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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nicht in Frage!«
    »Über Mr. Magnans Klugheit kann es gar keinen Zweifel geben«, erwiderte Retief. »Aber lassen wir das. Ich möchte, daß Sie etwas für mich nachsehen. Wie viele Traktoren genau wird Croanie unter dem MALADE-Programm erhalten?«
    »Aber das ist einzig und allein Angelegenheit von MALADE«, protestierte Miß Furkle. »Mr. Magnan hat immer …«
    »Davon bin ich überzeugt. Geben Sie mir sobald wie möglich Bescheid wegen der Traktoren.«
    Miß Furkle blickte verschnupft und verschwand vom Bildschirm. Retief verließ sein Büro, fuhr einundvierzig Stockwerke abwärts und nahm den Korridor zur Corps-Bibliothek. An den Regalen blätterte er durch Kataloge und studierte die Register.
    »Kann ich Ihnen helfen?« zirpte jemand neben ihm. Eine winzige Bibliothekarin stand an seiner Seite.
    »Vielen Dank, Madam«, erwiderte Retief. »Ich suche Informationen über ein Bergbau-Gerät – ein Bolo-Modell WV Traktor.«
    »In der Industrie-Abteilung werden Sie das nicht finden«, sagte die Bibliothekarin. »Kommen Sie mit.« Retief folgte ihr die Regale entlang zu einer gutbeleuchteten Sektion mit der Beschriftung WAFFEN. Sie nahm ein Band aus einem der Fächer, steckte es in den Sichtapparat, ließ es durchlaufen und hielt bei dem Bild eines gedrungenen bewaffneten Fahrzeugs an.
    »Das ist das WV-Modell«, erklärte sie. »Es ist das, was als Festland-Belagerungs-Gefährt bekannt ist. Es trägt vier Männer und hat eine halbe Megatonnen/Sekunde Feuerleistung …«
    »Da muß irgendwo ein Irrtum vorliegen«, sagte Retief. »Das Bolo-Modell, das ich meine, ist ein Traktor, Modell WV M-1 …«
    »Oh, die Änderung bestand lediglich aus dem Einbau eines starken Schaufelblatts zwecks Vernichtungsarbeit. Das ist es wohl, was Sie verwirrt haben muß.«
    »Wahrscheinlich – unter anderem. Vielen Dank.«
    Miß Furkle erwartete ihn im Büro. »Ich habe die von Ihnen gewünschte Information«, sagte sie spitz. »Und zwar seit zehn Minuten. Ich hatte den Eindruck, daß Sie sie dringend benötigten und habe mich deshalb besonders bemüht …«
    »Sicher«, unterbrach Retief kurz. »Schießen Sie los. Wieviele Traktoren?«
    »Fünfhundert.«
    »Sind Sie sicher?«
    Miß Furkles Doppelkinn zitterte. »Also wirklich! Wenn Sie mich nicht für kompetent genug halten!«
    »Ich habe lediglich die Möglichkeit eines Irrtums in Betracht gezogen, Miß Furkle. Fünfhundert Traktoren sind eine beträchtliche Materiallieferung.«
    »Ist noch irgend etwas?« fragte Miß Furkle kühl.
    »Ich hoffe aufrichtig, nein«, erwiderte Retief.
     
    Retief lehnte sich in Magnans gepolsterten Sessel mit leistungsstarker Drehvorrichtung und freundlichstimmenden Konturen zurück und blätterte eine Akte mit der Aufschrift »CERP 7-602 Ba; CROANIE (allgemein)« durch. Er hielt inne bei einer Seite mit der Überschrift INDUSTRIE. Während er las, zog er die Schreibtischschublade auf und holte die beiden Flaschen Bacchus-Wein und zwei Gläser heraus. Er schenkte in jedes der Gläser einen guten Schluck Wein ein und nippte dann nachdenklich an dem Schwarzen. Es wäre ein Jammer, überlegte er, wenn irgend etwas die weitere Produktion solcher Weine verhindern sollte …
    Eine halbe Stunde später legte er den Ordner beiseite, griff zum Telefon und rief die Croanie-Legation an. Er fragte nach dem Handels-Attaché.
    »Hier Retief, Corps-HQ«, meldete er sich ungezwungen. »Es handelt sich um die MALADE-Lieferung, die Traktoren. Ich frage mich, ob sich da nicht irgendein Fehler eingeschlichen hat. In meiner Akte steht, daß wir fünfhundert Stück verschiffen.«
    »Das ist richtig. Fünfhundert.«
    Retief wartete.
    »Äh … sind Sie noch da, Mr. Retief?«
    »Ja, ich bin noch da. Und ich bin mir immer noch nicht im klaren über diese fünfhundert Traktoren.«
    »Es ist alles in bester Ordnung; ich dachte, das wäre geregelt. Mr. Whaffle hat …«
    »Das Förderquantum eines Traktors würde bereits den Einsatz in einem größeren Werk voraussetzen«, erklärte Retief. »Nun lebt Croanie aber von seinen Fischereien. Der Planet besitzt vielleicht ein halbes Dutzend winziger Förderanlagen. Vielleicht könnten sie das Erz verarbeiten, das zehn WVs zusammenkratzen würden … wenn Croanie irgendwelches Erz hätte. Übrigens – ist ein WV nicht ziemlich ungünstig als Bergbau-Gerät? Ich würde denken …«
    »Hören Sie, Retief, warum auf einmal soviel Interesse an ein paar überschüssigen Traktoren? Und wie dem auch sei, was geht es Sie an, wie wir das

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