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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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Damien die Bibliothek gestaltet hat, gehe ich davon aus, dass dieses Mobiliar nur für heute Abend bestimmt ist. Vermutlich hat er es von einer Firma gemietet, die zum Verkauf stehende Immobilien ausstattet.
    Zwischen den Tischen, Stühlen und kleinen Sofas sind Staffeleien verteilt, auf denen Blaines Bilder stehen. Im Gegensatz zu meinem Porträt kann man diese Leinwände heute Abend tatsächlich kaufen. Der Künstler macht sich gerade an einer Staffelei zu schaffen und rückt ein kleinformatiges Bild zurecht, das einen weiblichen Akt auf einem Orientteppich zeigt. Evelyn winkt ihm zu, aber Blaine bemerkt sie nicht.
    »Kommt!«, sagt sie und nimmt meine Freundin am Arm. »Ich stelle Sie der Hauptperson des heutigen Abends vor. ­Nikki, wenn du Damien suchst: Er wollte sich umziehen. Übrigens: Damien hat Giselle tatsächlich geholfen, die Bilder aus Palm Springs hierherzubringen. Ich habe gesehen, wie Edward gestern welche aus der Limo geholt hat.«
    »Oh.« Ich wundere mich, dass mir Damien nichts von einem Treffen mit Giselle erzählt hat, und bin leicht irritiert. Ich zwinge mich, das unangenehme Gefühl abzuschütteln. Ich reagiere einfach überempfindlich, wahrscheinlich erhebt die Eifersucht nur wegen Tanners seltsamer Bemerkung ihr hässliches Haupt. Es gelingt mir, sie erfolgreich zu verdrängen.
    Während Evelyn Jamie zu Blaine führt, gehe ich in die Küche und weiter in Richtung des begehbaren Kleiderschranks, weil ich meine Kameratasche ablegen will.
    Als ich mir die Leica umhänge und die Tasche in einem der Schränke verstaue, sehe ich, wie Damien vom Schlafzimmer in den Flur tritt. Ich halte inne und starre ihn wie hypnotisiert an. Er trägt eine schwarze Bügelfaltenhose und ein kragen­loses schwarzes Jackett über einem seiner weiß gestärkten Hemden, die ich so liebe. Es ist nicht zugeknöpft, und das verleiht ihm etwas Verwegenes, Rebellisches. Er sieht so atemberaubend sexy aus, dass ich kaum glauben kann, dass er real ist, geschweige denn, dass er mir gehört. Im Gegenteil, er muss eine Fantasiegestalt sein, die ich heraufbeschworen habe. Aus einem Traum, den ich gerade lebe und aus dem ich niemals aufwachen möchte.
    Er hat sein Handy in der Hand und spricht so leise, dass ich kaum etwas verstehen kann. Aber seinem Tonfall entnehme ich, dass das Gespräch wichtig ist und ihn beunruhigt.
    Ich muss an gestern Nacht denken und frage mich, ob es neuen Ärger gibt. Vielleicht telefoniert er mit seinem Vater. Vielleicht geht es auch um die juristischen Probleme von Stark International in Deutschland.
    Irgendwann runzelt er die Stirn und steckt das Handy weg. Kurz sehe ich so etwas wie Gereiztheit in seinem Gesicht. Doch auf einmal ist sie wie weggeblasen, so als hätte er alle Sorgen auf Knopfdruck abgestellt, hätte dem Universum befohlen, nach seiner Pfeife zu tanzen: Denn Damien Stark bekommt, was er will, wann er es will.
    Als er in meine Richtung schaut, sehe ich in seinen Augen, dass er im Moment nur mich will.
    Sein Lächeln fühlt sich so überwältigend an, als würde er mich küssen. Ich eile zu ihm, werfe mich in seine ausgebreiteten Arme. Er zieht mich an sich, und der letzte Rest Eifersucht löst sich unter seinen Berührungen in Luft auf.
    Nachdem ich bekommen habe, was ich wollte – obwohl ich nie genug von ihm bekommen kann –, löse ich mich von ihm und lächle. »Ich habe dich vermisst.«
    »Und ich dich erst!«
    »Alles okay?«
    Er sieht mich so seltsam an. »Natürlich. Warum fragst du?«
    »Ich habe dich gerade beim Telefonieren beobachtet.«
    Für einen Augenblick ist die Gereiztheit wieder da. »Nichts von Bedeutung«, sagt er. »Eine Sache, die ich für erledigt hielt, scheint komplizierter als gedacht zu sein. Aber es ist nicht weiter besorgniserregend.«
    Er hebt mein Kinn und schaut mir so lange in die Augen, dass ich das Gefühl habe, darin zu versinken.
    »Du bist wunderschön«, sagt er.
    »Danke für das Kleid.« Ich drehe mich um die eigene ­Achse, um es ihm vorzuführen. »Und für das Bett.« Bei diesen W orten schaue ich ihm direkt in die Augen, sodass mir der Schatten, der über sein Gesicht huscht, nicht entgeht. »Damien? Was ist denn?«
    Er zögert, und ich sehe den Ansatz eines Stirnrunzelns, bevor es wieder verschwindet. »Schön, dass du dich darüber freust.«
    »Natürlich freue ich mich.« Besorgt sehe ich ihm in die Augen. Das dunkle scheint mich zu hypnotisieren, und das bernsteinfarbene taucht mich in ein warmes, freundliches Licht. Sein

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