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Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held

Titel: Diebeswelt Sonderband: Der dunkle Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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seine Hände in ohnmächtigem Zorn zu
Fäusten ballte, ließ seinen Blick von Shink zu Quesh
wandern und machte eine weniger bösartige Miene.
    »Mit dem Geld kannst du dir Pferde kaufen, Quesh. Wenn du uns
die Pferde wegnimmst, ist es dasselbe, als würdest du uns
umbringen.«
    Quesh schüttelte den Kopf. »Twel braucht jetscht Pferd.« Er deutete auf eine ausgedehnte Düne nicht weit
im Osten. »Der Hügel ischt schehr nah. Schehr schöne
choom ischt gleich dahinter. Du gehscht dahin, ruhscht ausch,
schorgscht für Frau. Die beschte Zeit für dich, schu
Bäumen schu laufen, ischt nach Schonnenuntergang. Gansch nah da
hinten.« Er deutete nach Nordosten. »Wir verschuchen nicht,
uh, wollen dich nischt töten – wir laschen dir Eschel-Pferd
und Gepäck.« Er hob stolz das Kinn und fügte hinzu:
»Tejana nehmen niemalsch jemand die Auschrüschtung
weg!«
    Hanse verkniff sich eine sarkastische Bemerkung. Zu seiner
Überraschung meldete sich Mignureal mit ganz ruhiger Stimme zu
Wort.
    »Ich heiße Mignureal, Quesh, und ich bin dir für
deine Großzügigkeit sehr dankbar. Was ist eine
choom?«
    Er schenkte ihr ein freundliches Lächeln, legte dann den Kopf
schief und sah in den Himmel. »Uh…«
    »Oasche«, sagte Twel, der in Injas Sattel saß.
»’dammt gutesch Pferd!«
    »Schtimmt«, sagte Quesh und nickte. »Bei unsch
choom, bei euch Oasche. Wir nehmen anderen Weg, ich
verschpreche!«
    Er wandte sich ab und ging zu seinem Pferd. Hanse, der die
Zähne zusammengebissen hatte und seine Hilflosigkeit verfluchte,
beobachtete, wie er in den Sattel sprang. Die Leichtigkeit, mit der
er das tat, verbesserte nicht gerade Hanses
Gemütsverfassung.
    Shink gab eine Folge weicher Silben von sich. Quesh
schüttelte den Kopf.
    »Shink möchte Gepäck und Frau durchschuchen. Nein.
Wir haben genug! Möge Treema für euch lächeln,
Reischende! Oh, hier.« Er zog einen kupfernen Reif von seinem
Sattelhorn und warf ihn Hanse zu. Hanse blieb reglos stehen und
ließ den Gegenstand vor seinen Füßen zu Boden
fallen. »Behalt dasch. Du triffscht andere Tejana, scheig esch
ihnen. Schie nehmen nichtsch von dir!«
    »Dein Ehrenwort, hm?«
    Quesh nickte. »Ehrenwort. Aye. Shlamzhamalnipah!«
    Bei diesem Laut, Hanse hatte keine Ahnung, ob es sich um ein oder
mehrere Worte handelte, rissen Queshs drei Begleiter ihre Reittiere
– und Inja – herum und schlugen ihnen die Fersen in die
Flanken. Die Pferde preschten los, und Schwarzer, der mit einem Seil
angebunden war, jagte hinter Inja her. Der Staub legte sich wieder,
und Hanse hielt die Lippen weiter zusammengepreßt. Quesh war
geblieben, seine gespannte Armbrust zielte immer noch auf Hanse, doch
das wirkte jetzt eher beiläufig.
    Er sagte: »Mip« oder etwas Ähnliches, und sein
sehniges, graues Pferd begann rückwärts zu gehen. Quesh
lächelte. »Gutesch Pferd!«
    »Ich hoffe, du gibst mir auch dein Ehrenwort darauf,
Tejana«, sagte Hanse, »daß du dafür sorgst,
daß Shink bei dir bleibt. Sonst kommt er zurück und bringt
uns beide um.«
    »Einsch – Teanit, zwei – Tejana«, berichtigte
Quesh, der sich schon ein paar Schritte zurückgezogen hatte.
»Und Shink wird nicht. Haiya!«
    Sein Pferd wirbelte herum, und Hanse ließ sich in die Hocke
fallen, als es die Hinterbeine beugte, um direkt aus dem Stand
loszugaloppieren. Noch bevor es den ersten Satz machte, hatte sich
Hanse schon wieder aufgerichtet, und seine Hand mit dem Messer fuhr
in einer ausholenden Bewegung hinter seinen Kopf. Sein Blick saugte
sich am breiten Rücken des Tejanits fest. Ein leichter Wurf,
etwas stärker als sonst und höher gezielt, weil sich der
Mann von ihm entfernte… Langsam und bedauernd ließ Hanse
den Arm sinken. Er schob das Messer in die Scheide an seinem rechten
Arm zurück.
    »Wenn ich ihm das Messer in den Rücken werfe, wird sein
Pferd weiterlaufen, hinter den anderen her. Dann werden sie
zurückkommen, und dann sind wir tot. Nein. Aber wir können
sie nicht entkommen lassen, nicht mit… uh!«
    Mignureal hatte sich gerade gegen ihn geworfen. Er wankte, denn er
hatte dem davongaloppierenden Quesh nachgeblickt. Mignureal zitterte
am ganzen Körper. Hanse ebenfalls, aber vor Wut. Er legte seine
Arme um sie, starrte aber immer noch über ihre Schulter
hinweg.
    »O Hanse!«
    »Wir sind nicht in Gefahr«, sagte er ruhig. »Wir
sind nicht in Gefahr. Hab jetzt nur eine Minute Geduld, ich
beobachte. Hm hmm. Sie sind direkt zu diesem großen Hügel
links geritten, aber Quesh galoppiert genau nach Norden.

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