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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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Praktikantin. Es war inzwischen zwanzig nach zehn, und ich wusste, dass Kimberly zu spät kommen würde. Darum machte ich mich noch daran, ein paar O-Töne für unsere Eigenwerbung zu schneiden. Wir hatten einige unserer langjährigen und ein paar neue Hörer, die sich bei uns gemeldet und unser Programm gelobt hatten, gebeten, uns zu sagen, was der Sender für sie bedeutete. Einige hatten kaum die Zähne auseinanderbekommen und sich vom Mikrofon einschüchtern lassen. Andere hatten ohne Ende geplaudert.
    Wie zum Beispiel diese hier. Sechs Minuten lang eine haarkleine Beschreibung, wie die Hörerin morgens aus dem Bett kam, wie sie die Nachrichten hörte und damit den Tag begann (zusammen mit ihrem Mann, den zwei Hunden, der Katze und dem Baby). Ich kürzte die Litanei auf dreißig Sekunden und versuchte, dabei ihren Enthusiasmus zu erhalten. Markieren, ausschneiden. Markieren, bewegen. Ihre Atemzüge ließ ich drin, damit sie wie ein menschliches Wesen klang.
    Das Telefon klingelte, aber es war ein Anruf vom Empfang. Kimberly und Patrick waren inzwischen eingetroffen. Ich bat die beiden, mir noch ein paar Minuten Zeit zu geben, um meine Arbeit zu beenden. Dann suchte ich meine Sachen zusammen.
    Meine Praktikantin Ann übernahm das Studio, und ich machte mich durch das dunkle Gebäude auf den Weg zum Eingang. Zuerst dachte ich, Kimberly und Patrick seien nicht mehr dort, weil das Licht nicht brannte. Dann hörte ich ein Rascheln und ein leises Seufzen vom Sofa.
    Ich verharrte mitten in der Bewegung. Meine Hand ruhte auf dem Lichtschalter, und ich überlegte, ob ich mich laut räuspern sollte, ehe ich den Schalter betätigte. Doch während sich meine Augen an das Dämmerlicht gewöhnten, das von einer einzelnen Straßenlaterne vor dem Studio rührte und vom Strahlen des fallenden Schnees verstärkt wurde, erkannte ich, was die beiden da trieben. Und ich erstarrte.
    Ja, sie machten rum. Kimberlys blonde Haare fielen über Patricks Schultern, und ihre Handschuhe und der Schal lagen auf dem Boden. Ich beobachtete, wie er den Kopf hob und unterhalb ihres Ohrs knabberte. Ich hörte, wie sie einen kleinen lustvollen Laut von sich gab. Es war ein ähnliches Seufzen wie das, was ich vorhin gehört hatte. Seine Hände glitten hinab zu ihrer Bluse und knöpften sie auf. Ihre Haut schimmerte blass in der Dunkelheit. Sie sahen aus wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film, keine Farbe. Nur monochrome Schattierungen, die sich langsam bewegten, als befänden sie sich unter Wasser. Vielleicht war auch ich diejenige, die die Szene vor ihren Augen wie in Zeitlupe wahrnahm. Es kam mir vor, als hörte ich jedes kleinste Geräusch.
    Den Kopf nach hinten gelegt und mit geschlossenen Augen ließ Kimberly zu, dass Patrick seinen Mund über ihr Schlüsselbein wandern ließ. Und weiter hinab. Ein leises Rascheln war zu hören; dann das Wispern von Nylon auf Haut. Vermutlich öffnete er jetzt den BH. Ihre Hand glitt über seinen Kopf, und sie hob ein Knie, um ihre Wade an seiner zu reiben.
    Ich erhaschte einen flüchtigen Blick auf ihre Brüste. Sie waren üppig und weiß, die Nippel groß und dunkel. Dann senkte er den Kopf zu ihren Brüsten.
    Meine Güte!, war mein erster Gedanke. Ich konnte doch jetzt unmöglich zu den beiden gehen. Aber das wollte ich auch gar nicht. Das hier war viel erotischer als Jakes und Cathys beinahe professionell einstudierter Fick. Vielleicht lag es daran, dass ich die beiden kannte. Meine beste Freundin und mein oberster Mäusejäger vergnügten sich vor meinen Augen. Und sie wussten nicht, dass ich da war. Sie lieferten keine Vorstellung und zogen schon gar keine Show ab. Sie bereiteten einander Lust. Mir kam allerdings der Gedanke, dass beide es mochten, irgendwo rumzumachen, wo man sie erwischen könnte.
    Patrick bewegte den Arm – auch wenn ich es nicht sehen konnte, vermutete ich, dass er Kimberlys Brust gehalten hatte, während er an ihr saugte – und schob die Hand über ihren Oberschenkel nach unten und dann zwischen die Beine unter den Rock. Sie trug Strümpfe, und ganz bestimmt auch einen richtigen Strapshalter dazu. Kimberly hatte mir nämlich mal erzählt, das mache sie so, wenn sie einen Mann hatte, denn wer wollte schon irgendwelche merkwürdigen Dellen in den Oberschenkeln haben, die halterlose Strümpfe nun mal hinterließen? In der Dunkelheit bewegte sich seine Hand in einem beständigen Rhythmus.
    Er hob den Kopf und beobachtete ihr Gesicht. Ihr Mund stand leicht offen. Sie hatte diesen

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