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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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dumpfen Geräusch traf die Statue den Schädelknochen. Boone sackte zu Boden. Er konnte nichts mehr sehen, sein Gesicht war Brei. Blind streckte er die Arme aus, um sie zu packen, und schrie, als sie ihm gegen die Knie trat.
    Gerade noch rechtzeitig fuhr sie herum, griff nach dem Schreibtischstuhl und klemmte ihn unter den Türgriff. Schon im nächsten Moment schepperte der Schlüssel im Schloss.
    Sie kletterte hinaus aufs Dach. Sieben, acht Meter vom Fensterbrett entfernt stand der riesige alte Avocadobaum. Die Hände auf die Schindeln gestützt, hatte Petra die Hälfte der Strecke zurückgelegt.
    Rory hastete ihr nach, ohne darauf zu achten, dass ihre Laufschuhe auf den Dachziegeln rutschten. »Kletter den Baum runter, dann laufen wir zu meinem Auto.«
    Sie hörte das Kommando des Regenwurms an Boone: »Zieh den Stuhl weg.«
    Endlich war Petra bei der Dachkante angelangt. Doch der Baum war nur mit einem Sprung zu erreichen, und sie hatte offenbar Mühe, das Gleichgewicht zu finden.
    Rory holte sie ein. »Komm.« Sie nahm Petra fest an der Hand.
    Keinen Meter entfernt war ein dicker Ast, den Petra durch ihre geschwollenen Augen allerdings kaum sehen konnte. »Ich weiß nicht, ob ich das kann.« Sie zitterte.
    »Entweder wir springen, oder wir sterben.«
    Ohne noch mal Atem zu holen, stürzte sich Petra in den Baum. Der Ast und die Blätter erschauerten, als sie sich festklammerte und sich hinaufzog.
    Kurz darauf folgte Rory ihrem Beispiel.
    Hinten am Fenster schrie Boone: »Diese Schlampen!«
    Rory stützte sich auf dem schaukelnden Ast ab und warf einen Blick auf die Straße. Wie ein Kartenhaus stürzte ihr Fluchtplan in sich zusammen.
    Die Motorhaube des Subaru stand offen. Das hieß, dass einer von Mirkovics Schlägern die Kabel herausgerissen hatte.
    »Scheiße.«
    Mit dem Kopf deutete sie zur Plantage hinter dem Haus, die in der entgegengesetzten Richtung lag. »Wir müssen laufen, schnell.«
    Petra hielt sich am Baumstamm fest und trat auf den Zaun, der unter ihrem Gewicht knarrte und schwankte.
    Schon tappten Füße über die Dachschindeln.
    »Los«, zischte Rory.
    Petra ließ sich zwei Meter tief auf die Erde hinter dem Zaun fallen. Mit einem großen Satz sprang ihr Rory nach. Sie landete hart und sank zu Boden. Ihr rechtes Bein dröhnte vor Schmerz.
    Als Petra sie hochzog, näherten sich von hinten bereits die Verfolger. Hastig huschten sie in die Plantage.

48
    Den Arm um Petra geschlungen, rannte Rory über die kühle Erde unter den Avocadobäumen. Keuchend und stolpernd mühte sich Petra mitzukommen. Rory lief fast so schnell, wie sie konnte, spürte jedoch, dass Petras Schritte immer ungleichmäßiger wurden. Das Gesicht ihrer Freundin war zerschunden, und sie drückte einen Arm an die Rippen, als wäre sie getreten worden. Fest und wahrscheinlich nicht nur einmal.
    »Lauf«, drängte Rory. »Ich stütz dich. Lauf einfach.«
    Petra nickte. Offenbar bekam sie fast keine Luft mehr. Die Schuldgefühle schnürten Rory die Kehle zu. Nur ihretwegen war Petra in diese Katastrophe hineingeraten. Nur ihretwegen war sie zusammengeschlagen worden.
    Hektisch warf sie einen Blick über die Schulter. Gerade kletterte der zweite Anzugträger über den Zaun. In der Ferne hörte sie das Aufheulen eines Motors. Es klang wie das tiefe Dröhnen von Boones Abschleppwagen.
    Wahrscheinlich kannten Mirkovics Leute die Gegend nicht. Ihr Cousin wusste allerdings ganz genau, dass sich die Avocadoplantage über einen knappen Kilometer erstreckte und ein kurzes Stück weiter vorn von einer Schotterstraße durchquert wurde.
    Mit zitternden Fingern zog sie Boones Telefon aus der Hintertasche und wählte 9-1-1.
    »Ich bin hinter der Miravista Road«, meldete sie dem diensthabenden Beamten. »Ich habe Schüsse aus dem Whistler-Haus gehört. Beeilen Sie sich. Mehrere Männer verfolgen zwei Frauen durch die Plantage dahinter.«
    Ohne auf die Antwort zu warten, beendete sie das Gespräch und lief weiter. Mist, wie ist Seths Nummer?
    Endlich spuckten ihre grauen Zellen die Zahlen aus, und sie tippte sie ein. Das Display sprang hin und her, während sie über den unebenen Boden jagte. Petra stolperte und fiel beinahe hin. In Rorys Ohr klingelte es.
    Und klingelte. Sie zog Petra weiter.
    Dann meldete sich Seths Mailbox.
    »Komm zu meinem Haus«, rief sie. »Alarmier das FBI . Mirkovic und seine Schläger sind hinter mir und Petra her. Boone auch, auf Rädern. Seth, bitte …«
    Sie umklammerte das Telefon. Da war noch was anderes. Als Boone

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