Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
Melinda, wie vorsichtig und sanft sie Minas Gesicht säuberte. Aber dann hörte sie auf einmal auf und wurde kreidebleich.
„Was ist los?“, fragte Seth besorgt und als er näher kam, sah er, dass aus Minas interessanten Gesicht ein riesiges und deformiertes Etwas geworden war. Ein großes Geschwür mit klaffenden Wunden, einer gebrochenen Nase und einem rechten Augenlid, was eingerissen war und etwas herunter lappte. Sogar ihre Piercings waren vom Fleisch verschlungen worden.
„Ein Wunder dass Leuna ihr die noch nicht herausgerissen hat“, dachte Seth.
Ihr gesamtes Gesicht war so deformiert gewesen, dachte Melinda dass noch nicht einmal ein Chirurg etwas daran retten konnte. Aber auch James teilte ihre Meinung.
„Wenn du willst kann ich dich ablösen“, schlug Seth vor und Melinda überreichte ihm das blutverschmierte Tuch. Seth setzte sich zu ihr auf den Boden und tupfte vorsichtig ihre Wunden ab, beruhigend redete er auf Mina ein.
Melinda hatte bis jetzt noch nie an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt, doch hier traf es eindeutig zu, auch wenn dies nur von Seths Seite aus ging. „Er wird daran zugrunde gehen, wenn sie stirbt oder vielleicht verkauft wird.“
Melinda senkte ihren Kopf und half James weiter.
Nach dem sie mit ihrer Arbeit fertig waren, lehnten sich Melinda und James an die Zellentüre.
„Und was nun?“, fragte James vorsichtig, „wollt ihr sie jetzt da so liegen lassen?“ Melinda zuckte mit den Schultern und da kam ihr die Idee. „Was ist wenn wir meinen Dad um eine Pritsche fragen?“
Die andern beiden seufzten und glaubten nicht wirklich daran. „Aber es wäre besser- oder nicht?“, kauerte Seth und tastete nach seinem Handy und rief seinen Stiefvater an.
Doch Xel war natürlich nicht damit einverstanden, obwohl Melinda Mina am leben erhalten sollte.
„Sollen wir der Schlampe nicht direkt ein Penthouse aus der Zelle machen! Hör mal Arschloch! Diese eine Nacht kann sie auf oder neben dir und Melinda liegen. Für wie dumm hältst du mich eigentlich“, schrie er in sein Handy, auch Melinda und James konnten jedes Wort mitverfolgen.
„Außerdem was machst du denn da? Hab ich dir gesagt du sollst helfen? Ach fick dich!“, dann legte
Xel wütend auf.
„Du reißt dir für die Kleine echt den Arsch auf Seth, aber warum?“, Seth Blicke sagten auf einmal alles. „Oh Seth- scheiße, du bist in die Kleine verschossen!“, feierte James schon fast.
Seth wusste nicht was er sagen sollte und Melinda schwieg, dafür konnte James nicht aufhören zu reden.
„Wegen ihr das ganze Drum und Dran? Du kannst mir nicht erzählen, dass du das nur machst um Melinda unter die Arme zu greifen“, er zwinkerte, „sei mir nicht böse Seth, aber sie ist nur eine Gefangene.“ Seth ballte unkontrolliert die Fäuste und schmiss James so gesehen aus der Zelle.
„Pack die Klamotten ein und verzieh dich!“ James starrte ihn entsetzt an und sammelte seine Mitbringsel ein, so hatte er Seth noch sie gesehen. „Seth“, sagte Melinda trocken, „komm wieder runter, siehst du wie aussichtslos das ganze ist!“
Und beide schauten James zu, wie er bedrückt die Zelle verließ.
„Und, hast du dir das so vorgestellt Seth?“ Aber er schwieg und legte sich neben Mina auf den kalten Boden und wachte über sie, wie ein Hund über seinen Knochen.
Stunden vergingen und die Stiefgeschwister redeten nicht großartig miteinander, denn Seth döste in seiner eigenen Welt und Melinda überlegte, wie sie Seth von allem abraten könnte.
Aber bis jetzt fiel ihr nichts überzeugendes ein, denn Seth war ein absoluter Sturkopf und ließ sich ungern etwas ausreden.
Seth schlief von den beiden zuerst ein und Melinda deckte ihn und Mina mit einem Laken zu.
Sie seufzte und versuchte noch nicht einzuschlafen, doch es dauerte nicht lange, bis auch sie die Augen schloss.
Am nächsten Morgen sprachen sie auch nicht gerade viel miteinander, Mina atmete sehr flach und Seth schossen tausend Dinge durch den Kopf.
Gerne würde er sie nochmal umarmen, aber auch behaupten können, dass sie zusammen waren.
„Irgendwie ist das krank!“, dachte er und wachte weiter und am späten Nachmittag sah Minas Zustand äußerst kritisch aus.
Sie war unterkühlt, obwohl ihre Stirn mit lauter Schweißtropfen übersät war, Melinda deckte sie mit einem weiteren Laken zu und trocknete ihre Stirn.
Seth wurde fast verrückt und hatte aus lauter Verzweiflung einmal mit der Faust gegen die Zellentür geschlagen.
„Seth!“, riefe
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