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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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würde herauskommen.
    »Wie soll ich es denn anstellen?«, wandte sie ein. »Ich muss ihn einfach sprechen.«
    »Du bist eine noch größere Närrin, als ich es für möglich gehalten habe.«
    »Warum?«
    »Weil Sheridan ein Mann ist, den man zu Recht fürchtet, darum. Er ist rücksichtslos.«
    »Er hat wohl keine Monopolstellung auf diesem Gebiet, was ?«
    Rafe schüttelte sie ungeduldig. »Hör mir bitte zu. Trevor Sheridan meidet man am besten wie die Pest. Auf alle Fälle solltest du erkennen, dass Ansprüche auf >Familienbindungen< ziemlich häufig sind und sich genauso häufig als falsch heraussteilen. Du müsstest schon bei Sheridans Anwälten beginnen, nicht bei ihm.«
    »Ja«, stimmte sie einen Moment später zu. »So werde ich es machen, du hast Recht.«
    Als Rafe sie zum Eingangstor zurückführte, bemerkte sie einen in den Nachthimmel schießenden Funkenstreifen etwa einen Block von ihnen entfernt. Eine Gruppe von Männern stand um eine Art Leuchtfeuer herum, das mitten auf der Allee errichtet worden war. Die Männer wiederum waren von einer Reihe Polizisten umgeben, die Schrotflinten und Knüppel schwangen. Sie konnte einen wirren Tumult von geschrienen Spötteleien und Flüchen hören, die Worte waren jedoch auf diese Entfernung hin nicht zu verstehen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte sie Rafe.
    »Das sind Hafenarbeiter, die den >Bossen< grausame, arbeiterfeindliche Taktiken vorwerfen. Ihre eigenen Gewerkschaften werden selbstverständlich von aufrichtigen, friedliebenden Engeln geleitet. Komm schnell - hier kommt Ihre Herrlichkeit.«
    Caroline und Ward waren in der Nähe des Tores stehen geblieben, als sie die beiden aus der Dunkelheit näher kommen sahen. Rafe schaute zu McCallister hinüber, der wiederum seine Augen nicht von Mystere abwenden konnte.
    »Vorsicht, Ward«, lachte Rafe, »Sie haben einen lüsternen Blick. Bringen Sie sich lieber wieder unter Kontrolle und heben sie ihn für Ihre Frau auf.«
    Caroline war jedoch nicht in der Stimmung, Rafe das Kommando übernehmen zu lassen.
    »Habt ihr zwei schon über ein Datum gesprochen?«, erkundigte sie sich ohne Vorrede bei Rafe.
    »Tut mir Leid, Caroline, in unserem berauschenden Freudentaumel haben wir-«
    »Eine Juni-Braut würde zwar allen gefallen«, überfuhr sie ihn, »aber das ist noch fast ein Jahr hin. Der kommende September wäre doch ideal, was meint ihr? Die furchtbare Hitze wird sich gelegt haben, und ihr könnt trotzdem noch vor dem Winter eine nette Hochzeitsreise planen.«
    Rafe war nicht länger zum Scherzen aufgelegt, denn es lag nicht die geringste Spur von Ernsthaftigkeit in Carolines Stimme.
    »Aber ... September«, gelang es Mystere angesichts Rafes anhaltenden Schweigens schwach zu protestieren. »Das ist ... schon übernächsten Monat, so - so bald schon.«
    Caroline schaute sie unerbittlich an. »Habt ihr zwei übrigens schon ein willkommenes Nebenprodukt eurer Verlobung bemerkt? Man hört inzwischen wieder von etwas anderem als nur von Lady Moonlight.«
    Mystere verließ jegliche Kraft. Nur durch Rafes Unterstützung konnte sie sich aufrecht halten, als in eine bestimmte Befürchtung in ihr hochkam: Caroline weiß es. Irgendwie hat sie es herausbekommen.
    Der Blick der Matrone wandte sich Rafe zu, während sie hinzufügte: »Und das kann für uns nur von Vorteil sein.«
    Es lag eine subtile, jedoch bestimmte Betonung auf dem Wörtchen »uns«, als ob sie Rafe warnen wollte, dem Patriarchat zuliebe auf dem Pfad der Tugend zu bleiben oder sich ansonsten auf verheerende Konsequenzen gefasst zu machen.
    »Kommen Sie mit, Ward«, fügte sie hinzu, und die beiden schwebten davon und ließen Rafe und Mystere so beeindruckt zurück, dass ihnen zunächst die Worte fehlten. Erst nach einer Weile durchbrach Rafe die Stille.
    »>Der Teufel segelt auf einem sinkenden Schiff, und der Ort, an dem er regiert, nennt sich das Reich der Verdammnis^ Das habe ich mal einen Priester von sich geben hören.«
    »Ja«, stimmte Mystere leise zu und betrachtete sein fein geschnittenes Profil im Mondlicht. »Aber welchen Teufel muss ich eigentlich fürchten?«
    »Wir sind Legionäre«, versicherte er ihr. »Führ dich vernünftig auf, und sei verdammt vorsichtig mit dem, was du zu wem sagst, Sheridan eingeschlossen. Caroline hat es uns gerade klar gemacht: Wir erkaufen uns ihr Schweigen, indem wir einen Hochzeitstermin im September verkünden. Also werden wir mitmachen.«
    »Solange zumindest, bis du etwas anderes entscheidest, ist es nicht

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