Ernsthafte Depressionen.«
    Dafür hatte Hawk Verständnis. »Das tut mir leid«, sagte er. »Kann ich irgendwas tun?«
    »Nein«, meinte sie. »Aber danke, dass du gefragt hast.«
    Sie schwiegen.
    »Ich bin froh, dass du vorbeigekommen bist«, sagte sie. »Wir müssen uns unterhalten.«
    Sie winkte ihn zum Küchentisch und nahm den Platz ihm gegenüber.
    Beim Hinsetzen stieß er gegen den Tisch und versetzte das Drehtablett in Bewegung. Er hielt es an. »Du siehst aus, als hättest du nicht viel geschlafen.«
    »Ich sehe fürchterlich aus.« Plötzlich war ihr das peinlich.
    »Du siehst schön aus«, sagte er. »Nur ein bisschen müde.«
    »Geschafft.«
    »Gutes Wort.«
    Wieder saßen sie schweigend da.
    »Ich bin hierhergekommen, um mich um meinen Vater zu kümmern«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Und ich kriege das nicht besonders gut auf die Reihe.«
    »Wegen mir.« Er wusste schon, wo das Gespräch hinführte.
    »Nein«, sagte sie schnell. »Weil es mir mit dir viel zu viel Spaß macht.«
    »Wir sind erst einmal zusammen ausgegangen.« Er wollte die Stimmung etwas auflockern.
    »Finch muss jede Minute unter Aufsicht stehen«, sagte sie. »Besonders jetzt.«
    Er schwieg.
    »Das funktioniert nicht«, meinte sie.
    »Was funktioniert nicht?«, fragte er.
    »Das … mit uns.«
    »Wegen Finch?«
    »Ich habe Angst, dass er versucht, sich etwas anzutun.«
    Hawk verstand nur zu gut, was das bei ihr auslösen musste. »Das tut mir leid«, sagte er.
    »Ich muss jede Minute auf ihn aufpassen«, wiederholte sie.
    »Ich verstehe«, sagte er.
    »Ich kann im Moment einfach nichts anderes tun.«
    »Was ist mit Jessina?«
    »Jessina ist großartig, doch sie ist nur fünf Stunden am Tag da.«
    »Ich bin auch da«, sagte er. »Ich kann helfen.«
    »Das ist wirklich nett von dir«, sagte sie. »Aber unsere Beziehung ist noch viel zu frisch, als dass du eine solche Verantwortung übernehmen könntest.«
    »Du willst stattdessen also Schluss machen?«
    Sie gab keine Antwort.
    »Das kommt mir nicht sehr logisch vor«, sagte er.
    »Das kann ich nachvollziehen«, sagte sie.
    »Willst du es?«
    »Ich weiß nicht, was ich will.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich bin zu müde, um zu wissen, was ich will. Im Moment will ich einfach nur schlafen.«
    »Du solltest ins Bett gehen.« Er berührte ihr Gesicht.
    Sie schaute in Richtung Schlafzimmer.
    »Ich gehe.« Er stand auf und ging auf die Tür zu.
    »Nein«, sagte sie. »Geh nicht.«

43
    Finch träumte von dem Python, dem Erddrachen von Delphi, der sich immer fester um seinen Bauch und seine Beine schlang. Er schwitzte und hoffte, durch den Schweiß könnte er leichter aus dem Todesgriff herausrutschen. Gerade als der Druck unerträglich wurde, weckte ihn ein Geräusch von oben, und er versuchte sich zu orientieren. Er war bei sich zu Hause, lag im Bett. Aber auch jetzt, wo er wach war, drückte die Schlange zu, und es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, dass es gar keine Schlange war, sondern das Bettlaken, in dem er sich verheddert hatte. Sein Kampf gegen das verdrehte Laken hatte den schlangenartigen Würgegriff nur noch verstärkt.
    Nun ergriff ihn die Panik, und er musste sich zusammennehmen, um nicht zu schreien. Mit seinen eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten konnte er dem Ungeheuer, das ihn gepackt hatte, nicht Paroli bieten. Da er keinen Apoll bei sich hatte, der das

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