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Dieser Kuß veraendert alles

Dieser Kuß veraendert alles

Titel: Dieser Kuß veraendert alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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Fortschritte", sagte er und ging in den Keller.
    Tate brauchte den größten Teil des Vormittags, um die Futtertröge zu reparieren und aufzustellen. Als er zurückkam, wartete sein Essen auf ihn, aber das Haus war leer. Jody spielte mit einer ganzen Flotte von Spielzeuglastwagen vor der Scheune, und Amy saß drinnen auf einem Strohballen, mit den Schultern eines hundertsiebzig Pfund schweren Schafs auf dem Schoß.
    "Was zum Teufel tust du da?"
    "Das arme Baby hatte einen Nagel im Huf."
    Er ging neben ihr in die Hocke, zog einen Handschuh aus und legte die Hand schützend auf ihren Bauch. "Das Baby ist hier", sagte er streng und berührte mit der freien Hand den Fuß des Schafs. "Und das ist ein Huf. Der Huf könnte das Baby treten."
    "Der Huf gehört einem Schaf, keinem Pferd und keiner Kuh.
    Schafhufe müssen jeden Herbst gekürzt werden", erklärte sie, während sie das Messer wieder ansetzte. "Und da wir sie verlegen wollen, muss ich es jetzt tun."
    "Das darf nicht wahr sein!" explodierte er. Das Schaf schnüffelte an seiner Jacke und ließ sich von seinem Protest ebenso wenig beeindrucken wie Amy. "Ein Huf ist ein Huf." Er setzte sich neben sie auf den Strohballen. "Warum zeigst du mir nicht kurz, wie man es macht, und dann gehst du und..."
    "Ich mache es immer selbst, zweimal im Jahr, und habe mir dabei noch nie weh getan. Es sind sanftmütige Tiere, Tate."
    "Erzähl das den beiden Böcken, die ich gerade getrennt habe."
    "Nun ja, die Böcke..." Sie inspizierte den inneren Huf. "Um diese Jahreszeit rennen sie mit den Köpfen gegeneinander. So sind Männer eben." Sie warf ihm einen spöttischen Blick zu.
    "Du kannst die Böcke übernehmen."
    "Es gibt noch etwas, dass für Männer typisch ist." Er legte den Arm auf die Knie und zog sich den zweiten Handschuh aus.
    "Wenn wir eine Frau in deinem Zustand sehen, wollen wir sie in Watte packen und beschützen, bis alles..." Er schlug sich mit dem Handschuh auf die Handfläche. "Bis alles vorüber ist."
    "Und eine Frau in meinem Zustand hat eine Menge Energie, vor allem, wenn die Zeit knapp wird. Sie will sicher sein, dass alles in Ordnung ist, bevor sie niederkommt. Und die Natur sorgt offenbar dafür, dass sie dazu genug Energie hat." Sie sah zu ihm auf. "In Watte kann ich nicht atmen. Du brauchst deinen Freiraum, Tate. Lass mir meinen."
    "Ich lasse dich mir zeigen, wie man das hier macht", sagte er und hob das Schaf auf seinen Schoß. Ein Huf war schließlich ein Huf, und bei Pferden hatte er das oft genug gemacht. Er streckte die Hand nach dem Messer aus.
    "Ich hätte dich sowieso gebeten, mir beim Einfangen zu helfen. Das hier hat gelahmt, also war sie langsamer als ich." Sie gab ihm das Messer. Widerspruch war sinnlos, und sie wusste, dass sie ihm nichts erklären brauchte. "Ich bin es gewöhnt, alles allein zu machen. Aber Jody ist eine Hilfe. Er kann den Lämmern die Flasche geben. Er kann..."
    "Jody ist ein kleines Kind." Zu jung, um die Aufgaben zugeteilt zu bekommen, um die er immer bettelte. Tate wusste noch, wie es war, Pflichten zu übernehmen, die dafür sorgten, dass ein Junge sich wie ein Mann fühlte. Erst war es ein berauschendes Gefühl gewesen, doch wenn man eine Pflicht erst einmal übernommen hatte, gab es kein Zurück mehr. Jedenfalls war es bei ihm so gewesen.
    Er lächelte ihr noch einmal zu und machte sich an die Arbeit.
    Kurz darauf waren die Hinterhufe gekürzt, und er ließ das Schaf frei.
    "Wann willst du sesshaft werden?" fragte sie plötzlich. "Für länger als ein paar Monate, meine ich."
    "Das klingt, als würdest du davon ausgehen, dass ich es früher oder später tun werde." Das Stroh raschelte, als er die Knie anzog, um die Arme darauf zu stützen. "Findest du, dass jeder Mann irgendwann sesshaft werden sollte?"
    "Ich weiß, dass nicht alle Männer es wollen. Einige wollen auf nichts verzichten."
    "Ken war nicht so", fuhr sie fort. "Er hatte eingebaute Wurzeln. So etwas gefällt mir. Es gab mir ein Gefühl von Sicherheit. Komisch, nicht?"
    "Wieso?"
    "Weil er mich dann doch noch verlassen hat." Sie sah zur Seite. "Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe. So etwas darf man nicht sagen."
    "Aber es stimmt. Er ist fort, und du bist noch hier."
    "Er wollte mich nicht verlassen", sagte sie traurig. "Er wusste nicht, dass er mich mit zwei Kindern zurück lässt. Und er wollte bestimmt nicht, dass es für uns so... verdammt schwer wird."
    Er griff nach ihrer Hand, und sie schüttelte abwehrend den Kopf. "Komm schon, Amy. Sag es so, wie

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