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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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durchgeknallt ist und sie beide erledigt hat.«
    Â»Das hat er nicht. Es geht ihnen gut.« Ricki Sue fluchte insgeheim, als sie ihren Fehler bemerkte.

    Pepperdyne stieß sofort zu. »Sie haben also mit ihr gesprochen?«
    Â»Nein. Nein, habe ich nicht.«
    Â»Wo ist sie?«
    Â»Das weiß ich nicht.«
    Â»Ricki Sue, Sie tun ihr keinen Gefallen, wenn Sie ihren Aufenthaltsort geheimhalten.«
    Â»Ich schwöre, daß ich nicht weiß, wo sie ist.« Sie merkte, daß sie blinzelte, ein verräterisches Zeichen dafür, daß sie log. »Also gut, ich habe mit ihr gesprochen. Heute morgen. Sie hat hier im Büro angerufen, weil sie wußte, daß ich ans Telefon gehen würde. Sie sagte, es gehe ihr und Kevin gut, dann hat sie aufgelegt. Das Reden dauerte nur ein paar Sekunden, weil sie Angst hatte, Sie könnten alle eingehenden Anrufe zurückverfolgen.«
    Schweigend hielt er ihrem Blick stand. »Ihr habt tatsächlich die Telefone angezapft! Und meins zu Hause wahrscheinlich auch!« Sie sprang auf. »Sie gottverdammte Ratte! Wenn Sie schon wissen, daß ich mit ihr gesprochen habe, warum versuchen Sie dann, mich einzuschüchtern?«
    Â»Setzen Sie sich.«
    Â»Sie können mich mal.«
    Â»Setzen Sie sich.« Pepperdyne drückte sie zurück in den Sessel. Ricki Sue war so wütend, daß sie ihm am liebsten die Visage zerkratzt hätte, aber zugleich war sie fasziniert. Seine Attraktivität wuchs, wenn er wütend wurde.
    Â»Sie sind ihre beste Freundin, Ricki Sue. Sie müssen wenigstens eine Ahnung haben, wo sie steckt.«
    Â»Sie haben doch gelauscht und gehört, wie ich sie gefragt habe, wo sie sich aufhält. Sie hat es mir nicht verraten.«
    Â»Trotzdem müssen Sie eine Ahnung haben.«
    Â»Habe ich nicht.«
    Â»Wenn ich herausfinde, daß Sie mich angelogen haben, dann
zeige ich Sie wegen Mittäterschaft und Behinderung der Polizeiarbeit an.«
    Â»Huch, wie schrecklich.« Sie faßte sich an den Ellbogen und schüttelte sich.
    Â»Neckisch.«
    Â»Finden Sie?« zwinkerte sie den beiden anderen Agenten zu. Pepperdyne sah aus, als wolle er ihr gleich an die Gurgel springen – was sie sich unter Umständen ganz reizvoll vorstellte.
    Â»Ich habe ja nicht mal gewußt, wo sie steckt, als sie ein ganzes Jahr lang in Denver wohnte«, sagte sie. »So wahr mir Gott helfe. Sie hat damals weder mir noch ihrer Großmutter verraten, wo sie lebte. Es sei zu unserem eigenen Schutz, meinte sie. Sie wollte nicht, daß wir lügen müßten, wenn jemand nach ihr suchen würde.« Ricki Sue grinste frech. »Sie ist ziemlich schlau, wenn es um so was geht.«
    Â»Schlauer als Sie.« Pepperdyne stützte sich mit den Händen auf den Armlehnen ihres Sessels ab und beugte sich über sie. »Sie ist in Gesellschaft eines Mannes, der ausflippt, sobald er ein Baby weinen hört. Mrs. Burnwood hat ein Baby.«
    Ricki Sue gab einen Laut von sich, der wie das Summen bei einem Quiz klang, wenn ein Kandidat die falsche Antwort gibt. »Wohl kaum. McGrath kann unmöglich so labil sein, sonst würde er überhaupt nicht arbeiten. Dieser Bulle-Schrägstrich-Seelenklempner wird ihr und Kevin nichts tun.«
    Pepperdynes Blick ruhte scheinbar eine Ewigkeit auf ihr. »Vielleicht nicht. Aber Johns geistige Verfassung ist nicht ihr einziges Problem.«
    Er streckte einem der beiden anderen Agenten die Hand hin, der ihm zuverlässig wie eine OP-Schwester, die dem Chirurgen das Skalpell reicht, einen manilabraunen Umschlag in die Hand drückte. Ohne jeden Kommentar gab er ihn an sie weiter.
    Ricki Sue warf einen Blick hinein und stieß einen kurzen
Schrei aus. Sie würgte und schlug die Hand vor den Mund. Plötzlich hoben sich die Sommersprossen überdeutlich von ihrem bleichen Gesicht ab.
    Â»Das ist das Werk von Gibb und Matt Burnwood an Matts Geliebter Lottie Lynam, die ihnen geholfen hat, aus dem Gefängnis auszubrechen. Der Schnitt war so tief, daß ihr Kopf gleichsam abgetrennt wurde.«
    Â»Bitte!« Ricki Sue schnappte nach Luft und hob abwehrend eine schlaffe Hand.
    Â»Bitte? Bitte aufhören? Bitte nicht weiterreden?« Er wurde lauter. »Ich werde sehr wohl weiterreden, wenn ich Ihnen damit auch nur eine einzige Information abringen kann.«
    Â»Ich habe Ihnen doch erklärt, daß ich nicht weiß, wo Kendall ist«, wimmerte sie.
    Â»Sie scheinen nicht zu

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