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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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streifte. »Hier hab ich‘s ...«
    »Beeil dich! Gib‘s mir!«
    »Bring mich erst zur Farm.«
    »Her mit dem Geld, sofort! Sonst schlage ich dich windelweich.«
    Das meinte er offensichtlich ernst. Riley zog die Geldscheine aus ihrem Socken. »Sobald wir da sind, kriegst du‘s.«
    »Gib‘s mir jetzt!«, befahl er und verdrehte ihr Handgelenk. Sie roch Käsecracker in seinem Atem und irgendetwas Säuerliches. »Lass es los!« Gewaltsam zwang er ihre Finger auseinander und entwand ihr das Geld. Dann öffnete er ihren Sicherheitsgurt, griff über sie hinweg und stieß die Beifahrertür auf. »Raus!«
    Von kaltem Entsetzen erfüllt, begann sie wieder zu schluchzen. »Bring mich zur Farm! Tu mir das nicht an!
    Bitte!«
    »Steig aus!« Sal versetzte ihr einen kraftvollen Stoß, sie wollte sich an der Tür festhalten, bekam sie aber nicht zu fassen und fiel auf die Straße.
    »Wenn du das jemandem erzählst, wird‘s dir leid tun!«, schrie er und warf ihren Rucksack aus dem Wagen, schloss die Tür und brauste davon.
    Reglos lag sie in der Straßenmitte, bis das Motorengeräusch verhallte. Außer ihrem eigenen Schluchzen hörte sie nichts. Das war die dunkelste Nacht ihres Lebens. Hier gab es keine Straßenlichter, so wie in Nashville, sie sah nicht einmal den Mond. Nur einen grauen Fleck hinter den Wolken, der der Mond sein musste.
    Als raschelnde Geräusche erklangen, erinnerte sie sich an diesen Film, den sie gesehen hatte. Da sprang ein Kerl aus dem Wald, kidnappte eine junge Frau und brachte sie in sein Haus, wo er ihre Kehle durchschnitt. Bei diesem Gedanken geriet sie in Panik. Sie ergriff ihren Rucksack, sprang auf und rannte über die Straße zu einem Feld.
    In ihrem Ellbogen, der auf dem Asphalt aufgeschlagen war, pochte es schmerzhaft. Auch ihr Bein tat weh, und sie musste so dringend pinkeln, dass sie ihre Unterhose ein bisschen nass machte. Mit zusammengebissenen Zähnen zerrte sie am Reißverschluss ihrer Kordhose. Doch die saß so eng, dass Riley eine ganze Weile brauchte, um sie hinabzustreifen. Während sie sich erleichterte, spähte sie über die Straße in den Wald. Sie fand ein Papiertaschentuch und säuberte sich. Inzwischen konnte sie in der Dunkelheit etwas besser sehen. Obwohl kein böser Mann zwischen den Bäumen hervorschlich, zitterte sie am ganzen Körper.
    Nur gut, dass sie sich die MapQuest-Anweisungen gemerkt hatte. Allzu weit konnte die Callaway Road nicht entfernt sein. Und wenn sie die fand, müsste sie einfach nur 1,3 Meilen bis zur Farm gehen. Keine lange Strecke. Aber sie wusste nicht, in welche Richtung sie sich wenden sollte.
    Sie wischte ihre Nase mit dem Jackenärmel ab. Als Sal sie aus dem Auto gestoßen hatte, war sie ein Stück davongerollt. Deshalb hatte sie die Orientierung verloren. Beklommen schaute sie sich nach einem Schild um. Aber weil die Straße bergauf führte, sah sie nur Finsternis. Würde vielleicht ein Auto vorbeifahren? Aber wenn dann ein Kidnapper am Steuer saß? Oder ein Serienkiller?
    Waren sie bergauf gefahren, als Sals Dad angerufen hatte? Sie war sich zwar nicht sicher, doch sie ergriff ihren Rucksack und machte sich auf den Weg. Hier konnte sie ohnehin nicht bleiben. Beunruhigende Geräusche erfüllten die Nacht, eine gespenstische Eule schrie, Zweige knackten im Wind, raschelnde Lebewesen krochen über den Boden. Hoffentlich keine Schlangen. Vor Schlangen fürchtete sie sich ganz schrecklich. So krampfhaft sie auch dagegen ankämpfte, rang sich doch aus ihrer Kehle ein leises Wimmern.
    Ihre Gedanken wanderten zu ihrer Mom. Als Ava ihr die Neuigkeit erzählt hatte, war Riley zum Papierkorb gerannt, um zu erbrechen. Zunächst konnte sie nur an sich selber denken. Was würde mit ihr geschehen?
    Aber dann erinnerte sie sich an die albernen Lieder, die Mom ihr vorgesungen hatte. Damals war sie ein süßes kleines Mädchen gewesen. Bevor sie zugenommen und ihre Mutter aufgehört hatte, sie zu mögen. Beim Begräbnis stellte Riley sich vor, wie verzweifelt ihre Mom gewesen sein musste, als sich ihre Lungen mit Wasser gefüllt hatten. Da schluchzte sie so laut, dass Ava sie aus der Kirche führte. Danach sagte ihr Dad, sie dürfe nicht zum Grab gehen. Dagegen protestierte Tante Gayle, und es kam zu einem heftigen Streit. Aber ihr Dad fürchtete sich nicht vor Tante Gayle, so wie alle anderen, und Ava brachte Riley nach Hause. Dort hatte sie ihr erlaubt, alle Pop Tarts aufzuessen, und sie schließlich ins Bett verfrachtet.
    Der Wind riss an Rileys zottigen

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