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Die Widmung: Roman (German Edition)

Die Widmung: Roman (German Edition)

Titel: Die Widmung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunonia Barry
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haben wollen. Michael wusste das und schien sich keine Gedanken deswegen zu machen, nur Mattei fand das aus unterschiedlichen Gründen beunruhigend.
    »Wieso macht dir das nichts aus?«, fragte Zee Michael kurz nach seinem Heiratsantrag.
    »Weil ich glaube, dass das vorbeigeht«, sagte er zuversichtlich.
    »Du hältst es also für unmöglich, dass ich vielleicht nie Kinder haben will?« Seine mangelnde Anteilnahme frustrierte sie. »Aber du willst Vater werden, ich weiß das doch.«
    »Wenn die Zeit dafür reif ist«, sagte er.
    Zee bezweifelte ernsthaft, ob die Zeit jemals dafür reif werden würde. Sie und Mattei verbrachten die nächsten vier Sitzungen mit Diskussionen über Kinder. Am Ende des Monats war Zee etwas durcheinander, ihre Meinung hatte sie jedoch nicht geändert.
    »Was willst du denn stattdessen?«, hatte Mattei sie gefragt.
    »Ich will ein Leben«, sagte Zee.
    »Was denn für ein Leben?«, erwiderte Mattei.
    Früher hatte Zee ganz genau gewusst, was für ein Leben sie wollte. Jetzt hatte sie nicht die geringste Ahnung.
    Sie fuhren noch bis Hammond Castle, wo sie schließlich umdrehten. Auf der Rückfahrt durch Manchester kaufte Zee bei Captain Dusty’s ein Kaffeeeis im Becher für Finch und fuhr hinaus zu der Landzunge, wo man klare Sicht auf Baker’s Island hatte.
    »Wir sollten dieses Haus verkaufen«, sagte Finch mit finsterem Blick.
    »Nein«, sagte sie zu schnell. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass dies der einzige Ort war, der richtig ihr gehörte, auch wenn sie schon Jahre nicht mehr dort gewesen war. Zuerst hatte ihn Maureen geerbt und dann Zee, mit Finch als Treuhänder. »Es gibt dort ein paar gute Erinnerungen«, sagte sie. »Sogar für dich.«
    »Auf diese gottverlassene Insel habe ich nie einen Fuß gesetzt«, sagte er.
    Sie wusste es besser. Aber sie wusste auch, dass man nicht mit einem Mann streiten sollte, der die ersten Anzeichen einer Demenz zeigte, wie sie glaubte. Finch brauste immer schneller auf. Sie hatte keine Ahnung, was ihn derzeit dazu veranlasste. Wenn die Tatsache, dass er Melville so schnell und offenbar dauerhaft wegen irgendeiner alten Sache zurückgewiesen hatte, ein Anzeichen dafür war, so wollte Zee lieber keine solche Konfrontation riskieren.
    Plötzlich fiel ihr ein, dass sie vergessen hatte, ihm um drei Uhr seine Medikamente zu geben, und sie fluchte innerlich, weil es ihr nicht vor dem Eis eingefallen war. Sie besorgte ein paar Flaschen Wasser in der Eisdiele und ging noch einmal zurück, um einen Pappbecher zu holen, nachdem sie gemerkt hatte, dass Finch mit einem Strohhalm nicht mehr zurechtkam.
    »Ich muss auf die Toilette«, sagte er nach ein paar Minuten.
    Er war zu steif, um seine Bewegungen richtig steuern zu können, daher parkten sie auf dem Behindertenparkplatz, in der Hoffnung, keinen Strafzettel zu kassieren. Als ihr klar wurde, dass er es nicht alleine schaffen würde, steuerte sie ihn auf die Damentoilette zu. Falls er es bemerkte, sagte er es nicht.
    Die Tür der Kabine schloss nicht richtig, daher hielt sie sie für ihn zu. Mehrere Frauen gingen aus und ein.
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte sie Finch.
    »Nein«, sagte er.
    Sie blieb dort an die Tür gelehnt stehen, es kam ihr lange vor. Nach ein paar weiteren Minuten öffnete sie die Tür einen Spalt und schaute hinein. Finch saß da, die Hose um die Knöchel, und er sah aus, als würde er gleich weinen. Seine Windel hatte er halb an, halb aus, und sie hing in die Toilette hinein.
    Gott, sie hätte ihm helfen müssen.
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Kein Problem«, antwortete sie. Sie hob die schmutzige Windel auf und steckte sie in den Eimer mit der Aufschrift DAMENHYGIENE . Sie wischte ihn ab und half ihm, die Hose hochzuziehen. »Wir stecken dich unter die Dusche, wenn wir zu Hause sind«, sagte sie.
    Er nickte.
    Als sie aus der Kabine kamen, stand eine Großmutter mit ihrer Enkelin vor den Waschbecken und sah zu, wie das Mädchen sich die Hände wusch. Zee begleitete Finch zu dem Waschbecken neben den beiden und half ihm mit dem Seifenspender.
    »Da ist ja ein alter Mann auf dem Damenklo«, sagte das Mädchen zu der Großmutter.
    Finch lief rot an.
    Die Großmutter warf Zee einen entschuldigenden Blick zu.
    »Männer sollen ins Männerklo«, sagte das Mädchen zu ihm.
    »Sei still«, sagte die Großmutter.
    »Stimmt aber doch.«
    »Psst«, sagte die Großmutter und versuchte das Mädchen abzulenken.
    »Aber es stimmt doch!«
    Zee hatte bisher noch nie einem Kind eine Ohrfeige geben

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