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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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vielleicht, morgen … all die kommenden Morgen. Aber nicht heute, auf keinen Fall.
    Ein Lächeln spielte um ihren Mund. Natürlich war es unglaublich dumm, verrückt und schwach von ihr gewesen, aber sie konnte es nicht bereuen. Nicht, wenn ihr ganzer Körper jubilierte. Der Blick, mit dem sie das schöne Gesicht musterte, wurde weich.
    „ Ma belle …“
    Auch Guy war aufgewacht und hielt ihre Augen sofort gefangen. Alexa glaubte in den grünen Tiefen zu versinken, bis sie kaum noch atmen konnte.
    Ihre Lippen verschmolzen, und sie fühlte süße Wärme durch ihren ganzen Körper fluten. Als er den Mund schließlich von ihrem löste, stand Bedauern in seinem Blick.
    „Ich kann nicht bleiben und das tun, was ich tun möchte. Zu schade.“
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf, doch weder seine Blöße noch sein Zustand machten ihn verlegen, während Alexas Wangen sich röteten.
    „Ja, ich kann es nicht verheimlichen“, gestand er bedauernd. „Ich würde viel darum geben, jetzt zu bleiben. Doch es ist nicht möglich. So kann ich dich nur bitten, mir die mangelnde Aufmerksamkeit zu verzeihen, ma belle .“
    Damit verschwand er im Badezimmer, und eine Minute später hörte Alexa die Dusche rauschen. Sie blieb reglos liegen, erschlagen von einer Verzweiflung, die in keinem Verhältnis zu seiner höflichen Entschuldigung stand. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, doch es fühlte sich an, als hätte eine Peitsche ihr Herz getroffen.
    Nein!
    Woher dieser stumme Aufschrei kam, wusste sie nicht. Sie wusste nur, dass es unbedingt notwendig war, damit umzugehen. Ebenso wichtig war es, dass sie das momentane Alleinsein nutzte. Sie schlug die Bettdecke zurück, sammelte ihre Sachen ein und zog sich an – die Abendgarderobe von gestern, es ließ sich nicht ändern, so absurd es auch schien.
    Als sie den Reißverschluss des teuren Kleids schloss, kehrte die Verzweiflung zurück und wollte sie erdrücken. Als das Anrüchige der Situation sie einholte, schloss sie die Augen.
    Ein One-Night-Stand, mehr war sie für ihn nicht gewesen. Eine angenehme Abwechslung, eine Frau, die gerade zur Verfügung gestanden hatte. Gut genug für die Nacht mit einem Mann, der sich normalerweise mit Filmstars umgab, und das auch nur, weil er sie entsprechend seines Standards ausgestattet hatte. Jetzt, da sie ihren Zweck erfüllt hatte, musste sie nur ihre Blöße bedecken und sich aus dem Bild entfernen.
    Nein, so war es nicht gewesen! Zumindest nicht für sie. Sie würde nicht zulassen, dass solche Gedanken das Wunder, das sie letzte Nacht erlebt hatte, ins Geschmacklose verkehrten. Natürlich war das Interesse eines Mannes wie Guy de Rochemont an ihr nur flüchtig, aber das machte das Geschehene nicht billig. Alles in ihr bewies, dass es nicht so gewesen war.
    Der Stoff des Kleids schimmerte fein und erinnerte sie daran, wie sie gestern ausgesehen hatte. Mit geschickten Fingern fuhr sie sich durch das Haar, flocht es zu einem langen Zopf, den sie sich über die Schultern nach vorn zog. Ja, so sah sie annehmbar aus, ordentlich und gezähmt. Das Make-up um ihre Augen war verschmiert, doch das ließ sich mit einem Papiertaschentuch beheben, zumindest ausreichend für den Nachhauseweg.
    Sie schlüpfte in die Abendschuhe, nahm ihre Tasche auf, bereit zu gehen, ruhig und gefasst.
    Im selben Moment öffnete sich die Tür des Badezimmers und Guy kam ins Zimmer, in einem weißen Bademantel. Sein Haar war nass vom Duschen, an seinen langen Wimpern hingen noch Wassertropfen. Alexa schnappte unhörbar nach Luft. Für einige wenige wundervolle Stunden hatte sie ihn in ihren Armen halten dürfen.
    Nun war der Morgen angebrochen, und die Realität übernahm wieder.
    „ Chérie , du brauchtest dich nicht so zu beeilen!“ Er klang amüsiert und gleichzeitig bedauernd. Er ging zu einem Schrank und zog die Türen auf. Mehrere Anzüge hingen akkurat zur Auswahl bereit. „Du hättest im Bett bleiben und in Ruhe frühstücken sollen. Ich bin es doch nur, der so früh gehen muss.“
    „Nein, das ist schon in Ordnung so.“ Ihre Stimme klang gefasst und gelassen, so als wäre es nichts Außergewöhnliches, Guy de Rochemont in seiner Hotelsuite beim Anziehen zuzusehen. „Ich muss heute ebenfalls viel erledigen. Ich werde das Kleid reinigen lassen und zusammen mit den Accessoires an dein Londoner Büro schicken.“
    Während er sich das Hemd zuknöpfte, sah er sie überrascht an. „Es gefällt dir nicht? Das hättest du sagen sollen, die Stilistin

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