Diklon Teil 1: Der Weg nach Bancali (German Edition)
vorsichtig lugte sie durch die Vorhänge. Es war tatsächlich ihr Freund gewesen und sie war froh dass er sie nicht im Stich gelassen hatte.
„Was für ein Goldstück!“, rief Almo glücklich und animierte die anderen zur Türe zu kommen, an der es darauf auch schon klopfte.
Zur Absicherung schaute Almo noch einmal durch den Türspion und öffnete dann die Türe.
Wie ein Blitz traf es Mina und Jazz, als sie plötzlich Ali an der Türe stehen sahen. Er schien auch sehr überrascht zu sein, denn er brauchte etwas um sich zu sammeln.
„Was macht ihr denn hier?“ flüsterte er forsch, es war überhaupt nicht die Reaktion mit der Jazz nun gerechnet hatte. Noch bevor jemand etwas sagen konnte schubste er die Mädchen schon fast in die Kutsche.
„Keine Zeit für eine Unterhaltung oder irgendwelchen skurrilen Erklärungen, vor ungefähr zehn Minuten hab ich schon wieder Ads gesehen, die an einige Häuser geklopft haben“, hastig vermummten sie sich in die Decken und verhielten sich still.
Auf den ersten Blick wies nichts darauf hin, dass Ali Flüchtlingen half und die Fahrt bis zum Tunnel verlief reibungslos.
Ali grüßte einige Kunden die seinen Weg kreuzten und blieb ganz ruhig, doch dann schien auf einmal alles vorbei zu sein.
Die Ads hatten die Straße durch den Tunnel abgesperrt und durchsuchten und kontrollierten jeden Wagon, Kutsche oder dergleichen, die Bancali besuchen oder es verlassen wollten. Viele Wachen standen kerzengerade dort und verzogen wieder mal keine einzige Miene.
Das Oberhaupt war zu ihrem Glück nicht dabei gewesen, doch die Absperrung hinterließ Schweißperlen auf Alis Stirn. Nervös schaute er sein Strichcodearmband an und dachte über seine verbotene und gesuchte Fracht nach, Ali konnte sich nicht vorstellen, was Mina und Jazz damit zu tun hatten. Und irgendwie hatte ihn sein ungutes Gefühl in der Magengegend nicht im Stich gelassen. Wiedermal hatte er Recht behalten.
Sein Karren lag vor drei weiteren und als er stoppte, schleuste sich Almo in seinen Kopf hinein.
„Was ist los? Sind es Ads? Wenn ja dann huste etwas lautstark!“
Ali hustete und Almo gab den anderen Mädchen ein Zeichen still zu sein. Prompt schlug ihnen das Herz bis zur Kehle, sogar seine Pferde Antrom und Halya machten einen verstörten Eindruck und wurden langsam unruhig und scharrten mit den Hufen.
„So brauner!“, tönte eine krächzende und hasserfüllte Stimme, der Ad griff nach Alis Arm und scannte sein Armband. Sein Griff war stark und Alis Handgelenk schmerzte ein wenig.
Er wusste dass der Ad es mit Absicht tat und Ali verfluchte ihn dafür.
„Ihr braunen seit echt alle beschissene Marktverkäufer was?“, er lachte so laut, dass Ali zusammen zuckte und kaum ein Wort heraus bekam.
Ihm war es äußerst unangenehm ihm so nah zu sein und hurtig stieg er von seinen Sitz auf und ging nach hinten. Ali konnte die scharfen Blicke des Ads tief im Nacken spüren, so als wäre jemand mit einer glühend heißen Klinge über seinen Rücken geglitten.
Bei jedem dumpfen Fußtritt des Ads zuckten auch die Mädchen zusammen und hatten schon ihre Gebete gemacht und jede Hoffnung verloren.
„Schieb die Plane beiseite“, befahl der Ad und zitternd griff Ali nach der Plane.
„Na los doch oder brauchst du etwas Prügel?“, zischte er.
Dies war Almos Stichwort, sie sammelte all ihre Kraft die sie aufbringen konnte und war wieder geistig abwesend.
„Vergib mir Herr!“, bat Ali und beim wegziehen der Plane kniff er die Augen zusammen.
Im Stauraum war absolute Stille, die Mädchen hielten die Luft an und starkes Zittern durchfuhr ihren Körper, doch es geschah nichts.
Der Ad hatte direkten Augenkontakt mit den ängstlichen Mädchen, doch er blieb ruhig.
In seinem Kopf hörte er eine Stimme, die ihm sagte, dass die Kontrolle hiermit beendet sei.
Es war nichts Besonderes, nur die blöde Ware eines Inders, er bildete sich ein, Kisten, Skulpturen und einen Haufen Gewänder zusehen und in seinen Augen war es wirklich nichts auffälliges.
Der Ad riss unzufrieden die Plane wieder beiseite und grummelte, dass Ali weiterfahren könnte.
Ali wurde sofort bewusst, dass sie es Almo zu verdanken hatten und ohne ein weiteres Wort setzte Ali sich sofort auf seine Sitzbank und fuhr Richtung Tunnel.
Der Ad winkte nickend den Wachen am Tunnel zu und sie ließen Ali durch den muffigen Tunnel passieren.
Nach einigen Minuten hatte Almo sich wieder gesammelt und rieb sich die Stirn, leichte Kopfschmerzen quälten sie, in
Weitere Kostenlose Bücher