Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
den beiden nur Sticheleien die Arestles sehr amüsierten und die er auch duldete.
„Die Seherin berichtete mir gerade, dass der Anschlag auf das Amazonendorf erfolgreich war.“ Arestles erwähnte dies mit Absicht. Arrogant drehte sich Sigran zu der Seherin herum und applaudierte.
„Oh, erstaunlich dass du nach den ganzen Jahren so etwas noch auf dem Kasten hast. Ich bin beeindruckt“, grinste sie sarkastisch und genoss die hasserfüllten Blicke der Seherin. Sie verabscheute Sigran vom ganzen Herzen und wünschte ihr den Tod an den Hals, einfach alles würde sie zu gerne brennen sehen. Ihr feuerrotes schlaffes Haar, die hinterhältigen braunen Augen, in ihrem langgezogenem Gesicht und ihr überaus dürrer hellhäutiger Körper, der in einem schwarzen Hosenanzug steckte, würden sich auf dem Scheiterhaufen überaus gut machen.
„Irgendwann bist du auch nicht mehr wert, wie ein Haufen Asche der mit dem Winde verweht!“, dachte sie in diesem Moment und verzog aus lauter Abscheu den Mund, doch dies war noch nicht alles.
Arestles bat Sigran um weitere Hilfe und der Mund der Seherin verformte sich vor lauter Protest erneut, schon allein weil er die Förmlichkeiten bei Sigran schwinden ließ. „Ich möchte dass du dir das Schlachtfeld des Amazonendorfes genauer anschaust, die Visionen der Seherin waren etwas undeutlich und trafen zu spät ein. Sie erwähnte junge Frauen, die den Adführer aus Tede vernichteten.“
„Oh!“, jetzt musste Sigran hämisch lachen.
„Seherin, du wirst schlampig, verlässt dich deine Gabe oder bist du es einfach nur leid?“, bevor die Seherin gekränkt antworten konnte, war die Hexe im schwarzen dichten Rauch aufgegangen und einfach verschwunden. Erleichtert atmete sie auf und verließ Arestles ohne ein weiteres Wort.
Sie kehrte zu ihrem Zelt zurück und hoffte auf erneute und deutlichere Visionen, doch das Ergebnis war sehr enttäuschend.
Sigran war nun durch ihre Teleportation im Dorfe der Kalyet eingetroffen und genüsslich und voller Freude wanderten ihre Blicke über die Leichen der Amazonen, Zentaurinnen und der herunter gebrannten Unterkunft. Sigran liebte den Geruch von Blut und niedergebrannten, sie atmete tief ein und streifte gelassen durch das Dorf. Eigentlich war es ein merkwürdiger Anblick, diese große dürre Frau in einem schwarzen Hosenanzug, stolzierte mit ihren schwarzen Boots über Kadaver, lächelte vor Freude und trat nach einigen gefallenen Amazonen die ihr im Weg waren.
„Ich hätte euch noch schlimmeres angetan, aber nein, Arestles musste ja die Ads aus Tede anheuern.“
Leicht beleidigt ging sie weiter ins Dorf hinein, gönnte sich einen Spaziergang durch das Verderben und war an Fizas Zelt angekommen. Natürlich blickte sie kurz hinein. Wieder lächelte sie vor sich hin und genoss den Anblick der überaus verstümmelten Königin und deren Schwester.
Ihre Schädel und Arme waren abgeschlagen, währenddessen man sie brutal aufgeschlitzt und ihre Innereien im Zelt verstreut hatte. Überall hatte sich ihr Blut ausgebreitet und klebte an den umgestoßenen Habseligkeiten der Königin oder an den Zeltwänden.
„Ich wusste gar nicht dass du so hübsch bist Fiza!“, und ohne jede Scheu packte sie nach ihrem Schopf, riss der Königin einige Haare aus und ließ sie in ihrer Hosentasche verschwinden. Vielleicht waren sie für einen weiteren dunklen Zauber zu gebrauchen, Sigran stöberte noch etwas in dem Hab und Gut der Königin, doch dort war nichts von großer Bedeutung. Allerdings überlegte die Hexe ob Fizas blutunterlaufenen und verdrehten Augen für irgendetwas gut waren, doch sie verzichtete auf die Augen und ging mit Fizas Schopf weiter durch das Dorf. Wie eine Irre zeigte sie dem Schopf das verwüstete Dorf und führte Selbstgespräche. „Wenigstens kommst du jetzt noch ein letztes Mal raus, guck dir dein schönes Dorf an- alles steckt so voller Leben. Du kannst darauf sehr stolz sein!“
Sie drehte den Schopf der Königin zu ihrem Gesicht, gab Fizas kalter Nase einen Nasenkuss und warf ihn darauf in ein noch leicht brennendes Zelt. Ohne sich weiter darum zu kümmern ging sie weiter, doch plötzlich stieg ihr ein überaus merkwürdiger Geruch in die Nase. Verstört blickte sie in die Dunkelheit und durch das restliche Flammenmeer. „Was ist hier los?“, flüsterte sie und strich durch ihr rotes langes Haar. Dies war das allererste mal in achtunddreißig Jahren, dass sich die Hexe richtig unwohl fühlte. Sigran ging zögernd diesem Geruch
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