Diese Nacht gehoert der Liebe
berührte zart ihre erhitzte Haut und stimmte die Musik der Berge, der Bäume und des Himmels an. Hier war er zu Hause und lebte. Bei Maggie.
Der Himmel war klar, aber Maggie war überzeugt, Donner hatte den Boden erschüttert, und Blitze zuckten über ihr.
Sie hörte ihn ihren Namen rufen, spürte, wie die Erregung mit jedem Stoß wuchs. Sie klammerte sich an seine Schultern und nahm ihn noch tiefer in sich auf. Ihr Atem kam stoßweise und flach, ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust. Ihre Gefühle waren entfesselt und ebenso gewaltig wie die Berge um sie he rum. Maggie überließ sich dem Sturm ihrer Empfindungen. Liebe erfüllte sie und beherrschte ihr ganzes Sein. Für sie gab es nur Nick.
Für immer und ewig.
Sie bog sich ihm entgegen, stöhnte laut, fühlte die Anspannung ihres Körpers, erlebte ihren Höhepunkt im selben Moment, als Nick seiner Leidenschaft freien Lauf ließ.
Sie lagen eng umschlungen da, während die Luft ihre erhitzten Körper kühlte. Maggie fröstelte unwillkürlich, wollte aber nicht, dass Nick sich von ihr löste. Doch er hüllte sie fürsorglich in die Decke und nahm sie erneut in seine Arme. Sie fühlte seinen kräftigen Herzschlag und lächelte beglückt über die Zufriedenheit und Ruhe, die sie empfand.
„Donnerwetter!” flüsterte er heiser.
Sie lachte leise. Das war wohl kaum poetisch, aber durchaus zutreffend. „Ja”, erwiderte sie leise. „Donnerwetter.”
Es gab andere Worte, die ihr dafür einfielen. Liebe. Glück. Seligkeit.
Täuschung.
Das Wort traf sie wie ein Faustschlag in den Magen. Wie konnte sie sich glücklich oder gar selig fühlen, solange es unverzeihliche Lügen zwischen ihnen gab? Hatte Nick nicht mehr verdient?
Die Brise strich erneut über sie hinweg, und die Bäume schüt telten ihre Zweige wie mahnende Finger. Die Ruhe, die Maggie gerade noch verspürt hatte, verwandelte sich in kalte Angst. Er hatte mehr verdient, aber sie war nicht sicher, ob sie den Mut besaß, es ihm zu geben.
11. KAPITEL
Nick hatte wieder den Traum. Diesmal jedoch realistischer als jemals zuvor. Er befand sich im Wald, und es war dunkel. Mond licht schimmerte durch die Bäume. Er hielt eine Frau in seinen Armen, schmeckte den Wein auf ihren Lippen und fühlte ihre glatte seidige Haut unter seinen Fingern. Er hörte ihr tiefes, kehliges Seufzen, und wie zuvor konnte er weder ihr Gesicht sehen noch mit ihr sprechen.
Nebel schwebte über dem Waldboden, verdichtete sich und stieg auf wie dunkle, graue Säulen. Die Frau kehrte ihm den Rücken und tauchte in den Nebel ein. Er wollte sie rufen, aber es kam kein Laut über seine Lippen. Er wollte ihr folgen, aber die Beine gehorchten ihm nicht. Und wie sonst auch, wachte er auf, schweißgebadet und mit rasendem Herzen.
Fluchend schaltete Nick die Nachttischlampe an, fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und warf einen Blick auf den Wecker. Vier Uhr morgens. Verdammt. Immer um vier Uhr morgens. Er atmete tief durch und wartete, bis seine Hände nicht mehr zitterten, ehe er nach der Jeans griff. Schlafen konnte er nicht mehr. Das wusste er inzwischen. Er konnte ebenso gut aufstehen und etwas tun.
Er stolperte in die Küche und setzte sich einen starken Kaffee auf. Koffein half ihm immer, die Müdigkeit zu vertreiben.
Aber diesmal war alles so wirklich gewesen, überlegte er und rieb sich mit der Hand über die bloße Brüst. Noch immer glaubte er das Parfüm der geheimnisvollen Frau aus seinem Traum riechen und hörte, wie sie ihn rief. Er konnte bloß nicht ihr Gesicht sehen.
Er wusste, dass es nicht Maggie war. Schließlich hatte er den Traum schon seit fünf Jahren, seit jener Nacht mit seiner mysteriösen Besucherin. Aber er hatte noch nie so oft und so lebhaft von ihr geträumt wie in letzter Zeit, seit Maggie aufgetaucht war.
Er war überzeugt, dass er den Traum nur so häufig hatte, weil sie nächste Woche abreisen würde. Sie würde ihn verlassen wie die Frau damals im Hotel. Er war über die Maßen enttäuscht, nervös und irritiert, da Maggie durch nichts angedeutet hatte, dass sie ihre Meinung ändern würde. Gestern Abend, als er sie und Drew zu einem Eis eingeladen hatte, hatte sie mehrmals New York erwähnt, sogar von ihrem Job gesprochen. Themen, die sie sonst nicht anschnitt, wenn sie nicht danach gefragt wurde. Ihm war sofort klar, was sie damit bezweckte - sie wollte ihn daran erinnern, dass ihre gemeinsame Zeit sich dem Ende zuneigte.
Er öffnete eine Schublade und holte eine kleine schwarze
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