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Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition)

Titel: Die Zeit der Feuerblüten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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sagte Ottfried, der das Gewässer mit Skepsis betrachtete.
    Er hatte auch Gibsons Vorschlag, das Angebot einiger, in der Nähe der Mündung siedelnder Farmer und Schiffer anzunehmen, die Waren auf Boote umzuladen und landeinwärts zu schippern, erschrocken abgelehnt. Das wäre sehr viel schneller gegangen, als sich mit den Planwagen durchzuschlagen, aber Ottfried wollte davon nichts wissen.
    »Ich hab hier noch nie was von Überschwemmungen gehört«, meinte Gibson gelassen. »Und die Farmen, an denen wir vorbeigekommen sind, liegen direkt am Fluss. Also eher unwahrscheinlich, dass wir es da mit einem zweiten Moutere zu tun haben. Dir steckt einfach Sankt Paulidorf noch in den Knochen, Otie. Das musst du mal vergessen!«
    Cat dachte, dass Ottfried noch anderes in den Knochen steckte. Seine Weigerung, den Wasserweg zu nehmen, hatte sicher nichts mit Sankt Paulidorf zu tun. Eher erinnerte ihn eine Bootsfahrt zu einem Maori-Dorf an die Ereignissen von Wairau. Und überhaupt schien Ottfried zunehmend nervöser zu werden, je weiter sie sich von der nächsten englischen Ansiedlung entfernten und in unangefochtenes Maori-Gebiet vorstießen. Natürlich hätte er es nie zugegeben, Cat nahm jedoch stark an, dass er sich vor der Konfrontation mit den Eingeborenen fürchtete.
    »Ich würde trotzdem mal ins Inland abbiegen – vielleicht einem der Bäche folgen«, mischte sie sich in die Diskussion ein. »Es ist gut möglich, dass die Stämme nicht auf der offenen Ebene siedeln mögen. Da lägen die Dörfer ja geradezu auf dem Präsentierteller für eventuelle Angreifer. In Waldstücken oder an Seen ist es geschützter.«
    »Aber da könnten sie uns auch leichter überfallen!«, gab Ottfried zu bedenken.
    Cat stöhnte. »Also, willst du sie jetzt treffen und mit ihnen verhandeln, oder nicht? Geschützt bist du nirgendwo, auch wenn du das Dorf meilenweit vorher siehst. Bei Nacht könnten sie dir trotzdem die Kehle durchschneiden.«
    Sie hätte beinahe gelacht, als Ottfried daraufhin erblasste und nach seiner Waffe unter dem Sitz tastete. Cat wusste, dass Gibson ebenfalls eine besaß, ein Jagdgewehr. Bei dem beunruhigte sie das allerdings nicht. Er fürchtete sich nicht übermäßig vor den Eingeborenen, die Gefahr, dass er unkontrolliert damit herumfuchtelte, war nicht groß. Bei Ottfried war Cat sich da nicht so sicher.
    Sie sprach das Thema deshalb Gibson gegenüber an, als sie mit ihm außer Hörweite Ottfrieds war. Sie bevorzugte es, in Gibsons Wagen mitzufahren, obwohl sie auch ihm nicht traute. Sie hielt ihn jedoch für berechenbarer als Ottfried, was sich am ersten Abend der gemeinsamen Reise bestätigte, als sie mitbekam, wie er Ottfried ernstlich tadelte. Cat hatte sich zum Schlafen in ihr Zelt zurückziehen wollen und die Männer gebeten, es ihr aufzustellen, während sie Fische briet. Ottfried hatte darauf mit einer zotigen Bemerkung reagiert.
    »Bist du noch ganz bei Trost, Otie, die Kleine anzumachen?«, fuhr Gibson ihn an. »Du weißt doch, dass sie nichts von uns will, wie oft soll sie uns noch mit dem Messer vor der Nase herumfuchteln?«
    Ottfried schnaubte und lachte sein hässliches Lachen. »Komm, Joe … Was sie kann machen mit kleine Messer gegen zwei große Männer?«
    Gibson fasste sich an die Stirn. »Also erstens würde mir da einiges einfallen. Ich hab sie das Ding werfen sehen und möchte nicht der sein, der es zwischen die Rippen kriegt. Und zweitens – Herrgott, Otie, wir brauchen die Kleine! Ohne Übersetzer sind wir aufgeschmissen bei den Wilden. Und komm mir jetzt nicht mit der Idee, sie da gefesselt und geknebelt hinzuschleppen. Die kann den Kerlen sonst was erzählen. Oder verstehst du was von dem Kauderwelsch? Also: Sei höflich und benimm dich wie ein Gentleman, wenn du schon keiner bist. Die Welt ist voller Weiber, in die du dein Ding stecken kannst. Aber die hier, die ist … Wie war noch dieses Wort, dass sie dauernd benutzt? Die ist tapu .«
    Seitdem hatte Ottfried Cat völlig in Ruhe gelassen, und Gibson behandelte sie sowieso mit ausgesuchter Höflichkeit. Der Mann war sicher ein Gauner, er wusste jedoch, was er wollte, und er war nicht dumm. Und natürlich hatte er auch schon gemerkt, dass Ottfried der Begegnung mit den Maori mit Sorge entgegensah.
    »Er darf durchaus eine Waffe tragen, die Maori-Krieger selbst werden auch mit Speeren und Kriegskeulen zum powhiri kommen«, erklärte Cat. »Aber pass auf, dass er nicht schießt. Was hat er überhaupt für eine Waffe? Auch ein

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