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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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wegen Verkehrsbehinderung, von mir aus. Aber um Gottes willen – er muss versorgt werden.«
    Er schloss die Faust um den Schlüssel und legte die Hände hinter den Rücken. »Lucy wurde gestern fast hingerichtet.«
    Verdammt, was soll das? »Freut mich, dass es ihr gut geht. Bitte sagen Sie mir, was Sie wollen. Mein Hund braucht dringend Hilfe.«
    »Diese Arschlöcher haben mich auf den Boden geworfen, und ich konnte nicht zu ihr. Musste mit ansehen, wie sie sie gezwungen haben, das falsche Geständnis abzulegen. Ich dachte, dass sie ihr gleich eine Kugel durch den Kopf jagen. Haben Sie eine Ahnung, wie sich das anfühlt, wenn man so hilflos zuschauen muss?«
    Er war deutlich schwerer als sie und wirkte fit. Sie schnappte nach Luft wie ein Guppy und war so aufgedreht, dass sie hochspringen und ihm das Knie an den Kopf hätte rammen können. Trotzdem bezweifelte sie, dass sie in der Lage war, ihn zu überwältigen und ihm den Schlüssel abzunehmen.
    »Verhaften Sie mich, werfen Sie mich ins Gefängnis. Aber bitte, bitte mit Blaulicht, und verständigen Sie den Tiernotdienst, dass Sie einen verletzten Hund vorbeibringen. Na los, kommen Sie.«
    »Was wussten Sie von dem Überfall?«
    »Nichts.«
    Im Auto winselte Chiba wieder vor Schmerzen und bellte.
    »Hat Sie jemand bestochen, damit Sie Lucy verurteilen?«, drängte Elmendorf.
    »Nein, gottverdammt, nein. Ich habe nichts mit dem Überfall zu tun. Von mir aus können Sie mich in Ketten legen und hinter Ihrem Wagen herschleifen, aber machen Sie endlich was, damit mein Hund nicht stirbt.«
    Das Polizeilicht drehte und drehte sich. In Elmendorfs Gesicht zuckte es.
    Und Rory begriff plötzlich, dass ihre automatische Annahme falsch gewesen war: Der Mann ist kein Cop. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück.
    »Wenn Sie was damit zu tun haben, finde ich es raus. Und dann bezahlen Sie dafür. Und lassen Sie in Zukunft Ihren Hund an der Leine. Sonst kriegen Sie noch Scherereien.« Mit einer achtlosen Bewegung warf er den Schlüssel in die Luft. Er landete auf dem Asphalt.
    Sofort stürzte sie los, um ihn aufzuheben. Fünf Sekunden später war sie unterwegs zum Tierarzt.

42
    Zitternd und hechelnd lag Chiba auf dem Untersuchungstisch. Nach vorn gebeugt, hielt Rory ihn fest und streichelte ihm den Rücken.
    Der Tierarzt zog eine Spritze auf. »Das lindert die Schmerzen.«
    Chiba hatte gebrochene Rippen, schwere Prellungen und starke Abschürfungen an der rechten Seite und am Hinterbein. Der Tierarzt hatte ihm das Fell abrasiert und ihm Splitt aus den Kratzern und Wunden gezupft. Er litt große Qualen, doch es bestand keine Lebensgefahr.
    Mitleidig betrachtete der Arzt den Hund. »Zum Glück bauen die Deutschen gute Bremsen. Der VW ist bestimmt nur noch zwanzig gefahren, sonst hätte der Hund das nicht überlebt.«
    »Bloß dass der feige Scheißer nicht angehalten, sondern ihn einfach liegen gelassen hat«, entgegnete Rory.
    Nach einem leisen Klopfen steckte Andi Garcia den Kopf durch die Tür.
    Rory winkte die Nachbarin herein und drückte sie fest an sich. »Danke. Du hast ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.«
    Auf Zehenspitzen schlich Andi zum Untersuchungstisch und lächelte Chiba zu. Winselnd schaute er auf.
    »Petras Gartentor hat innen einen Riegel. Ich verstehe nicht, wieso es offen war.«
    Andi warf ihr einen scharfen Blick zu. »Ich glaube nicht, dass es von allein aufgegangen ist. Da war so ein Typ.«
    Rory erstarrte. »Was für ein Typ?«
    »Er hat das Tor aufgeschoben.«
    »Jung, braune Haare, blaue Uniform von der Autoverwertung Ransom River?«
    »Genau. Du klingst nicht gerade glücklich.«
    Rory sah ihren Hund an. »Bin ich auch nicht.«
    »Meinst du, er hat Chiba absichtlich rausgelassen?«
    »Du hast ihn also am Tor beobachtet, und später hast du Chiba auf dem Highway bemerkt. Wie viel Zeit ist dazwischen vergangen?«
    Andi überlegte. »Eine Viertelstunde vielleicht.«
    Chiba hatte Huskyblut in sich und konnte lange Strecken bewältigen, ohne zu ermüden. Aber nicht fünf Kilometer in fünfzehn Minuten . Sicher hätte er bei jedem Busch und Hydranten angehalten. Wäre hierhin und dorthin gelaufen. Auf eigene Faust wäre er nie so weit gekommen.
    Andi schien ihre Gedanken gelesen zu haben. »Hat ihn jemand auf dem Highway ausgesetzt?«
    Der Tierarzt runzelte die Stirn. »Wer würde denn so was machen?«
    R ory rief Seth an. »Riss und Boone sind hinter mir her. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Wo bist du?«
    Sie erklärte es ihm. »Ich brauche für

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