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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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ein großer dunkelhaariger Typ, zeigte mit seiner Bierflasche auf sie: „Fünf Mädchen. Drei Kerle. Irgendjemand geht leer aus.“
    Er musste sich nah zu mir beugen, damit ich ihn verstand. Ich hob meine Bierflasche und prostete ihm lächelnd zu. „Zumindest scheinen sie viel Spaß zu haben.“
    Der Fremde nickte. Die Musik in dem Laden war ziemlich widersprüchlich, in der einen Sekunde erklang Hip-Hop und in der nächsten eine Hardrockballade. Jetzt gerade lief ein Retro-Popsong, zu dem offenbar alle tanzen wollten.
    Er war niedlich. Ich lehnte mich etwas an ihn. Er roch sogar gut, selbst nach einem Abend voller Schweiß und Zigarettenqualm. Unsere Blicke trafen sich, wir verließen zusammen die Bar, überquerten den Parkplatz, setzen uns auf die Rückbank seines Autos, und er schob die Hand unter meinen Rock.
    Ich fragte nicht nach seinem Namen, und er stellte sich nicht vor. Ich behauptete, ich hieße Jennifer und wäre zweiundzwanzig. Er schien mir zu glauben. Während er unter meinen Slip glitt, fummelte er an seinem Reißverschluss herum und steckte mir dann seine Erektion in die Hand.
    Er kannte die Regeln der Anmach-Meile und bestand nicht auf Geschlechtsverkehr. Zumindest unternahm er den Versuch, mich zu befriedigen, und dass es nicht klappte, war nicht wirklich sein Fehler. Ich gab angemessene Geräusche von mir und krümmte mich unter seinen Händen, obwohl ich so weit von einem Höhepunkt entfernt war, wie eine Frau nur sein konnte.
    Nach etwa fünf Minuten Rubbeln kam er, kurz bevor mein Handgelenk zu schmerzen begann und ungefähr vier Minuten, nachdem ich jegliches Interesse verloren hatte. Er spritzte mit einem lauten Schrei in meine Faust, und ich konnte nur hoffen, dass keine Polizeistreife unterwegs war. Dann brach er wie ein Toter auf mir zusammen. Nach etwa einer Minute schob ich ihn von mir.
    Ohne ein Wort blinzelten wir uns an. Ich wischte meine Hand an seinem Hemd ab, was er zuließ, ohne sich zu beschweren, und richtete meine Kleider.
    „Kann ich dich nach Hause bringen?“ Diese Höflichkeit brachte ihm zumindest doch noch ein paar Punkte ein.
    „Nein danke.“ Ich lächelte. Er konnte ja nichts dafür.
    „Bist du sicher? Weil …“
    Ich stieg aus, bevor er den Satz beenden konnte. Ich fühlte mich nicht länger betrunken. Und als ich dieses Mal einem Taxi winkte, stieg ich auch tatsächlich ein.

12. KAPITEL
    Meine Rolle als pflichtbewusste Tochter ging zwar nicht so weit, dass ich mein Elternhaus besuchte, aber als meine Mutter anrief und mich zum Abendessen in ein Restaurant einlud, fiel mir so schnell keine Ausrede ein. Vor allem nicht, nachdem sie mir mitgeteilt hatte, dass mein Vater auch kommen würde. Mein Vater in einem Restaurant?
    Dafür musste ich meine Verabredung mit Dan absagen. Als ich ihn anrief und ihn bat, das Abendessen zu verschieben, sagte er nichts. Aber ich konnte sozusagen hören, wie er die Stirn runzelte.
    „Ich habe deine Eltern noch nie getroffe?“, meinte er schließlich.
    Schweigen breitete sich aus. Ich sehnte mich nach einem altmodischen Telefon, weil ich dann das Kabel zwischen den Fingern hätte drehen können. So musste ich mich mit einer Haarsträhne begnügen.
    „Das möchtest du auch gar nicht“, entgegnete ich, als ich die Stille nicht länger aushalten konnte.
    „Dann ruf mich doch einfach an, wenn du Zeit hast.“
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis ich ihm antwortete. „Ich möchte nicht, dass du meine Eltern kennenlernst.“
    „Weshalb nicht?“
    Ich konnte es ihm nicht verdenken, dass er beleidigt klang. „Weil selbst ich überhaupt keine Lust auf dieses Abendessen habe, Dan. Dich kann ich dem noch viel weniger aussetzen. Und darüber hinaus wäre es für mich sehr anstrengend, dich dabeizuhaben.“
    Diese ehrlichen Worte schienen ihn nicht gerade zu besänftigen. „Alle Familien sind anstrengend, Elle. Aber wenn du nicht willst, dass sie mich kennenlernen …“
    „Ich will nicht, dass du sie kennenlernst“, unterbrach ich ihn. „Das ist ein Unterschied.“
    „Glaubst du, dass ich dich nicht mehr mag, wenn ich sie einmal getroffen habe?“, zog er mich auf. Ich lachte nicht. „Elle?“
    „Es geht um meine Mutter“, erklärte ich ihm. „Du würdest das nicht verstehen.“
    „Da ich sie nie gesehen habe, nein. Vermutlich nicht.“
    „Das möchtest du lieber nicht. Glaub mir.“
    „Ehrlich gesagt doch.“
    „Dan, vertrau mir.“
    „Du willst nicht, dass ich deine Eltern kennenlerne. Ist schon gut. Viel

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