Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
hoch, zerriss dabei den Ärmel ihres schwarzen Pullovers und starrte anschließend auf ihren Arm.
Die nächsten Hiebe brachen Mina die Arme und Leunas spitzen Fingernägel bohrten sich erneut in Minas Fleisch. Glücklich starrte Leuna auf ihre blutverschmierten Finger, die immer weiter an ihren Mund führten. „Es riecht anders“ stellte Leuna feste und leckte vorsichtig an ihren dürren Fingern, als hätte sie irgendwie Angst sich mit Minas Blut zu vergiften.
Mina kroch in der Zeit auf dem Boden herum und versuchte aufzustehen, doch sie schaffte es nicht und behielt Leuna weiterhin im Auge, die gerade ihre Hand saubergeleckt hatte und da überkamen Mina grausame Herzstiche.
Schlagartig sah sie ein verschleiertes und helles Bild vor Augen. Eine abscheuliche Gestalt leckte ein blutgetränktes Schwert sauber und eine vertraute Stimme schrie schmerzverzerrt auf.
Eine Erinnerung drang endlich hindurch und in Minas Inneren fing etwas an zu rebellieren.
Es staute sich an und ließ die in blutrauschfallende Leuna mit gigantischer Kraft an die Waffenwand prallen. Die Kameras hielten alles aus mehreren Blickwinkeln feste und blieben erst bei Minas Gesicht stehen.
Sie filmten ihren starren Blick mit ihren schwarz gewandelten Augen und zum Schluss Leunas Gesicht, weil ihre schwarzen Adern sich langsam zurückbildeten.
Es wurde geklatscht, gepfiffen und dennoch abartig geschimpft.
Doch dies sollte noch nicht alles gewesen sein, Leunas Kleid war am Rücken aufgerissen und entblößten von den Schwertgriffen schreckliche Kratzer, die aber nur leicht bluteten.
Vor Wut begann die Vampirin zu toben und griff sich einen Vorschlaghammer von der Wand.
Dann schrie sie so schrill auf, weil Mina ihren Körper entstellt hatte. „Das wirst du mir büßen du Hure!“ Mit überragender Schnelligkeit sah Mina nur noch wie Luna vor ihr stoppte, mit dem Vorschlaghammer ausholte und auf ihr rechts Bein zielte.
Um ein Uhr früh, kam Mina wieder zu sich, man hatte sie einfach auf den kalten und feuchten Boden gelegt. Er roch nach Eisen und sie schrie vor lauter Schmerzen auf. Die restlichen Gefangenen zuckten ruckartig zusammen, denn dieser übertraf bis jetzt jeden Schrei. Sie konnten die Qualen und den überaus gerade noch geglückten Kampf aus ihm heraushören.
Mina überlegte wann es ihr jemals so ähnlich ging, aber die Schmerzen waren zu unerträglich um weiter darüber nach zu denken. Ihr Gesicht war derart angeschwollen, dass sie noch nicht einmal die Augen öffnen konnte, es war unmöglich gewesen. Mina wollte ihr Gesicht abtasten, aber sie spürte ihre Arme nicht und hatte schon das Gefühl sie im Kampf verloren zu haben, Tränen kämpften sich über ihr geschwollenes Gesicht und stoppten an ihren aufgeplatzten und mit Blut verkrusteten Lippen.
Sie konnte die Unmengen Blut riechen und musste sich übergeben. Bei jedem Würgen stach es in ihrer Brust und in ihrer rechten Seite.
Das Erbrochene bahnte sich einem Weg nach vorne und sammelte sich in den Rillen der Bodenkacheln. Hilflos lag sie dort und rief in einem flach atmenden Ton, nach Seth. Der Einzige der dagegen anging war David, er randalierte in seiner Zelle und schrie immer wieder, dass hier gerade jemand starb.
Einige Minuten verstrichen bis nun endlich jemand kam, doch es war nicht Seth, denn dieser schlief und erholte sich weiterhin von seinem Schwächeanfall.
„Was ist hier los?“, rief ein älterer Mann mit Halbglatze und glitt mit seinem Schlagstock an den Zellen vorbei. Als er dann an Minas Zelle stand war er von ihren Anblick mehr als nur bestürzt.
Ihm drehte sich der Magen und Minas Erbrochenes stieg ihm sofort in die Nase. Hastig durchsuchte er sein Schlüsselbund, aber nach dem Mina immer nach Seth flüsterte, wand er sich von ihr ab und wollte Hilfe holen.
„Was soll das du Wichser!“, rief David ihm sauer hinterher und polterte in seiner Zelle, bis er endlich erkennen konnte, dass jemand zur Hilfe eilte.
Os ranziger Arztkoffer schwankte hin und her und Melinda versuchte Os Tempo standzuhalten.
Sie hasste es schnell zu laufen und hatte außerdem das Gefühl, dass ihre Beine und ihre Lunge bald schlapp machten.
Je näher sie kamen, desto mehr stieg auch ihnen Minas Erbrochenes und deren Blut in die Nase. Melinda öffnete die Zellentür und gab einen kurzen und leisen Schreckenschrei von sich. Das Mina so übel zugerichtet worden war, hatte sie nicht geglaubt und genau dieser Anblick schnürte ihr die Kehle zu. Fassungslos stand sie da und
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