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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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dann? Schließlich bin ja nur ich da. Nur ich.«
    Die Tränenflut brach sich wieder Bahn, und Katy fiel Matthew in die Arme, als die Schluchzer ihren Körper schier schüttelten. Sie saßen auf der Kante ihres Betts, als er sie langsam wiegte, und sie vergrub ihren Kopf in seinem gebügelten, mit einem Monogramm bestickten Taschentuch.
    Eine gute halbe Stunde lang fiel kein Wort, bis Katy völlig erschöpft war. Sie saß da und zerknüllte in ihrem Schoß sein durchweichtes Taschentuch und schniefte gelegentlich, während er ihr sanft über den Rücken strich.
    »Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?«, fragte
Matthew schließlich, als er meinte, dass die Tränen gänzlich versiegt waren.
    Katy nahm einen Anlauf, wurde aber gleich zu Beginn ihrer Erzählung von einer weiteren Welle der Verzweiflung gepackt, die es ihr unmöglich machte, zu sprechen. Sie warf sich auf ihr Bett und hämmerte auf die Kissen.
    »Ich bin so mies, so mies«, kam ein gedämpftes Heulen. »Was habe ich getan? Ich habe niemanden verdient! Ich habe ein solches Chaos angerichtet«, sagte sie schließlich und hob den Kopf.
    »Dann hat er dich also verlassen?«, fragte Matthew.
    »Ja, sicher. Würdest du das nicht auch tun? Er weiß alles, Matthew. Er weiß, dass du der Vater sein könntest. Warum hast du ihm erzählt, dass wir miteinander geschlafen haben?«, fragte sie wütend. »Warum, Matthew? Er musste es erfahren – das ist mir jetzt klar. Er hat mir das klargemacht, aber ich hätte es ihm sagen sollen, nicht du! Woher hast du das Recht genommen, es ihm zu erzählen? Du Mistkerl. Du absoluter Mistkerl!«
    Sie begann, mit aller Kraft auf seine Brust einzuschlagen, bis er sie an den Handgelenken zu fassen bekam.
    »Es tut mir leid, es tut mir wirklich leid. Ich war betrunken – und ich war wütend auf Alison, weil sie mich vor allen wie ein Kind behandelt und mich wegen des Wodkas abgekanzelt hat. Dann kam Ben in die Toilette und verspottete mich. Er hat mir erzählt, dass du mich heute keines zweiten Blickes würdigen würdest, weil ich viel zu langweilig sei, also … Also konnte ich nicht anders. Ich musste die Sache geraderücken, oder? Ich war blöd, und es war ein Fehler. Es tut mir leid, Katy, es tut mir schrecklich leid.«

    Sie sackte in sich zusammen und verbarg ihren Kopf in den Händen.
    »Weißt du was, eigentlich spielt es gar keine Rolle. Er hätte es sowieso irgendwie herausgefunden. Wie ich um alles in der Welt glauben konnte, dass ich ein solches Geheimnis bewahren könnte, ist mir völlig schleierhaft. Wie man sich bettet, so liegt man, heißt es so schön, und jetzt muss ich es wohl aushalten. Es ist mein Problem.«
    »Nein, es ist nicht nur dein Problem, es ist ebenso meines«, erwiderte er, schlang einen Arm um sie und legte eine Hand auf die ihre. »Wir haben uns das eingebrockt, alle beide. Ich werde nicht abhauen und dich allein mit dieser Sache klarkommen lassen. Mir wird schon etwas einfallen. Ich werde für dich sorgen, Katy, irgendwie. Ich habe dich all die Jahre im Stich gelassen und werde es nicht noch einmal tun. Es muss einen Weg geben. Du musst das nicht ganz allein ausbaden.«
    Die Tränen liefen Katy nun lautlos übers Gesicht, als sie zu Matthew aufsah. »Aber du hast eine Frau und Zwillinge, die unterwegs sind.«
    »Lass das meine Sorge sein, Katy. Das Kind könnte von mir sein, Katy. Ich werde nicht davonlaufen. Dazu kannst du mich nicht bringen. Ich werde für dich sorgen, Katy, ich verspreche es dir.«
    Er neigte sich zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die heiße, nasse Wange, was zu seiner Beunruhigung die lautlosen Tränen nur noch vehementer fließen ließ.
    »Es tut mir leid«, sagte sie – eine leise Entschuldigung, weil sie die Kontrolle über ihre Gefühle verloren hatte.
    »Nein, mir tut es leid«. Er neigte sich erneut vor, und dieses Mal drückte er seine Lippen fest auf die ihren.

    Sie leistete einen Moment lang Widerstand und gab dann der beruhigenden Wärme seines Mundes nach.
    Seine Hände kreisten weiterhin über ihren Rücken, und sie fühlte sich benommen und wunderbar schläfrig. Plötzlich erschien wie aus dem Nichts Bens Gesicht vor ihrem geistigen Auge, und sie schreckte zurück, als hätte sie ein elektrischer Schlag getroffen.
    »Halt! Halt, genug! Raus hier. Was tue ich bloß? Ach Gott, ich habe heute nicht schon genug kaputt gemacht?«
    Sie schoss in die Höhe und hastete aus dem Zimmer, während sie Matthew anbrüllte, er solle sich davonmachen.
    Als

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