Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
nach und war überrascht, dass dieser bei jedem Schritt stärker wurde. Es traf sie wie ein Blitz, ihr wurde schwindelig und der Geruch ätzte sich fast in ihre Nasenschleimhäute. In Sigran stieg eine leichte Angst auf, als der Geruch sich in einen Duft des Ekels und der Unterlegenheit wandelte.
+Es war eine Mischung aus altem Blut und Hyazinthen+
+Sigran hasste Blumen, aber Hyazinthen hasste sie wie die Pest+
Konnte man so einen Duft beschreiben?
Etwas torkelnd und mit einem unwohlen Gefühl ging sie dem verbotenen Weg nach und fand die Hufabdrücke der Zentaurinnen, die fast durch die riesigen Fußabdrücke der Ads zertreten waren.
„Dann bin ich hier also richtig!“, lachte Sigran und versuchte auf jedes noch so kleine Zeichen zu achten. Kurz hatte sie daran gedacht zu Arestles zurück zu kehren, aber was hätte sie ihm sagen sollen?
Sigran war eine mächtige Hexe und wie würde es wohl aussehen, wenn sie Arestles berichten würde dass sie zurückgekommen war, weil sie sich unwohl fühlte.
„Er würde mich auspeitschen lassen und der stinkenden Seherin den Vortritt lassen!“, grummelte Sigran unzufrieden und ging den Hufen und Fußabdrücken immer weiter in den Wald nach, immer wieder sprach sie zu sich selbst und verspottete die Seherin.
„Wenn ich sie nur aus dem Weg räumen könnte..“, sie stockte als sie unerwartet vor dem Kadaver der gefallenen Zentaurin Zandra stand. „Dummes und machtloses Getier“, murmelte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und riss Zandra das schwere Schwert aus dem Torso und drückte ihre Boots in Zandras Magengegend. Die Zentaurin lag seitlich in ihrem eigenen Blut und ihre Pfeile und dessen Köcher waren um sie verstreut gewesen. Ihr blondes Haar hatte sich rot gefärbt und ihr Gesicht war von etwas Schnee bedeckt gewesen und bläulich geworden. Zandra hatte Wortwörtlich bis zum letzten Atemzug den Weg versperrt und für die Mädchen gekämpft. „Hättest dich besser nicht einmischen sollen“ und mit ging mit dem Schwert gelassen weiter.
Darüber hinaus stand sie erneut vor einer üppigen Blutfläche und zwar vor der, in der Jazz vor einigen Minuten noch gelegen hatte. Wieder schmunzelnd blickte sie umher und erspähte Jazz Unterarm.
Sie beugte sich hinab und begutachtete ihn und bewegte ihn mit dem Schwert immer hin und her, sie stellte fest dass er schon wie Zandras Gesicht, bläulich verfärbt war und anfing zu versteifen. Da ihr Fund in ihren Augen nicht wirklich aufregend war, schritt sie weiter durch den Wald, da schlug ihr etwas ins Gesicht, erst kam ihr der Gedanke einen Zweig gestriffen zu haben. Doch alle Bäume und Sträucher lagen weiter von ihr entfernt.
„Was hast du hier zu suchen?“, keifte eine kleine Kinderstimme plötzlich, die immer wieder um Sigrans Ohren huschte und sie zur Weißglut trieb.
„Was geht es dich an, fremde Stimme?“ Sigran blickte durch den Wald, doch niemand erschien hier. „Du bist hier nicht erwünscht altes Hexenweib und wirst es auch niemals sein!“, die Stimme des Kindes wurde langsam zornig, denn Sigran ignorierte sie, da der merkwürdige Geruch zu schwinden schien. „Ich habe keine Zeit für deine Kinderspiele, also mach dass du weg kommst“, antwortete die Hexe mit einem scharfen Unterton und lag weiterhin auf der Lauer.
„Du wirst hier nichts finden Brut von Arestles, niemand will dich hier haben. Sie dulden es nicht.
Hast du gehört!“, und jetzt musste Sigran lachen.
„Brut von Arestles, dass finde ich ja mal süß. So hat mich noch keiner genannt. Ich fasse es als Kompliment auf!“ Sigran ging weiter und folgte dem leichten Duft die Anhöhe hinauf, je höher sie stieg desto mehr Stimmen vernahm sie, doch für so etwas hatte sie jetzt keine Zeit.
„Sie dulden es nicht!“, hörte sie immer wieder rufen und um Klarheit zu schaffen fragte sie die Stimmen dann doch. „Die drei verabscheuen dich, du bist nicht willkommen! Zieh weiter oder es wird dir noch Leid tun!“, da packten die Stimmen nach Sigran.
Sie zogen an Sigrans Haaren und Kleidung und versuchten sie die Anhöhe hinunter zu schubsen.
Doch vergebens, Sigran war stärker und hatte nun die Nase endgültig voll, sie warf das Schwert zu Boden und genau wie Mina zuvor fuchtelte die Hexe mit den Händen in der Luft umher. Doch es gab einen kleinen Unterschied, denn Sigran hatte es mit einer Hand geschafft, eine der Stimmen zu fangen. Darauf
Weitere Kostenlose Bücher