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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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keinen Fall etwas Falsches sagen. Ohne Regung hielt sie dem leblosen Blick des Unbekannten stand. »Möglich.«
    »Wie lang trefft ihr zwei euch schon?«
    »Verzeihung, ich hab Ihren Namen nicht verstanden.«
    »Ich hab ihn nicht genannt.«
    An der Jukebox warf Seth seine Münzen ein. »Sweet Home Alabama« begann. Er drehte sich um.
    Ohne das geringste Zögern steuerte er auf den Tisch zu. Doch sein Gang war nicht seiner, der Ausdruck in seinem Gesicht nicht der von Seth Colder. Er bewegte sich geschmeidig wie eine Kobra. »Hi, Dobro.«
    Der Mann lächelte. Ein wächsernes Grinsen ohne jeden Humor. Seine Augen blieben rund und erbarmungslos. »Hast sie also doch noch abgeschleppt.«
    Sie konnte bloß hoffen, dass das heftige Pochen ihres Herzens nicht durch ihre Kleidung zu erkennen war.
    Seth stellte sich zwischen sie und Dobro. Allerdings nicht um sie zu schützen, da war sie sich sicher. Dobro schien nicht übermäßig aggressiv. Nein, Seth machte schlicht seinen Anspruch auf sie geltend.
    »Das Bier ist gut«, sagte er. »Viel Spaß.«
    Das hohle Lächeln klebte auf Dobros Lippen. Er fixierte sie. »Dein Macker ist nicht gerade höflich. Wie heißt du, Süße?«
    »Ich bin die Göttin Ran.« Sie bedachte Seth mit einem kur zen, kalten Aufblitzen ihrer Zähne. »Wer an mich rankommen will, muss mich behandeln wie eine Göttin.«
    Dobro schnaubte. Dann wandte er sich an Seth. »Wir sehen uns noch.« Er und sein Gorilla entfernten sich Richtung Bar.
    Seth nahm Platz. Sein Gesicht war leer, doch in seinen Au gen brodelte es. Er nahm einen tiefen Schluck Bier. Aus der Jukebox rockte »Sweet Home Alabama«.
    Auf der anderen Seite des Raumes setzten sich Dobro und sein Begleiter auf Barhocker. Sie beobachteten Rory und Seth im Spiegel hinter dem Tresen.
    »Iss«, mahnte Seth.
    Rory hätte keinen Bissen hinuntergebracht, selbst wenn sie mit vorgehaltener Waffe dazu aufgefordert worden wäre. »Wie lang müssen wir noch bleiben?«
    »Bis wir fertig sind.«
    Doch als er endlich Geld auf den Tisch gelegt hatte und sie hinaus in den warmen Abend schlenderten, folgte ihnen Dobro.
    »Wohin so plötzlich, Göttin?«
    Seth hielt ihre Hand. Fast unhörbar raunte er ihr zu: »Beachte ihn nicht. Setz dich ins Auto.«
    Die Sonne war hinter den Bergen im Westen versunken. Rotes Licht tränkte den Himmel.
    Mit seinem Schläger im Schlepptau steuerte Dobro auf sie zu. »Warum haut ihr denn schon ab? Ich wollte mich noch ein bisschen unterhalten.«
    Seth ließ ihre Hand los und schien auf einmal unter Starkstrom zu stehen. »Das regeln wir später.«
    Dobro schob sich an ihm vorbei und legte Rory die Hand auf die Schulter. Seine Puppenaugen schimmerten schwarz in der Dämmerung. »Warum so eilig, Göttin? Du hast was Besseres verdient als diesen Typen.« Er stieß ein wieherndes Lachen aus.
    In Rory schwankte alles, wie ein Fahrzeug kurz vor dem Umkippen.
    »Das ist mein Tanz.« Seths Stimme war leer, und er griff wieder nach Rorys Hand. »Gehen wir.«
    Dobro drückte erneut ihre Schulter und ließ sie nur ganz allmählich los. Er zog eine Zigarre und ein goldenes Feuerzeug aus der Tasche. Dann wandte er sich an seinen Begleiter. »Hol den Wagen.«
    Der Mann verschwand. Dobro dirigierte Rory mit dem Kinn zum Pick-up. »Abmarsch.«
    Verunsichert und wütend über die Demütigung, setzte sich Rory in Bewegung. Sie schielte kurz zurück. Dobro folgte ihr mit den Augen.
    Schließlich wandte er sich an Seth. »Wir müssen noch mal über unser Arrangement nachdenken.« Mehr brachte er nicht heraus.
    Denn im nächsten Moment rammte ihm Seth die Faust ins Gesicht.
    Von der Wucht des Hiebes taumelte Dobro zurück. Schützend riss er die Hände hoch, und Seth traf ihn erneut, diesmal am Zwerchfell. Als er nach vorn sackte, kickte ihm Seth die Knie weg. Dobro stürzte auf den Asphalt, und Seth wuchtete ihm den Stiefel in den Bauch.
    »Wenn du sie noch mal anfasst, nehm ich dich auseinander«, knurrte Seth. Er holte weit aus und trat ihn in die Niere.
    Rory konnte sich nicht bewegen.
    Dobro wollte sich hochrappeln, aber Seth setzte den Fuß zwischen seine Schultern und stieß ihn zurück auf den Asphalt. »Wenn du sie auch nur anschaust, schneid ich dir die Eier ab.« Endlich wich er zurück.
    Mühsam schob sich Dobro auf die Knie. Sein Blick loderte.
    Seth drehte sich um und wirkte einen Moment überrascht, Rory mitten auf dem Parkplatz zu entdecken.
    Sie stieg in den Pick-up.
    Seth setzte sich ans Steuer und raste vom Parkplatz. Do bro war noch

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