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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Aufruhr. Sie hörte das Rascheln schweren Tuchs. Als sie hinunterblickte, sah sie, dass er die zusammengefaltete Leinwand von der Werkbank genommen und auf dem Boden ausgebreitet hatte.
    »Kein Rosenbett«, sagte er und streifte seine Stiefel ab. »Doch heute habe ich nicht mehr zu bieten.«
    »Es ist perfekt«, sagte sie.
    Sie trat auf die Leinwand. Er traf sie in der Mitte, barfuß, mit über die Hose hängendem Hemd. Er streckte die Hand aus und umfasste den kleinen, dunkel im Mondschein schimmernden Kristallanhänger, den sie trug.
    »Woher hast du ihn?«, fragte er.
    »Es ist ein Geschenk meiner Mutter.«
    »Ist es ein Kraftstein oder nur ein Schmuckstück?«
    »Er besitzt Kraft, doch nutze ich sie kaum.«
    »Ich verstehe. Es ist ein Andenken.«
    »Ja.«
    Er nahm sie in die Arme.
    Zusammen sanken sie nieder, immer tiefer, bis sie auf dem Rücken unter ihm lag.
    In der Dunkelheit über ihr aufragend streichelte er sie sanft und entdeckte dabei nicht nur, wie sich ihr Körper anfühlte, sondern forderte sie auf undefinierbare Weise für sich. Von dem Wunsch getrieben, ähnlich zu reagieren, ließ sie ihre Hände unter sein Hemd gleiten und erkundete die
Konturen seines Rückens. Seine Haut fühlte sich heiß und schweißfeucht an. Sein Duft stieg ihr zu Kopf und benebelte ihren Verstand.
    Er küsste ihre Kehle und fand das Zentrum höchster Empfindlichkeit zwischen ihren Beinen. Der Schock seiner Berührung war für ihre überbeanspruchten Sinne fast zu viel. Als sie den Mund zu einem kleinen Schrei öffnete, erstickte er ihn rasch mit einem Kuss und hob dann seinen Kopf.
    »Geräusche werden in der Nacht weit getragen«, warnte er.
    Sie hörte boshafte Belustigung aus seinem Ton heraus und wurde schreckensstarr bei dem Gedanken, aus dem Haus könnte das Personal herbeieilen.
    Doch noch ehe sie diese Möglichkeit weiter erwägen konnte, brachte er sanft und behutsam die sonderbare Spannung in ihr zum Höhepunkt.
    Ohne Vorwarnung brach sie in seinen Händen zusammen und verfiel in Zuckungen, als die Erlösung kam. Diesmal hätte sie ohne Rücksicht auf das Personal laut geschrien, doch er war darauf gefasst und erstickte ihren Schrei mit einem Kuss.
    Er bewegte sich, ehe ihr Beben verging, und legte sich auf sie, um hart und kühn in sie einzudringen.
    Der Schock des Eindringens versetzte sie mit einem erschütternden Stoß in die Wirklichkeit zurück. Er erstarrte tief in ihr und blickte auf die Ellbogen gestützt auf sie hinunter.
    »Warum zum Teufel hast du nicht gesagt, dass es für dich das erste Mal ist?«, wollte er wissen. Die Worte kamen wie erstickt aus seinem Mund.
    Sie grub ihre Finger in seine Schultern und schob sich vorsichtig zurecht. »Hätte es etwas geändert?«

    Jeder Muskel steinhart zögerte er kurz, ehe er mit leisem Stöhnen den Kopf senkte und einen Kuss auf ihre Kehle drückte.
    »Nein«, sagte er. »Es hätte nichts geändert. Aber ich wäre die Sache anders angegangen.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass alles ganz gut lief. Ich schlage vor, dass du dir deine Klagen für später aufsparst.«
    »Ausgezeichneter Rat«, stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    Sie hielt ihn umfangen, als er Kraft und Tempo seiner Stöße steigerte. Seine Schultern wurden feuchter, sein Atem härter. Gleich darauf ließ er sich ein letztes Mal ganz versinken, wobei sein Rücken sich wie ein straff gespannter Bogen krümmte, und gab sich dem Höhepunkt hin. Im Mondschein erhaschte sie einen Blick auf seine Zähne und fest geschlossenen Augen. Funken sprühten in der tropischen Atmosphäre.
    Als es vorüber war, brach er auf ihr zusammen, befriedigt und reglos. Lange lag sie still unter ihm, blickte in die Dunkelheit und hörte, wie sein Atem sich allmählich wieder beruhigte.
    Nun erst verstand sie, was ihre Intuition ihr vorhin hatte sagen wollen. Nach der Liebe mit Thaddeus gab es kein Zurück, weil sie nun auf unerklärliche Weise an ihn gebunden war – und das nicht nur durch die der Leidenschaft entspringenden körperlichen Bande. Diese konnten mit der Zeit und mit viel Willenskraft durchschnitten oder wenigstens dramatisch reduziert werden. Leidenschaft war eine starke, aber vergängliche Kraft.
    Nein, die Ketten, die sie an Thaddeus banden, waren seelischer Natur. Die Grundlage der Bindung zwischen ihnen war gelegt worden, als sie gemeinsam den Kristall aktiviert
hatten. Irgendwie hatte der Liebesakt diese Bindung gestärkt und gefestigt.
    Sie begriff es nicht ganz, wusste nun aber, dass sie sich,

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