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Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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Horizont gesehen werden konnte, bevor die Sonne auf- oder unterging.
    Ganz einfach.
    »Da muss mehr sein als bloß das«, murmelte Kit, der mehr zu sich als zu seiner Begleiterin sprach. »Ist das alles, was er darüber zu sagen hat?«
    »Die Eintragung ist ziemlich vollständig, aber er hat noch Platz gelassen, um weitere Beobachtungen niederzuschreiben.« Lady Fayth drehte die Buchseite um, sodass er es sehen konnte. »Der nächste Eintrag handelt von etwas, das er ›Manipulation von Materie durch harmonische Vibration‹ oder ›Schallwellen‹ nennt. Über diesen Mixen Tump gibt es nichts mehr.«
    Zweifellos gab es mehr zu diesem Thema, als Sir Henry wusste. Doch im Großen und Ganzen entsprachen die von ihm erstellten Informationen in etwa dem, was Kit vor nicht langer Zeit an genau jenem Ort miterlebt hatte. Darüber hinaus hatte er keine bessere Alternative, als der Aufrichtigkeit und dem Urteilsvermögen Seiner Lordschaft zu vertrauen. Das grüne Buch, auch wenn es nur ein beschränktes Wissen vermittelte, war der einzige Führer, den Kit besaß.
    Sie erreichten schließlich das Dorf Chepping Wycombe und nahmen Zimmer für die Nacht in der Herberge am Wegesrand. Früh am nächsten Morgen, nachdem sie fest geschlafen und ein herzhaftes Frühstück genossen hatten, setzten sie ihre Reise fort. Den ganzen Tag kamen sie problemlos voran und hielten nur an, damit die Pferde saufen und sich ausruhen konnten. Lange vor Sonnenuntergang gelangten sie nach Tetsworth Swan. Am nächsten Morgen waren sie noch früher auf der Straße und folgten ihr hinab in das breite Tal der Themse.
    In Oxford angelangt, machten sie eine Rast in der Postherberge Golden Cross. Während die Pferde gefüttert und getränkt wurden und sich erholen durften, erfreuten sich Kit und seine Begleiterin an einer herzhaften Mahlzeit aus guten, fettigen Schweinekoteletts, Rübenbrei und gekochtem Grüngemüse. Giles nahm sein Essen mit den anderen Kutschern im Hof ein, wobei er Informationen über den Straßenzustand sammelte und in Erfahrung brachte, wo sie die Nacht in Banbury verbringen konnten. Als die strahlende Sonne hoch oben am Himmel stand, beschlossen sie, sich die Beine zu vertreten. Und so spazierten sie umher, nahmen die Sehenswürdigkeiten der Universitätsstadt in sich auf und sahen zu, wie die Studenten in ihren langen schwarzen Roben und akademischen Hüten von einem Ort zum anderen flatterten. Kit jubelte innerlich, mit der liebreizenden Lady an seiner Seite gesehen zu werden - eine neue Erfahrung für ihn und ein seltenes Ereignis auf den Straßen des biederen Oxford. Das innere Jauchzen alles, was ihm blieb, denn er wollte vermeiden, dass er wie ein Angeber umherstolzierte.
    Schließlich verließen sie Oxford und machten sich auf den Weg nach Banbury. Sie hatten die Absicht, dort die Nacht zu verbringen - um bei Tagesanbruch, wenn dem grünen Buch zufolge das Portal oben auf dem Black Mixen offen stehen würde, in Reichweite ihres Zielortes zu sein.
    Es war bereits eine ganze Weile dunkel, als sie in dem kleinen Marktflecken ankamen, und das einzige Gasthaus, das sich über der Fox and Geese Inn befand, hatte nur noch ein einziges Zimmer frei. Lady Fayth nahm es und überließ Giles und Kit die Wahl, im Kneipenraum auf Stühlen nahe dem Feuer oder im Stall die Nacht zu verbringen. Sie entschlossen sich, mit den Pferden im Stall zu schlafen, allerdings in der Kutsche. Dort war es warm genug und recht bequem, auch wenn es nach Stroh, Leder, Pferden und Dung roch.
    Am nächsten Morgen weckte Giles die beiden anderen, als es noch dunkel war, und anschließend legten sie ihre Reisekleidung an. Kit und Giles zogen große Schnürhemden, Kniehosen, robuste Schuhe und breitkrempige Filzhüte an; Lady Fayth trug Kniehosen, ein Männerhemd über ihrem Kittel und Mieder, derbe Socken und Schuhe mit etwas bedenklich hohen Absätzen. Alle drei hatten weite Jacken aus feinem, dünnem Leder an.
    Lady Fayth hatte protestiert, die Kleider ließen sie wie einen Mann aussehen; eine Ansicht, die Kit energisch zurückgewiesen hatte mit der Begründung, dass eine banale Kniehose niemals dazu führen könnte, dass sie auch nur im Entferntesten männlich erscheinen würde. Die Tatsache, dass er ihre anmutige Figur in einfacher Kleidung noch bezaubernder fand, behielt er für sich. Glücklicherweise war seine Meinung nicht erforderlich, um sie zu überreden, da sie selbst anerkannte, dass ihre teuren Gewänder aus Seide und Satin vollkommen unpassend für

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