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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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nicht das Ende.«
    »Es wird das Ende sein, wenn wir hier nicht rauskommen.« Nixon wandte sich wieder zur Tür. »Und schickt die Leute vom Fernsehen her, damit sie das Geständnis der Angeklagten senden. Ich kann draußen keine Kameras erkennen.«
    »Das lässt sich machen. Aber um eine Ausstrahlung zu arrangieren, müssen wir eine Vereinbarung treffen. Wie ich höre, unterschreiben die Angeklagten gerade ihr Geständnis. Das ist ein wichtiger Schritt. Wie wäre es jetzt mit einer Gegenleistung? Zum Beispiel könnten Sie doch einige Geiseln freilassen.«
    »Was ist an Nein so schwer zu verstehen? Du gibst mir, was ich verlange, dann sehen wir, wer rauskommt.«
    Reagan knurrte etwas für Rory Unverständliches.
    Nixon nickte. »Wann ist der Hubschrauber hier?«
    »Um einen Helikopter zu bekommen, der Ihren Anforderungen entspricht, brauchen wir ein bisschen Zeit. Wir arbeiten daran. Aber inzwischen können wir uns doch gemeinsam bemühen, den Leuten im Gerichtssaal ein wenig zu helfen.«
    »Ich will nicht hören, dass ihr daran arbeitet. Ich will hören, wann genau der Hubschrauber dort draußen auf dem Rasen landet«, entgegnete Nixon.
    »Dann arbeiten Sie mit mir zusammen. Einverstanden?«
    »Nein.«
    Was für eine dilettantische Art, eine Lösegeldverhandlung zu führen, dachte Rory. Natürlich hatte sie mit so etwas keine Erfahrung, aber wie konnte man nur so blöd sein? Nixon gab keinen Millimeter nach.
    Nguyen ließ ebenfalls nicht locker. »Wir haben vorhin Schüsse gehört. Sie gewinnen nichts, wenn Sie Verletzte leiden lassen. Wenn Sie den Hubschrauber wollen, müssen Sie mir schon ein wenig entgegenkommen, damit …«
    »Vergiss es.«
    »Ziemlich harte Haltung. Mit wem spreche ich?«
    »Mit dem Typen, der diesen Scheißhubschrauber und die fünf Millionen Dollar braucht«, bellte Nixon. »Und die Scheiß figuren vom Fernsehen, damit sie das Mordgeständnis von diesen Werkzeugen des Polizeistaats senden.«
    »Dafür brauche ich eine Gegenleistung.«
    Frustriert fuchtelte Reagan mit dem Arm. Zuckend, als würde er auf heißen Kohlen laufen, stakste er auf Nixon zu. »Das funktioniert nicht. Sie geben nicht nach.«
    Nixon starrte ihn mehrere Sekunden lang an. Dann drehte er sich wieder zur Tür. »In zehn Minuten ist der Hubschrauber hier, sonst erschieße ich eine Geisel.«
    Eine Frau schrie auf. Im ganzen Saal rumorte es, ein Käfig voller Vögel, die von einem Fuchs bedroht wurden.
    »Zehn Minuten, das ist unrealistisch«, erwiderte Nguyen.
    »Quatsch. Schick den Heli her. Sofort. «
    »Ein Hubschrauber mit dieser Ladekapazität ist nicht so schnell zu bekommen.«
    Reagan zerrte an Nixons Ärmel. »Das hab ich nicht gemeint, verdammte Scheiße. Was machst du denn?«
    »Ich hol uns hier raus«, zischte Nixon. »Hierbleiben ist keine Option, kapierst du das nicht? Je länger wir hier festsitzen, desto schlechter stehen unsere Chancen. Wir hauben ab, und zwar gleich.«
    Rory schrieb wieder auf die Scheibe.
    H-I-L-F-E. S-C-H-N-E-L-L.
    Sie durfte sich nicht gehen lassen, musste sich konzentrieren. Auf irgendwas, zur Not auch das Lied, das sie vorhin gesungen hatte. Welcome home …
    Willkommen zu Hause, wo es so leer war wie eh und je.
    Sie fragte sich, wo das Spezialkommando blieb und wie viele Scharfschützen in den Winkeln des Parkhauses gegenüber lauerten. Sie fragte sich, ob sich dort draußen in der Menge hinter der Absperrung auch ihre Mitbewohnerin befand und sich fragte, was aus dem Hund würde, falls Rory das hier nicht überlebte. Und ihre Eltern, waren sie auch da? Bei dem Gedanken schnürte es ihr die Kehle noch enger zusammen.
    Du musst raus hier, hatten sie ihr geraten. Nach Rorys Rück kehr hatten sie sich Sorgen gemacht. Kein Wunder, sie hatte sich auch Sorgen gemacht. Wie aus heiterem Himmel war die ganze Sache abgewürgt worden, und sie stand genauso auf der Straße wie ihre Kollegen, die sich in diesem Flüchtlingshilfeprojekt engagiert hatten.
    Sie hatte immer an das japanische Sprichwort geglaubt: »Siebenmal hinfallen, achtmal wieder aufstehen.« Aber sie war gelaufen und gelaufen und am Ende doch wieder am Aus gangspunkt gelandet. Vielleicht war das ein Zeichen. Was in ihrem Leben fehlte, war einfach nicht zu finden. Und jetzt war sie hier, kurz vor der Ziellinie.
    Hinter ihr stakste Reagan nervös auf und ab.
    Nixon stand da wie ein Baumstumpf. »Noch neun Minuten. Wo bleibt der Heli?«
    Aus dem Korridor kam Sergeant Nguyens Antwort: »Geben Sie uns mehr Zeit.«
    »Ihr habt schon

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