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Die Zaehmung

Titel: Die Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ritten. Söhne, denen er das Kämpfen, Reiten und Jagen beibringen könnte. »Ja. Ich werde ihr Söhne machen«, sagte Rogan schließlich.
    Liana war nach ihrer Konfrontation mit Rogan überzeugt, daß Joice recht hatte. Es würde allerdings eine Weile dauern, bis sie gelernt hatte, gehorsam zu sein, zuzuhören und ihre Ideen für sich zu behalten.
    An diesem Abend kampierten sie wieder im Freien, und abermals breitete Liana in einiger Entfernung vom Lager Pelze unter einem Baum aus. Doch wieder kam Rogan nicht zu ihr. Er sprach nicht mit ihr und blickte sie nicht einmal an.
    Lina weigerte sich, an Helens warnende Worte zu denken. Statt dessen erinnerte sie sich an die Minute am kleinen See, als er sie geküßt hatte. Damals schien er sie begehrenswert gefunden zu haben; aber nicht jetzt. Sie schlief sehr unruhig und wachte noch vor der Dämmerung auf, ehe die Männer im Lager geweckt wurden. Sie erhob sich, legte eine Hand auf ihren steifen Rücken und ging in den Wald hinein.
    Als sie sich an einer kleinen Quelle niederbeugte, um daraus zu trinken, spürte sie, daß jemand sie beobachtete. Sie drehte sich rasch um und sah einen Mann im Schatten eines Baumes stehen. Sie holte geräuschvoll Luft und griff sich mit beiden Händen an den Hals.
    »Verlasse niemals ohne einen Wächter das Lager«, hörte sie Rogans leise Stimme.
    Sie war sich nur zu sehr bewußt, daß sie nur eine dünne seidene Robe auf dem Leib trug, die Haare ihr lose den Rücken hinunterhingen, und er nur eine Strumpfhose trug, die ihn von der Taille bis zu den Zehen hinunter bedeckte; jedoch seinen breiten Oberkörper nackt ließ. »Ich konnte nicht schlafen«, erwiderte sie leise. Sie wünschte, er würde nach ihr greifen und sie in seine Arme ziehen. »Hattet Ihr denn eine gute Nachtruhe?«
    Er blickte sie stirnrunzelnd an. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, als habe er sie früher schon mal irgendwo gesehen. Sie sah verführerisch genug aus im frühen Morgenlicht; aber er spürte kein verzehrendes Verlangen nach ihr. »Geh zurück ins Lager«, sagte er und drehte ihr dann den Rücken zu.
    »Hat man so etwas schon erlebt. . .« hauchte sie, fing sich dann aber wieder. Gab es etwa einen Grund, warum dieser Mann sie ignorierte? Joice behauptete, sie könne sich ihrem Gatten unentbehrlich machen, sobald sie erst einmal in seinem Haus wohnte. Dort könnte sie ihm ein behagliches Heim schaffen und seine vielen Bedürfnisse stillen.
    Und dort würden sie sich auch ein Bett teilen, dachte sie voller Vergnügen.
    Sie eilte ihm nach, um ihn einzuholen. »Erreichen wir heute die Burg der Peregrines?«
    »Es ist die Burg der Morays«, sagte er mit gepreßter Stimme. »Die Howards halten das Land der Peregrines besetzt.«
    Sie mußte laufen, um mit ihm Schritt halten zu können, und ihre lange Robe brachte sie immer wieder zum Stolpern. »Ich habe von ihnen gehört. Sie haben Euer Land und Euren Titel gestohlen, nicht wahr? Ihr würdet jetzt ein Herzog sein, wenn es diese Howards nicht gäbe.«
    Er blieb abrupt vor ihr stehen und drehte sich mit zornigen Augen zu ihr um. »Ist es das, was du dir erhoffst, Mädchen? Daß du mit einem Herzog verheiratet bist? Ist das der Grund, weshalb du alle anderen Freier abgewiesen und mich erwählt hast?«
    »Aber das war doch gar nicht der Grund«, erwiderte sie erstaunt. »Ich habe Euch geheiratet, weil . . .«
    »Ja?« drängte er.
    Liana konnte doch unmöglich sagen, daß sie ihn begehrte, daß ihr selbst jetzt, wo sie ihm so nahe war, das Herz bis in den Hals hinauf schlug und es sie heftig da-nach verlangte, die Haut auf seiner nackten Brust zu berühren.
    »Da seid ihr ja«, sagte Severn hinter ihnen und befreite Liana damit von dem Zwang, ihm zu antworten. »Die Männer sind reisefertig. Mylady«, setzte er hinzu, Liana zunickend. Seine Augen studierten sie so eindringlich, daß sie errötete, und sie blickte durch den Vorhang ihrer Haare zu Rogan hinauf, ob er das Interesse seines Bruders an ihr bemerkt hatte. Er hatte nicht. Er hatte sich bereits wieder in Bewegung gesetzt und Liana einfach stehenlassen. So mußte sie hinter den beiden Brüdern hertrotten und allein den Weg ins Lager zurücklegen.
    »Sie ist hübscher, als ich zunächst glaubte«, sagte Severn zu seinem Bruder, während sie wieder an der Spitze der Kolonne ritten.
    »Sie interessiert mich überhaupt nicht«, sagte Rogan. »Keine Frau, die mit dem Prädikat ‘Gattin’ versehen ist, interessiert mich.«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß du

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