Diner des Grauens
Pilze, von einem Leichnam abgepflückt.«
»Und das?« Sie hob ein Stück Papier mit unleserlicher Schrift hoch.
»Eine Beschwörung«, antwortete Duke. »Sieht aus wie Glok'rooshah, Prinz der Schatten. Oder vielleicht Fuyi r bahga, Er, Der Das Fleisch Verdirbt.«
Earl und Loretta warfen ihm misstrauische Blicke zu.
»Als wir letztes Mal in El Paso waren, habe ich Hectors Bibliothek studiert.« Er nahm das Papier und las das G e kritzel. »Erhebe dich, Fuyirbahga. Aus dem Inneren der Erde, ich lade dich ein, sickere in diesen Ort des Todes ein und führe das verweste Fleisch, um die Ungläubigen zu eliminieren.«
Earl riss ihm den Zettel wieder aus der Hand. »Das e r findest du nur!«
»Da steht es drauf.«
»Blödsinn!«
»Lies doch selbst!«
Der Vampir starrte auf die Schrift. »E-ber-he-be-be-be di-bich. A-baus de-bem I-bin-ne-be-re-ben de-ber E-ber-de-be.« Er knurrte wütend. »Was ist das? Griechisch? Sanskrit?«
»Geheimsprache«, antwortete Loretta.
»Jau«, bestätigte Duke. »Die geheime Sprache der alten Gö t ter.«
Earl kicherte. »Das ist bescheuert.«
»Nein. Das ist schlau. Denk mal drüber nach. Jeder kennt sie. Keiner macht sich Gedanken drüber. Aber sie ist da und wartet nur auf jemanden, der weiß, wie man sie benutzt.«
»Trotzdem bescheuert.«
»Vielleicht. Aber es funktioniert.«
»Das wars also?«, fragte Loretta. »Jetzt, wo das Ding au s gegraben ist, werden keine Zombies mehr auftauchen?«
»Das hat Hec gesagt.«
»Was ist mit den Kühen?«
»Hec nimmt an, dass sie aus Versehen mit ein wenig herumfliegender schwarzer Magie infiziert wurden. Pa s siert manchmal bei besonders mä chtigem V oodoo.«
Loretta seufzte erleichtert. »Das ist gut. Vielen Dank, Jungs, für eure … «
»Warten Sie einen Moment. Es muss nicht unbedingt vorbei sein.«
»Aber ich dachte, mit dem Ding hier sind wir die Zo m bies losgeworden.«
»Sind wir schon, aber wer auch immer es auf dem Friedhof vergraben hat, ist immer noch da draußen. Und aus irgendeinem Grund hat er es auf Ihr Diner abgesehen. Oder auf etwas hier drin. Vielleicht sogar auf Sie selbst. Jetzt, da die Zombies weg sind, könnten sie … könnten sie, wohlgemerkt … etwas anderes versuchen.«
»Verdammt«, knurrte Loretta.
»Haben Sie irgendeine Ahnung, wer daran interessiert sein könnte, Sie aus dem Geschäft zu drängen?«
»Ich wüsste nicht, wer.«
»Das macht die Sache schwieriger. Bis wir denjenigen finden, der dafür verantwortlich ist, könnte es auch weite r hin passieren.«
Loretta rang einen Moment lang mit ihrem wirren , g e lben Haar. »Praktiziert jemand in dieser Stadt Voodoo?«
»Voodoo ist eine Religion«, unterbrach Duke.
Sie band die strähnige, gebleichte Masse zusammen. »Ja?«
»Voodoo ist eine echte Religion. Leute, die es praktizi e ren, machen so was genauso wenig wie Baptisten oder Katholiken.«
»Richtig«, stimmte Earl zu. »Wir sprechen hier nicht von Voodoo oder Wicca oder sogar Satanismus. Die sind alle zie m lich harmlos. Nein, womit wir es zu tun haben, ist jemand, der echte schwarze Magie praktiziert, ein wahrer Jünger der alten Götter. Und ein verdammt mächtiger noch dazu.«
»Alte Götter?«, fragte Loretta.
»Lange Geschichte. Sagen wir einfach, sie lassen Bee l zebub wie eine kahle, zahnlose Ratte mit einem Bein aussehen. Und belassen wir es dabei.«
»Meinst du, es ist mehr als einer?«, fragte Duke.
»Normalerweise schon.«
»Warte mal einen Augenblick. Es gibt da also eine oder me h rere Personen, die die Mächte der Hölle anrufen, nur um mich aus dem Geschäft zu drängen?«
Sie nickten.
»Reden wir über 'nen Kult oder so was?«
Sie nickten wieder.
»In Rockwood? Aber wir haben nicht mal ein Kino!«
»So funktioniert das normalerweise. Leute, die was zu tun haben, verpflichten sich im Allgemeinen nicht bei den Lakaien der Finsternis. Eher sind es die Leute mit viel Zeit zum To t schlagen, vor denen man sich hüten muss.«
»Untätige Hände«, stimmte Duke zu.
»Also habt ihr so was schon mal gesehen?«
»Ständig«, antwortete Earl, »vor allem in abgeschied e nen, ruhigen, kleinen Orten wie hier.« Er beugte sich zu ihr hinüber. »Wenn Sie je nach Mexiko kommen, nehmen Sie auf keinen Fall Anhalter mit. Die Chancen stehen besser als fünfzig-fünfzig, dass Sie auf einen Altar geschnallt enden.«
»Das haben Sie sich ausgedacht!«
»Ist mir zweimal passiert. Ich schwörs bei Gott.«
Sie schnaubte ungläubig und kehrte zum ursprünglichen Thema
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