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Diner des Grauens

Diner des Grauens

Titel: Diner des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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musste. Sie verstärkte ihren Griff um den Dolch. Er schnitt in ihre Handfläche, begierig darauf, jemanden zu töten, und wenn es sein eigener Schöpfer war.
    Cathy sah ihren Arm an. Das Fleisch wurde bereits grau und schrumpelig. Das Messer zu benutzen, egal wie wic h tig das war, würde ihre Seele schwärzen und sie vielleicht auf den Pfad schicken, den Gil Wilson genommen hatte.
    Die Klinge kreischte. »Tu es!«
    Sie warf sie weg. Der Dolch schepperte einen Meter en t fernt auf den Boden.
    Eine Faust brach aus der Lache hervor, die Gil Wilson war. Cathy wurde weggeschleudert. Die Schmiere erhob sich in die Luft. Der Dolch sprang in seine Hand. Cathy hielt ihren Schl ä ger hoch, bereit, sich zu verteidigen.
    »So gern ich weitermachen würde«, seufzte er, »aber ich muss gehen. Wir werden das ein anderes Mal beenden müssen. Wenn ich ein Gott bin.«
    Er drehte sich um und verschwand durch die gegenübe r li e gende Wand. Zehn Minuten später war Cathy endlich davon überzeugt, dass er gegangen war, und ließ ihre Deckung sinken. Sie saß auf dem Bett und drehte ihren Baseballschläger nervös in der Hand. Sie wollte davonla u fen, aber wenn die alten Götter zurückkamen, würden ihnen auch erdgebundene Geister auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Und sie konnte Earl nicht verlassen. Selbst wenn er inzwischen tot war.
    Sie betete, dass er lebte. Nicht nur, weil er ihr wichtig war. Ohne etwas Hilfe aus der physischen Welt hatte ein Geist keinerlei Chance, Tammy davon abzuhalten, den Weg zu öffnen.

DREISSIG
    Chad hatte keinerlei Zweifel. Er wollte definitiv nicht, dass sich die alten Götter heute erhoben. Die Welt, die er kan n te, war zwar nicht ganz nach seinem Geschmack, aber irgendetwas sagte ihm, dass sie verdammt noch mal ta u sendmal besser war als diese erneuerte, von der Tammy ständig redete. Er wusste, dass niemand sie davon abbri n gen konnte, und er wollte auf der richtigen Seite stehen, der Seite der neuen Herren der Erde. Und er hatte Angst vor Tammy. Vor ihr graute ihm sogar mehr als vor den uner g ründlichen und durch und durch unmenschlichen Mächten, denen sie diente. Die Angst brachte ihn dazu, ihr zu geho r chen. Angst in Kombination mit einer Prise abflauender Teenagerlust und ein paar übrig gebliebenen Partikeln erster Liebe. Aber hauptsächlich war es Angst.
    Seine Besorgnis wuchs, als er den Streifenwagen auf dem Parkplatz des Diners sah. Er parkte daneben und ging mit zögernden Schritten hinein.
    Tammy und Sheriff Kopp standen in der Mitte des Re s taurants. Sie lächelte und hüpfte auf ihn zu.
    »Da bist du ja. Ich habe schon fast geglaubt, du kommst nicht mehr.« Sie nahm seine Hände und küsste ihn auf die Wange. Dann führte sie ihn hopsend zurück zu Sheriff Kopp.
    Der Sheriff tippte zum Gruß an seine Mütze. Chad ließ ein nervöses Grinsen aufblitzen und schluckte den Kloß in seiner Kehle herunter.
    »Der Sheriff war gerade dabei, mir zu erklären, wie er den ganzen Ärger endlich in den Griff bekommen kann. Der, mit dem Loretta sich herumschlagen musste«, zwi t scherte Tammy.
    »Tatsächlich?«, murmelte Chad. Ihm war unangenehm warm.
    »O ja. Erzählen Sie es ihm, Sheriff!«
    »Schon in Ordnung«, sagte Kopp. »Ich wollte wirklich nur mit Loretta reden. Ist sie hinten?«
    »Ich glaube ja.«
    Chads Knie zitterten. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Kopp bewegte sich in Richtung Küche. Tammy kramte in ihrem Rucksack herum. »Oh, das ist wirklich interessant, wie er es gemacht hat. Weißt du, er hat sich überlegt, dass eine Art Zauber seine Wahrnehmung beeinflusst hat und dass er den Einfluss möglicherweise unterbrechen könnte, wenn er sich zwingen würde, wirklich darüber nachzude n ken. Also hat er den ganzen Nachmittag damit verbracht, immer und immer wieder darüber nachzudenken. Und schließlich ist es ihm eingefallen. Make Out Barn.«
    Sie streute etwas Pulver aus einem Beutel auf ihre Han d fl ä che.
    »Es ergibt alles einen Sinn, wirklich! Denk dran, wie alle immer dort rumgehangen haben, Chad. Dann war da das Feuer, und irgendwie blieben alle einfach weg.« Sie kicherte. »Fast wie durch Magie.«
    Kopp betrat die Küche. Die Schwingtüren sausten vie r mal vor und zurück und er erschien wieder, die Pistole in der Hand.
    »Tammy, Chad, ihr seid verhaftet!«
    Sie grinste. Er hatte den Zauber der Verwirrung schlie ß lich gebrochen. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Wenn er einmal ihren Tempel gefunden hatte, würde er sich bald an den

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