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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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gepackt, gefesselt und betäubt. Wir werden versuchen, Informationen aus ihm herauszuholen, sobald er sicher im Kerker sitzt.«
    »Dann sollten wir anfangen, unsere Sachen zusammenzusuchen.«
    Kendra ging ins Badezimmer und wusch sich. Als sie fertig war, standen die Taschen gepackt bereit. Sie schlenderte mit Seth zum Aufzug und rollte ihren Koffer hinter sich her. Seth wirkte nachdenklich. Sie lehnte sich an ihn und stieß ihn mit der Schulter. »Jetzt siehst du also unsichtbare Meuchelmörder?«
    »Ich bin froh, dass er tatsächlich da war. Ich habe schon angefangen, mich zu fragen, ob ich vielleicht nur deshalb als Einziger die Zombiestimmen hören konnte, weil ich verrückt bin.«
    »Ich würde diese Theorie nicht ohne genaue Prüfung fallen lassen.«
    »Zumindest bin ich nicht von einer Kopie meiner selbst entführt worden.«
    »Es klingt tatsächlich ein wenig schizophren.« Sie erreichten den Aufzug. Kendra drückte auf den Knopf mit dem Pfeil nach unten.
    »Warum darfst du auf den Knopf drücken?«, beschwerte sich Seth.
    »Geht’s noch? Bist du jetzt wieder drei oder was?«
    »Ich bin der offizielle Knopfdrücker. Ich mag es, wenn sie aufleuchten.«
    »Du bist ein Quatschkopf.«
    Die Aufzugtüren öffneten sich. Der Lift war leer.
    »Ist wirklich niemand drin?«, fragte Kendra, während sie sich von Wand zu Wand bewegte, um das Innere aus verschiedenen Winkeln in Augenschein zu nehmen.
    »Sehr witzig«, gab Seth zurück. »Ich glaube schon.«
    Warren trat zu ihnen in den Aufzug, und Seth drückte auf den Knopf mit der Null – dann drückte er auf fünf, vier, drei und zwei. »Bin als Erster da!«, rief er und flitzte aus dem Aufzug, kurz bevor die Türen sich schlossen. Seinen Koffer ließ er da.
    »Ich glaube, er wird uns schlagen«, meinte Warren und lehnte sich an die Wand.
    »Wenn er nicht auf dem Weg nach unten entführt wird.«
    »Tanu ist bereits unten. Ruth wird in einer Minute folgen.«
    Die Türen öffneten sich in jedem Stockwerk und gaben jedes Mal eine sehr ähnliche Aussicht frei; nur im ersten Stock stieg tatsächlich noch jemand ein. Als sich die Türen zum Foyer öffneten, stand Seth bereits wartend da und versuchte, gelangweilt zu wirken.
    »Ich hab die meisten Punkte«, meinte er hämisch, während er sich seinen Koffer schnappte.
    »Und du hast dir noch fünfzig Idiotenpunkte extra verdient«, erwiderte Kendra. »Ein neuer Rekord.«
    »Was du Idiotenpunkte nennst, sind bei mir blinkende Dollars.«
    Tanu hatte den SUV vor den Vorderausgang des Hotels gefahren. Vereinzelte Schneeflocken rieselten aus hellgrauen Wolken herab. Warren lud ihre Taschen ein, und Kendra stieg in den Wagen. Oma folgte bald und bestand darauf, selbst zu fahren, weil Tanu nicht geschlafen hatte.
    Die Rückfahrt nach Fabelheim war langweilig. Die Straßen waren frei, aber Oma fuhr vorsichtig. Um alles noch schlimmer zu machen, mussten sie sich über die gesamte zweite Hälfte der Fahrt hinweg Seths Klagen über die Heizung anhören. Schließlich drehte Oma sie herunter. Dann bogen sie endlich von der Straße ab und fuhren die Einfahrt hinauf. Kendra hielt gerade den Kopf gesenkt, als Oma ausrief: »Was ist denn das?«
    Kendra hob den Kopf und sah, dass ein Wagen gegen das Vordertor von Fabelheim gekracht war; die Motorhaube war übel zerknautscht, und aus dem Auspuffrohr pufften Abgase in die Winterluft. Sie hatte den Wagen noch nie zuvor gesehen.
    »Halt an«, blaffte Warren. »Hol Stan an den Apparat.«
    Oma trat jäh auf die Bremse, und der SUV kam schlitternd zum Stehen. Sie konnten die Hupe des kaputten Autos pausenlos plärren hören.
    »Das muss eine Falle sein«, murmelte Tanu und öffnete seinen Tränkebeutel.
    Das Handy klingelte, noch bevor Oma wählen konnte. Sie ging ran. »Wir sind da, wir sehen es … Wie lange ist es her? In Ordnung, wir werden warten.«
    Oma beendete das Gespräch und legte den Rückwärtsgang ein. »Der Wagen ist eben erst gegen das Tor gefahren. Stan will, dass wir wieder auf die Straße zurückfahren, bis er herausgefunden hat, was hier los ist.«
    Die Beifahrertür des beschädigten Wagens wurde geöffnet, und ein Mädchen stolperte heraus. Sie kroch unbeholfen aufs Tor zu und zog sich an den schmiedeeisernen Gitterstäben hoch. Das Mädchen sah genauso aus wie Kendra.
    »Ach du meine Güte!«, rief Kendra. »Halt, Oma. Das ist mein Stechbulbus!«
    Oma trat auf die Bremse, und alle Köpfe kippten nach hinten. »Dein Stechbulbus?«
    »Die Kopie von mir, die ich bei meiner

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