Dinner fuer drei Roman
ausgezogen. Ich ᅳ« Zu spät wurde ihr bewusst, dass sie in seine Falle getappt war.
Er warf ihr einen triumphierenden Blick zu. »Genau, das hast du nicht. Und dabei werden wir es auch noch eine Zeit lang belassen.«
Inzwischen hatten sie seinen Wagen, einen vier Jahre alten Cadillac Eldorado, erreicht. Er öffnete die Tür und stieß sie unsanft hinein. »Nur für den Fall, dass du mich bezüglich der Anzahl deiner Biere angelogen hast, fahre ich dich jetzt nach Hause.«
»Ich habe nicht gelogen. Und du bist nicht mein Vater, also hör endlich auf, dich wie einer zu benehmen.«
»Jedenfalls komme ich dem am nächsten, was du je als Vater hattest.« Er warf die Tür ins Schloss, und als er um die
Kühlerhaube seines Fahrzeugs stapfte, erinnerte sie sich plötzlich an eine Zeit in ihrem Leben, die nicht allzu lange zurücklag und in der sie alles dafür gegeben hätte, ihn diese Worte sagen zu hören. Doch irgendetwas in ihr hatte sich verändert. Sie hatte keine Ahnung, wann oder weshalb. Sie wusste nur, dass sie nicht länger wollte, dass er sich ihr gegenüber wie ein Vater benahm.
Er schwang sich hinter das Lenkrad. »Du kannst mich nicht einsperren, Dash. Ich bin kein Kind mehr. Ich mag Scott und habe beschlossen, mit ihm zu schlafen. Wenn nicht heute Abend, dann eben irgendwann anders.«
Als er den Wagen auf die Straße lenkte, spritzte der Kies der Einfahrt unter den durchdrehenden Reifen empor. Erst als sie hinter dem Wachhäuschen am Ende des Wohngebiets auf die Hauptstraße gebogen waren, sagte er mit leiser Stimme: »Verkauf dich nicht zu billig, Honey. Sorg dafür, dass es wirklich Bedeutung für dich hat.«
»So wie deine Affären für dich?«
Abrupt wandte er den Blick wieder auf die Straße, und sie wartete.
Als er nichts zu seiner Verteidigung vorbrachte, wurde ihr Zorn noch größer. »Du machst mich einfach krank. Du steigst mit jeder ins Bett, die sich dir an den Hals wirft, und besitzt trotzdem noch die Dreistigkeit, mir eine Moralpredigt zu halten.«
Er stellte das Radio an, worauf die Stimme von George Jones den Wagen erfüllte und jedes weitere Gespräch unterband.
13
Im Inneren des Hauses ging plötzlich ein Licht an, worauf Eric, der eingedöst war, erschrocken auffuhr. Musik und gedämpfte Gesprächsfetzen von Liz’ Party nebenan drangen an
sein Ohr. Er blickte auf die Leuchtanzeige seiner Uhr und sah, dass es beinahe zwei Uhr morgens war. In fünf Stunden musste er am Set sein. Er sollte zu Hause im Bett liegen, statt im Schatten von Lilly Isabellas Veranda herumzulungern und darauf zu warten, dass sie endlich von der Party nach Hause kam.
Ein weiteres Licht ging an. Eric öffnete die dunkelgrüne Windjacke, die er einige Zeit zuvor angezogen hatte, ging in Richtung der Schiebetüren, die von der Terrasse ins Haus führten, und steckte sich eine Zigarette an. Vor den Fenstern hingen keine Vorhänge, sodass er ungehindert in das Zimmer blicken konnte. Die modernen Möbel in neutralen Farben schienen vor allem als Accessoires zu dienen, denn beherrscht wurde der Raum von einer mit zahlreichen vergrößerten Fotografien behangenen Wand. Einige davon waren Porträtaufnahmen von Guy Isabella in verschiedenen Rollen, andere künstlerische Aktfotos von diversen Männern. Er klopfte an die Scheibe.
Innerhalb von Sekunden war sie an der Terrassentür. Der Silberreif hatte auf ihrem Oberarm einen leichten roten Abdruck hinterlassen, und ihre Füße waren nackt. Als sie Eric erkannte, lächelte sie amüsiert und schüttelte den Kopf, worauf er nach einem der Stahlrohrliegestühle griff, ihn herumdrehte, bis er in Richtung Tür stand, und sich hineinlegte.
Sie schob die Tür auf und sah ihn ein paar Sekunden lang ausdruckslos an. »Was wollen Sie?«
»Das ist eine ziemlich blöde Frage, Süße.«
»Sie scheinen wirklich einer von den ganz harten Kerlen zu sein.«
»Ich doch nicht. Ich bin sanft wie ein Lamm.«
»Ja klar. Hören Sie zu, ich bin müde, und Sie stehen in dem Ruf, nichts als Scherereien zu machen. Das ist eine schlechte Mischung, weshalb also betrachten wir den Abend nicht einfach als beendet?«
Er stand wieder auf und schnippte seine Zigarette über das
Geländer der Terrasse in den Sand. »Klingt wirklich gut.« Ohne ein weiteres Wort ging er an ihr vorbei ins Haus.
Sie stemmte die Hände in die Hüften. Er sah, dass ihre Fingernägel nicht lackiert und beinahe bis zu den Fingerkuppen abgeknabbert waren. Ein Makel, der ihn augenblicklich faszinierte.
»Seltsam.
Weitere Kostenlose Bücher