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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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fester.
    »Ein kleines bisschen Glück. Oder ein kleines bisschen Tochterliebe, Lotte. Mehr wäre nicht nötig, musst du wissen.«
    Lotte starrte sie an. »Du meinst, du könntest ihm sein Gedächtnis wiedergeben? Du könntest ihn mir wiedergeben?«
    Pandoras Lächeln war furchtbar triumphierend geworden, aber Lotte bemerkte es kaum. »Ganz und gar, Lotte, Liebes.«
    »So wie er vorher war?«, flüsterte Lotte.
    »Genau.« Pandora nickte.
    »Wenn ich dein Lehrling werde?«
    »Du würdest es nicht bereuen, Lotte. Ich bin tatsächlich um einiges mächtiger als Ariadne. Und ich habe sehr viel mehr Erfahrung.«
    Sag nicht sofort ja , murmelte Sofie. Sag ihr, du müsstest darüber nachdenken. Bitte, Lotte!
    Lotte schüttelte den Kopf, als müsste sie Nebelschwaden hinter ihren Augen vertreiben. Sie hatte uns , sagte sie zu Sofie. Nur ein wenig, aber sie war da. Wow. Sie ist wirklich gut.
    Genau wie wir. Verkauf dich nicht unter Wert, Lotte.
    Lotte nickte. »Ich muss darüber nachdenken«, sagte sie zu Pandora.
    Pandora schüttelte ihre lange weißblonde Mähne, und ihr Duft erfüllte den Raum, schwer und atemberaubend süß. »Ich kann nicht lange warten«, erwiderte sie nach wie vor lächelnd.
    »Das weiß ich. Ich werde bald wiederkommen und es dir sagen. Ich muss in Ruhe darüber nachdenken.« Lotte wich langsam zurück, auf die Tür zu. Sie war unsicher, ob Pandora sie so einfach gehen lassen würde. Die merkwürdigen kleinen Schmuckanhänger in Pandoras Laden funkelten und schielten nach ihr, sie flüsterten und lachten miteinander. Sie sind alle Teil von Pandoras Magie, dachte Lotte bei sich, in ihrem Kopf ratterte es, ohne dass sie es wollte. Kleine Spione, die sie in die Welt schickte. Sie wussten, dass Lotte zurückkommen würde.
    »Bedenke nur, Lotte, dass dein Vater nicht die einzige Person ist, an der dir etwas liegt.«
    Sie sagte es sehr leise, genau in dem Moment, als Lotte ihre Hand auf die Türklinke legte, und die Worte schienen im Raum zu schweben, während Lotte sich mit schweren Schritten die Straße hinunter entfernte.

»Ich kann nicht nach Hause gehen«, murmelte Lotte. Sie war auf dem Gehweg stehen geblieben und drückte Sofie an sich, während sie gleichzeitig die Straße hinauf- und hinunterguckte wie ein gehetztes Tier. »Noch nicht. Ich kann Dad jetzt nicht gegenübertreten. Wo können wir hingehen?«
    »Zu Ariadne«, kläffte Sofie. »Wir müssen mit ihr reden und sie fragen, was sie davon hält.«
    Lotte nickte langsam. Sie war vollkommen erledigt. »Also schön, einverstanden. Dann komm.«
    Sie eilten zu Ariadnes Wohnung, die ein paar Straßen entfernt lag, und waren schon halb die Treppe hinaufgegangen, als Lotte plötzlich innehielt. »Vielleicht sollten wir nicht mit Ariadne darüber reden?«, überlegte sie. »Ich meine, sie wird auf jeden Fall Nein sagen, oder? Sie würde nicht wollen, dass ich von jemand anderem ausgebildet werde.«
    »Bist du als Lehrling etwa so brillant?«, fragte Sofie listig. Ihre kalte Nase stupste Lotte im Nacken an.
    Lotte errötete. »So habe ich das nicht gemeint. Ach, ich weiß selbst nicht, was ich gemeint habe.« Sie setzte sich auf die Treppenstufen und lachte leise. »Hierher sind wir gekommen, nachdem wir uns in Pandoras Haus geschlichen hatten, hm? Als wir das Foto gefunden haben.« Das Foto, das Lotte die Sache mit Pandora und ihrem Vater verraten hatte. Es war der Hinweis gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass sie die ganze Geschichte erfuhr. »Was sollen wir bloß tun, Sofie?«, fragte sie matt. »Ich weiß noch nicht einmal, ob ich ihr glauben soll oder nicht.«
    »Oh, sie hat es so gemeint, wie sie es gesagt hat«, erwiderte Sofie grimmig. »Darauf würde ich wetten.«
    »Wie können wir dann Nein sagen?« Lottes Stimme war nicht mehr als ein verzweifeltes Stöhnen. Sie wollte nicht Pandoras Lehrling sein. Sie war glücklich, von Ariadne zu lernen und zu wissen, dass sie eines Tages ähnliche Kräfte haben würde. Sie wollte nicht genau wie Ariadne werden, aber das würde auch nicht passieren. Ariadne brachte ihr bei, sie selbst zu sein – nur besser. Pandora würde aus ihr eine zweite Pandora machen.
    »Oder sie würde dich völlig leer saugen und wie ein Stück Müll entsorgen«, murmelte Sofie, die Lottes Gedanken gelauscht hatte.
    Lotte nickte trübsinnig. »Aber sie würde sein Gedächtnis vielleicht zurückbringen. Sie könnte es, ich bin überzeugt, dass sie es könnte. Was für eine Tochter wäre ich, wenn ich ihm nicht ermöglichen

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