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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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verdrängte ein anderes Gefühl den Schock.
    So etwas hatte sie noch nie erlebt! Natürlich war sie schon geküsst worden, aber so etwas hatte sie dabei niemals empfunden. Es war die leichteste, die samtenste aller Berührungen, nur der leise Druck seiner Finger an ihrem Nacken, am empfindsamsten Punkt. Sie spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte, ihr Körper nachgiebig wurde und ihr Verstand sich verflüchtigte.
    Und langsam, unendlich langsam, vertiefte er den Kuss und raubte ihr damit auch noch den letzten Rest Vernunft.
    Später konnte sie nicht sagen, wie lange es gedauert haben mochte oder wie es passiert war, dass sie nicht mehr vor der Tür stand, sondern auf mysteriöse Weise in einen Raum gelangt war, den ein breites Bett dominierte. Auf dieses Bett drückte Guy de Rochemont sie sanft nieder, und dort liebte er sie mit exquisiter Meisterschaft. Und es gab nichts, was sie dem hätte entgegensetzen können. Denn mit jeder Zelle ihres Wesens, mit dem Kern ihres Seins wusste sie, dass sie in ihrem ganzen Leben nie etwas Erleseneres erfahren hatte.
    Jetzt, wo sie nach dieser glorreichen Nacht zum ersten Licht des Tages die Augen öffnete und ihr Verstand wieder zurückkehrte, spürte sie nichts als maßlose Ungläubigkeit.
    Wie war es geschehen? Wie konnte es sein, dass es tatsächlich passiert war? Sie hatte mit Guy de Rochemont geschlafen? Undenkbar!
    Nur … es war nicht undenkbar, im Gegenteil. Ihr ganzer Körper trug Zeugnis von der letzten Nacht, und Alexa schwelgte in Erinnerungen, so köstlich, so außergewöhnlich, dass es ihr schwerfiel, sie für real zu halten. Und doch waren sie es …
    Hände, schlank und kräftig, die über ihre bloßen Arme streichelten. Lange Finger, die sanft über ihre Haut glitten. Lippen, weich wie Samt, die über ihren Körper wanderten, ihre Sinne zu einer rauschenden Symphonie aufspielen ließen und Empfindungen in ihr weckten, die sie nie für möglich gehalten hatte. Fingerspitzen, die jede Rundung erkundeten, jede geheime sinnliche Stelle fanden. Ihre Brüste, die sich seiner Berührung entgegenbäumten, mit harten Perlen, die er reizte und liebkoste. Und seine Hand, die sich zwischen ihre nachgiebigen Schenkel stahl, um sie für seine Inbesitznahme vorzubereiten.
    Allein die Erinnerung weckte erneut ihre Lust. Ich ahnte ja nicht, dass es so sein kann.
    Eine enorme Verwunderung erfüllte Alexa und verstärkte nur das Unverständnis für ihre Anwesenheit hier. Ihr eigentliches Selbst wusste genau, welch verrückte Dummheit es gewesen war, mit Guy de Rochemont ins Bett zu fallen. Sie wusste, sie sollte zusehen, aus diesem Bett herauszukommen, sich schnellstens anziehen – die Kleider, die er ihr zuerst angezogen hatte, um sie ihr dann wieder auszuziehen – und das Hotel mit so viel Würde, wie sie zusammenklauben konnte, verlassen. Und doch tat sie es nicht. Sie konnte es einfach nicht tun, wenn sie sich so einzigartig, so wunderbar matt und zufrieden fühlte.
    Stattdessen gab sie dem Drang nach, den Kopf zu wenden, um den Mann anzusehen, der an ihrer Seite lag. Und ihr Atem stockte. Großer Gott, er war perfekt! Etwas regte sich in ihr, etwas Unbekanntes, das sie nicht bestimmen konnte. Leicht wie ein Windhauch, der über einen still daliegenden See fuhr und sanfte Wellen schlug, fühlte es sich an.
    Sie studierte das Gesicht, das sie schon so oft skizziert hatte, dessen Essenz sie vergeblich auf Leinwand zu übertragen versucht hatte. Noch nie war sie Guys Gesicht so nah gewesen. Sie brauchte nur die Hand zu heben, und sie könnte die seidigen Locken aus seiner Stirn streichen …
    Er schlief tief und fest. Sie sah das ruhige, rhythmische Heben und Senken seiner Brust bei jedem Atemzug, sah den Puls an seinem Hals schlagen, fühlte seinen warmen Atem auf ihrem Handrücken. Das Gefühl von Intimität überwältigte sie. Sie wünschte, dieser Moment würde nie vorübergehen, wünschte, sie könnte ewig diese außergewöhnliche Perfektion und männliche Schönheit anschauen. Und sie war dankbar für diese eine Nacht, die ihr als Geschenk des Schicksals in den Schoß gefallen war.
    Denn mehr würde es nicht sein, das wusste sie. Aus welchem Grund auch immer Guy de Rochemont sie nicht nach Hause geschickt, sondern mit hergenommen hatte … es war nicht mehr als Füllen einer leeren Nacht, das Sättigen eines flüchtigen Appetits gewesen.
    Ich war verrückt, es geschehen zu lassen. Aber nun ist es geschehen, und ich bereue es nicht. Zumindest nicht hier und jetzt. Später

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