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Die Widmung: Roman (German Edition)

Die Widmung: Roman (German Edition)

Titel: Die Widmung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunonia Barry
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Maschendraht ersetzt. Nachdem der Käfig zu war, fing Mini Mick enthusiastisch an zu masturbieren.
    Mickey wählte diesen Moment, um Ann zum Essen einzuladen.
    Das Timing war unglücklich, und sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    »Ist das deine Antwort?«
    Mickey ermunterte Ann seit langem, den Männern, die sie sonst bevorzugte, den Laufpass zu geben und mit ihm auszugehen.
    »Na komm, lass die Müslifresser und die verrückten Hexenmeister ziehen und gib mir eine Chance, es wird Zeit«, sagte er. »Seit drei Jahren lade ich dich schon ein.«
    »Eher seit fünf«, sagte sie.
    »Okay, fünf. Ich bin ziemlich ausdauernd.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Herrgott noch mal«, sagte sie. »Lässt du mich dann in Ruhe, wenn ich Ja sage?«
    »Vielleicht«, sagte er. »Das hängt davon ab, wie es läuft.«
    »Vergiss es.« Ann ging Richtung Tür.
    »Okay, okay, nur ein Mal ausgehen, dann lasse ich dich in Ruhe.« Er legte die Hand aufs Herz.
    »Am Sonntag um fünf. Im Finz.« Ann nannte ein lokales Restaurant, in das sie gerne ging.
    »Um fünf? Zählen wir schon zu den Senioren?«
    »Entweder oder.«
    »Okay, okay, um fünf im Finz.«
    »Und lass den verdammten Affen zu Hause«, sagte sie.

52
    Am Samstagvormittag brachte Zee Finch zur Reha in eines der Pflegeheime, die sie sich angesehen und gegen die sie sich entschieden hatte.
    Falls Finch etwas dagegen hatte, so sagte er es nicht. Seine blauen Flecken färbten sich gelb, und das Atmen fiel ihm leichter. Doch wegen seiner Verletzungen konnte er nicht stehen. Er würde viel Physiotherapie brauchen, bevor er wieder laufen konnte.
    Zee meldete ihn an, dann sah sie zu, während die Tests an ihm durchgeführt wurden. Sie war froh, dass er ihr Gesicht erkannte, aber ihr Name schien ihm entfallen zu sein. Den Kognitionstest bestand er nicht.
    »Das kann an den Medikamenten liegen«, sagte die Schwester. »Er bekommt immer noch eine niedrige Dosis Oxycodon.«
    Sie wollten ihn schnell von den Medikamenten entwöhnen.
    »Braucht er nichts gegen die Schmerzen, wenn er mit der Physiotherapie anfängt?«
    »Doch, aber eher etwas Leichteres.«
    Es gefiel ihr nicht, dass Finch hier war. Allerdings hatte sie im Moment keine Wahl. Zu Hause konnte er noch nicht betreut werden, so viel stand fest.
    Sie folgte der Verwalterin ins Büro, um weitere Formulare auszufüllen.
    »Hat er eine Vorsorgevollmacht ausgestellt?«, fragte die Schwester bei der Aufnahme.
    »Ich glaube nicht«, sagte Zee.
    »Ist er verheiratet?«
    »Seine Frau ist verstorben.«
    »Weitere Kinder?«
    »Nur ich«, sagte sie.
    »Eine Patientenverfügung?«
    »Eine Anordnung zum Verzicht auf Wiederbelebung?«, fragte Zee.
    Die Schwester nickte.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wenn er keine Vorsorgevollmacht erteilt hat, hat er wahrscheinlich auch keine Patientenverfügung.«
    Sie dachte an Finchs Organisationstalent. Er tendierte dazu, alles aufzuschieben.
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte sie.
    »Das ist eine gute Sache bei solchen Fällen«, sagte die Schwester. »Man kann aber nichts unternehmen, bis ihn der Arzt für entscheidungsunfähig erklärt. Danach können Sie wahrscheinlich eine Verfügung für ihn abfassen.«
    Zee dachte an den Kurztest zur Demenz-Erfassung, den sie gerade mit ihm gemacht hatten. Zuvor konnte Finch etwa ein Drittel der Fragen beantworten. Diesmal wusste er auf keine einzige der Fragen die Antwort.
    »Ich will ihn wieder mit nach Hause nehmen, wenn es ihm besser geht«, sagte Zee.
    Die Schwester sah sie zweifelnd an, sagte aber nichts.
    Zee beschloss, Jessina zu behalten, auch wenn Finch nicht mehr im Haus war. Manchmal bat sie Jessina, ins Pflegeheim zu fahren, damit Finch zusätzliche Gesellschaft hatte, und manchmal gab es Arbeiten im Haus, putzen oder die Zeitungen sortieren, die Finch über Jahre gesammelt hatte.
    Während der letzten Monate hatte sich Zee mit Jessina und Danny angefreundet. Jessina brachte Danny ab und zu mit zur Arbeit, wenn sie Hilfe beim Saubermachen brauchte oder etwas zu tragen war. Jessina backte weiterhin fleißig. Bei jedem Besuch brachte sie Finch Kekse oder Cupcakes mit und verteilte den Rest an die Schwestern und Pfleger. Das alte Haus in der Turner Street roch derzeit immer wie eine Bäckerei, und dieses behagliche Gefühl mochte Zee sehr. Eigentlich schade, dass sie das Haus nicht verkauften, dachte Zee. Allein der Duft des Backwerks hätte die Käufer angelockt.
    Eines Tages fand Danny beim Ausräumen einen Stapel alter Schwarz-Weiß-Fotos unter alten

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