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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Zutritt zu jener Basis, aber du bist jetzt ihre Eintrittskarte.«
    »Sie scheinen eine Menge über all das zu wissen«, stellte Tack fest.
    Der Reisende zeigte ihm den Bildschirm des Instruments, das er hielt, und darauf erblickte Tack die Frau wieder genau so, wie er sie zuvor mit eigenen Augen gesehen hatte.
    »Sie sehen mit meinen Augen«, stellte Tack fest.
    »Ich sehe eine Aufzeichnung von dem, was du gesehen hast – und ich habe gerade erst Gelegenheit gefunden, sie mir anzuschauen.«
    Tack starrte ihn an und konnte sich schon denken, was jetzt kam.
    Der Reisende fuhr fort: »Iveronica versorgt Coptic und Meelan mit einem Energiesignal, das von der Umbrathan-Basis ausgeht. Ich habe die sich bietende Gelegenheit beim Schopfe ergriffen und verfolge sie weiter – wobei ich mich desselben Signals bediene.«
    »Aber Sie können ihnen nur folgen, wenn ich in deren Gesellschaft bin?«, hakte Tack nach.
    Der Reisende zuckte die Achseln. »Falls du entkommst, erfährt Iveronica womöglich davon und schaltet das Energiesignal ab. Also bleibst du bei ihnen.«
    Tack fand, dass der Andrewsarchus alles aussagte, was er selbst gern geäußert hätte, indem er sich dem Baumstamm näherte, das Bein anhob und wie ein Wasserfall pinkelte, ehe er endlich davonschlenderte.
    »Ihr dürft uns nicht verlassen!«, flehte Berthold Polly nach dem x-ten Zug aus dem zweiten Krug Starkbier an. Dann wischte er sich den schaumbedeckten Bart mit dem schmutzigen Ärmel ab. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, den Gaukleranzug wieder auszuziehen, der stark nach schalem Schweiß und Hühnerfett stank – nicht die reizvollste Kombination.
    »Wie ich Ihnen schon sagte, habe ich in diesem Punkt keine große Wahl. Ich kann den Grund nicht erklären, Berthold, und ich bin nicht sicher, ob ich das überhaupt muss.«
    Zorn blitzte im Gesicht des Mannes auf, wie es immer häufiger wurde, seit Mellor die schlechten Nachrichten übermittelt und sich dann in den Schlaf gesoffen hatte.
    »Denkt an das Geld! Denkt an die ausgezeichneten Speisen, die wir erhalten!«
    Das Geld war irrelevant für sie, aber Polly dachte immer intensiver an den Sack voller Brot und Pasteten und verschrumpelter Äpfel, denn eine unidentifizierbare Kraft webte von der Schuppe aus ein Netz durch Pollys Körper, hakte sich an nicht zu ortenden Stellen in ihr fest und straffte sich. Bald, das wusste sie, musste sie erneut durch die Zeit reisen. Derzeit hatte sie vielleicht noch die Möglichkeit, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem es geschah, aber falls sie es noch länger hinauszögerte, verlor sie diese Freiheit. Sie hatte gehofft, dass Berthold sich besinnungslos trank, damit sie sich klammheimlich mit dem Essenssack davonmachen konnte. Aber er hatte schon jenes Stadium der Trunkenheit durchlaufen, das von melancholischer Müdigkeit geprägt ist, und wurde jetzt hartnäckiger und erregter.
    »Ihr müsst bleiben!«, wiederholte er, stolperte auf sie zu und packte sie am Arm. Seine Augen funkelten blutunterlaufen im Lampenschein, der aus einem Zelt in der Nähe kam.
    Polly schüttelte nur den Kopf. Das war jedoch auf einmal zu viel für Berthold, der den Krug wegstellte und sie an beiden Armen packte.
    »Meine Dame Poliasta.« Er drückte sie rücklings an den Wagen und schob das Gesicht vor ihres. Sie drehte den Kopf zur Seite, um dem Mundgeruch auszuweichen, der sie glauben machte, Bertholds Zunge wäre gestorben und verwest. Ungerührt griff er unter ihren Überzieher, begrapschte erst ihre Brüste und versuchte dann, Zugang zu ihrem Schritt zu erhalten. Als die Kleidung ihn aussperrte, versuchte er, sie herunterzureißen.
    »Nun, das überzeugt mich nicht unbedingt davon, bei Ihnen zu bleiben«, sagte Polly.
    »Ich werde Euch heiraten. Ihr werdet sowohl mein Weib sein als auch meine exotische Gefährtin. Gemeinsam reisen wir durchs Land, und die Menschen werden Eure Schönheit und meine Geschicklichkeit bestaunen!«
    Polly hatte schon schlimmere Angebote erhalten – wie auch bessere. Im Grunde brauchte sie nicht groß darüber nachzudenken, da sie wohl wusste, dass sie am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen war. Sie schwenkte erst die Hüften näher an seine Hände, als wollte sie ihn ermutigen. Dann riss sie kräftig das Knie hoch.
    Berthold krümmte sich, stolperte rückwärts, hielt den Hosenbeutel umklammert und erzeugte Laute wie eine Ente, die von einer Dampfwalze zerquetscht wird. Er kippte auf die Seite, nach wie vor eng zusammengerollt. Die Dinge, die er

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